Thema: Euer Lieblingsvampirfilm

[Yog-Sothoth]

Eigentlich bin ich ja kein großer Fan von Vampirfilmen, weil die meiner Meinung nach dazu neigen, das Vampirdasein zu romantisieren. Nosferatu geht da einen anderen Weg und hat natürlich auch vor allem wegen Murnaus Können die Nase vorn. Nicht umsonst zählt Nosferatu zu den stilbildendensten Filmen, die je gedreht wurden. Das Remake von Werner Herzog (einem andern großen deutschen Regiesseur) ist übrigends auch sehr gelungen - vor allem wegen Kinski - und das obwohl Isabelle Adjani eigentlich in jeder Szene des Films, in der sie auftaucht, reichlich deplaziert wirkt.
Ansonsten ist natürlich noch der bereits erwähnte Polanski-Film Tanz der Vampire ein unbedingtes Must-See im Vampirbereich und auch Paul Morriseys Trash-Spaß Andy Warhols Dracula möchte ich hier lobend erwähnen.
Was allerdings die Blade-Filme in der Liste zu suchen haben, frag ich mich noch immer, die benutzten die Vampire doch nur als Aufhänger für einen nicht besonders originellen Action-Plott, ohne sich ernsthaft mit dem Thema zu beschäftigen. Daher würd ich die auch auf keinen Fall zu den Vampirfilmen zählen (FDTD find ich übrigends auch nicht ganz passend).

Yog-Sothoth

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...und The Addiction von Abel F? soll auch nicht schlecht sein

Hm, ja, schlecht ist er auf keinen Fall. Ferrara erzählt die Story von einer Philosophie-Studentin, die des Nachts in den Straßen New Yorks von einer Vampirin gebissen wird, in wunderschönen Schwarzweiß-Bildern, was dem ganzen nicht nur einen schön nostalgischen Touch gibt, sondern dem Film auch ein eher schlichtes (im positiven Sinne) Aussehen verleiht. Im Gegenteil zu den meisten anderen Vampirfilmen steht dieser dem Vampirismus nicht nur negativ gegenüber, sondern beleuchtet ihn recht subjektiv aus einem philosophischen Blickwinkel. Da der Drehbuchautor in Würzburg selbst Philosophie studiert hat, wird hier auch ein gewisser Schwerpunkt gelegt, weshalb der Film auch nur für diejenigen interessant sein dürfte, die selbst zumindest Interesse, aber auch ein wenig Ahnung von Philosophie haben.

Yog-Sothoth

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Ach ja, noch ne kleine Empfehlung, an der vor allem Fans von Nosferatu ihre Freude haben werden: Shadow of the Vampire
Der Film handelt vom Dreh von Murnau's Nosferatu, und da Murnau sich in einem Authenzitätswahn befindet, beschließt er die Rolle des Vampirs mit einem echten Vampir zu besetzen. Dies verheimlicht er natürlich vor seiner Crew und so kommt es zu einigen irrwitzigen Zwischenfällen und auch zu ein paar mysteriösen Todesfälle.
Dieser Film ist eine echt gelungene Hommage an den Vampirfilmklassiker schlechthin. Er lebt sowohl von seiner gruseligen Atmosphäre als auch von von seinen schön kruden Gags. Aber wirklich punkten kann der Film vor allem wegen seiner großartigen Darsteller. John Malkovich mimt in seiner unvergleichlichen Art den leicht durchgeknallten Murnau, Willem Dafoe verkörpert den Vampir Max Schreck als tragisches Monster, das durch seine ungelenke Art für so manch einen Lacher gut ist. Und schließlich gibts noch Udo Kier (der ja in seiner Karriere schon desöfteren mit Vampiren zu tun hat) als Produzent Grau.
Wie gesagt, für Nosferatu-Fans lohnt sich dieser Film allemal.

Yog-Sothoth