Buchrezensionen

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Offline Elena Marcos

  • a.k.a. Dirk
  • Die Großen Alten
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    Die Verfilmung ist grandios - einelr meiner all-time-classics.

    "Wir laufen keinen Trends hinterher, wir SETZEN welche!"


    Offline Elena Marcos

    • a.k.a. Dirk
    • Die Großen Alten
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      Ich könnte mir den auch immer wieder ansehen - wenn nicht so viel anderes Zeug ungesehen hier rumliegen würde.

      Das sind wir uns einig...

      "Wir laufen keinen Trends hinterher, wir SETZEN welche!"


      Offline Elena Marcos

      • a.k.a. Dirk
      • Die Großen Alten
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        Clive Barker. Die letzten sechs Magier der Erde sind vor Angst erstarrt: Ein Priester aus dem Orden der Zenobiten tötet einen nach dem anderen von ihnen. Pinhead ist sein Name, und aus ihren Leichen stiehlt Pinhead alles Wissen, um seine eigenen dämonischen Kräfte zu stärken. Harry D'Amour ahnt  davon nichts, als er das Haus eines Verstorbenen betritt, um dessen ruheloser Seele Frieden zu geben. Doch dann öffnet sich durch die Magie eines dämonischen Würfels ein Riss zwischen dem Totenreich und der realen Welt und Harry erblickt Pinhead - und der kämpft gegen den Satan persönlich.

        Sechs Magier treffen sich in einem Mausoleum, um über ihr Vorgehen zu beraten. Sie sind die Letzten ihrer Zunft und befürchten ebenfalls vom Zenobiten erledigt zu werden. Auf ihn brauchen sie nicht lange warten. Bald ist er mit ihnen fertig und hat nur einen am Leben gelassen, nachdem er die Kräfte der anderen übernommen hatte. Harry übernimmt einen Auftrag, der ihn nach New Orleans führt. Der Geist des Toten namens Goode bat darum, eine Wohnung dort aufzuräumen, um Spuren eines Doppellebens zu vernichten. Dort entdeckt Harry nicht nur, welches Leben sein auftraggeber dort geführt hatte, er foindet auch einen magischen Würfel und als er den in die Hand nimmt, öffnet sich ein Riss in der Welt und gibt den Blick auf den letzten der Magier frei - und auf Pinhead, den Zenobiten. Der will Harry davon überzeugen, seinen Weg zu dokumentieren. Doch der lehnt ab und kann gerade noch so dem Zorn des Pinhead entkommen. Und ab geht es zurück nach New York. Doch Ruhe findet er da nicht. Pinhead hat das Medium Norma, die seit Jahren mit Harry zusammenarbeitet, entführt, um den Detektiv des Übersinnlichen zu ihm zu locken und noch für seine Pläne zu gewinnen. Also bleibt Harry nichts anderes übrig, als sich wieder auf die Reise zu machen und Norma zu retten.

        Sollte meine Frau mal wieder von Appetitzüglern faseln, lass ich sie einfach den Prolog lesen und schon hat sich das Thema erledigt. Der Einstieg ins Mausoleum ist blutig und böse, bleibt nicht ohne gewisse Härten. Und für Leser, die bisher nicht viel über die beiden Hauptfiguren wussten, ist alles so geschildert, dass man die Vorkenntnisse nicht unbedingt benötigt. Selbstverständlich fällt dann aber auch ein Vergleich mit den früheren Werken um die beiden ins Wasser. Ich kenne nur die Filme - und die wurden von mit der Zeit auch immer schlechter. Das gewohnte Bild bei den Sequels heutzutage. Nur Harry erinnerte mich stellenweise fatal an Handyman Jack von F. Paul Wilson und seinen Kampf gegen die Andersheit. Clive Barker ließ es sich nicht nehmen, die Schilderungen der Hölle nicht an die von Kirche und Schule gelehrten Bilder über den Haufen zu werfen und einen völlig neuen Blickwinkel zu erzeugen. Und ein kleiner Seitenhieb Richtung Kirche durfte ebenfalls nicht fehlen. Aber mir kam die Handlung und auch die Figurenzeichnung nicht sonderlich herausragend vor, das waren Allerweltstypen, die coole Sprüche absonderten und sich dann in einem Höllenrausch der Dämonen um Luzifer und Pinhead wiederfinden. Nachdem Harry genötigt wurde, Norma zu suchen, dreht Barker kräftig an der Temposchraube und hält sich an kein Limit. Schauergestalten und Magie, Blut und (Dämonen-)Tod, Pinhead und Harry D'Amour tummeln sich in einem Roman, der sich gut konsumieren lässt, aber oftmals auch recht platt daherkommt. Dennoch ist es Kurzweil mit magischen Momenten, flüssig und deftig, wenn es zum Ende hin um den eigentlichen Wunsch des Pinhead geht, der doch recht simpel gestrickt erscheint. Könnte auch jeder Mafioso sein, der das Imperium seines Bosses übernehmen will. "Das scharlachrote Evangelium" ist okay, keine Frage. Es unterhält, doch leider kann es nicht mitreißen und richtige Spannung kam bei mir auch nicht auf. Trotz des finalen Kampfes auf Biegen und Brechen mit ordentlich drive, würde ich nur ein "gut" vergeben und nicht in Freudentränen ausbrechen.

        Bei mir war es ganz anders - ich bin in Freudentränen ausgebrochen, denn ich fand den Roman um Welten besser, als vieles was es vorher von Barker gab. Ich war sofort in der Welt drin, hörte die Totenglocke, und hatte am Ende irgendwie das Gefühl, das Büch nochmal lesen zu müssen. Vielleicht muss ich meiner Begeisterung auch mal in einer Rezi ausdrücken. Ich war hochzufrieden und fand es oftmals gar nicht so platt, wie gerne auch in den einschlägigen Kritiken eines Versandhandels kundgetan wird.

        "Wir laufen keinen Trends hinterher, wir SETZEN welche!"