Joe Hill - NOS4A2 [Christmasland]

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    Joe Hill - NOS4A2



    Joe Hill, einer der Stephen King Söhne, hat schon ein paar bekanntere Bücher geschrieben. Bisher hatte ich noch keins davon gelesen. Das ist nun das erste seiner Bücher, das ich mir vorgenommen habe. Es gibt dazu schon eine Serie (mit Zachary Quinto) - über die Werbung für jene, die damals interessant aussah, bin ich auf das Buch erst aufmerksam geworden.

    Das Buch beginnt in der Vergangenheit. Wie lernen die junge Victoria Queen gegen Ende der 80er, Anfang der 90er kennen. Sie hat eine seltsame Begabung, verlorene Dinge zu finden. Sie fährt ihr Fahrrad über eine alte, kaputte Brücke im Wald und wenn sie auf der anderen Seite hinabrollt, ist sie auf einmal an völlig anderen Orten, an denen die Brücke ganz plötzlich endet - und findet dort Sachen, die andere schon lange erfolglos gesucht haben. Mal ist das nur verlorener Schmuck oder ein Geldbeutel, mal aber auch eine entlaufene und leider überfahrene Katze.

    Wen wir auf der anderen Seite kennen lernen, das ist Charlie Manx. Auch er scheint eine ähnliche Fähigkeit zu haben. Sein alter Rolls Royce Wraith aus den 30er Jahren, dessen Nummernschild den Titel des Buchs trägt, bringt den alten Mann an alle möglichen und unmöglichen Orte. Das Auto ist ein Teil von ihm, so wie er auch ein Teil des Autos ist. Der mysteriöse Mann scheint eine Art Vampir-ähnliches Wesen zu sein, das Kinder entführt und durch ihre Lebenskraft sein eigenes Leben verlängert.

    Nun kommt es wie es kommen muss und Vic sucht etwas, das sie zu Charlie Manx führt - die Konfrontation endet damit, das Manx in ein langes Koma fällt.

    Viele Jahre später erwacht er jedoch wieder. Vic ist nun im Erwachsenenalter und hat einen eigenen Sohn - auf den Manx es dann natürlich abgesehen hat.

    Zum Schreibstil kann ich nur sagen: Das hätte so im Grunde auch der Vater schreiben können. Man merkt die Abstammung auf jeden Fall. Die Art und Weise, wie langsam die Geschichte aufgezogen wird, die sich über Jahrzehnte erstreckt, wie viel Gefühl bzw. Gespür für die Figuren da ist, das ist alles vollkommen “Familie King”. Aber auch das sehr ausschweifende Schreiben, das hier knapp 1000 Seiten füllt. :D Das Buch hätte durchaus etwas kürzer ausfallen können. Die etwas übertriebene Länge ist tatsächlich die größte Schwäche.

    Selbst diverse Referenzen auf die Werke seines Vaters hat der Sohnemann hier eingebaut, als wäre er ein Pseudonym, beispielsweise: “In Maine, around the Lewiston/Auburn/Derry area, there was a place called PENNYWISE CIRCUS. […] Children flew like angels. Or floated.” :D

    Insgesamt hat mir die Geschichte durchaus gefallen, vor allem der Anfang hatte mich direkt gepackt. Die Hauptfiguren sind auch sympathisch und man fühlt mit. Aber langfristig hat sich die Spannung leider nicht halten können, dafür war der gesamte Verlauf dann doch zu vorhersehbar, zu sehr wird genau das abgespielt was man erwartet, zu wenige Überraschungen passieren.


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      Hm, stimmt. Hab's zusammengeführt.

      Hab's bei der Suche nach dem englischen Titel wohl nicht gefunden, weil der im Thread nur einmal falsch geschrieben steht. :D