Nach den teils überschwenglichen Meinungen im Netz, war ich auf den Streifen doch ziemlich gespannt! Teils wurde was von Innovation erzählt, frischer Wind im Slashergenre und und und. Naja eigentlich war doch von vornherein klar, dass es soviel Neues in einem Slasher fast nicht geben kann.... aber die Hoffnung stirbt ja bekanntermaßen zuletzt (noch nach den Opfern?
) Auch sind hier sicher einige Spoiler an Bord, wobei ich mir die Auflösung aber aufspare, man kann den Film trotzdem noch genießen
. Allerdings muss ich hier auch noch sagen, dass ich schon nach dem Auftaktkill gewusst habe wie das Ganze ausgehen wird, also ich habs vermutet, und so kam es auch ziemlich genau. Das ist aber unterm Strich auch egal, weil der Streifen realistisch betrachtet einfach hummeldumm und kritzblöd ist
würde er sich nicht so ernst nehmen, könnte man das auf jeden Fall anders sehen. Was dem Teil dennoch meine
beschert, und wieso der bei anderen hier sicher noch besser wegkommt...
Alles geht wie gesagt mit dem Slashertypischen Auftaktkill los. Sex, Mann geht duschen, Frau schenkt sich nen Drink ein, legt entspannte Mucke auf... tadaaaa beide werden ins Jenseits befördert, und das dient dann sogleich als Titeleinblendung "You're Next" - was man durchaus etwas spektakulärer als Titeleinblendung hätte kennzeichnen können
man sieht es hier nur seitenverkehrt auf einer Glasscheibe. Aber ejaaaal denn nun kommen die ersten beiden Protagonisten ins Bild. Vater und Mutter Aubrey (gespielt von Barbara Crampton) und Paul kommen an ihrem großen Landsitz mitten in der Pampa an. Auch Sohnemann Crispian und seine neue Schnecke Erin treffen alsbald ein, gefolgt von dessen Bruder Drake mit Anhang, Schwester Aimee samt Freund und Bruder Felix mit seiner Zee. Die Mutter hatte schon vorher Geräusche im Obergeschoß gehört, aber der Vater und Crispian suchen beiläufig und finden natürlich nix, während der Zuschauer weiß: Da geht der Buhmann um!
Als die Gruppe von Unsympathen (und ich empfand wirklich alle so
) dann des nächtens zusammen am Esstisch sitzt, wird auf einmal heftig diskutiert. In diesen familiären Wirren steht der Freund von Aimee auf und entdeckt etwas vor dem Haus. Der Typ, gespielt von Regisseur Ti West, läuft zum Fenster und hat ZACK nen Pfeil in der Birne. Kurzer Gastauftritt würde ich sagen. Fortan geht ein dickes Geschrei und Gemache los, während weitere Pfeile segeln und Drake getroffen wird, aber nicht stirbt. In der Situation hab ich mir gewünscht, dass von diesem Pack fluchs noch ein paar weggesnipert werden, damit das elends nervende Gejammer aufhört. Wirklich intelligent agier bis dahin keiner, aber man beschließt sich zu verbarrikadieren, weil die Handys gestört werden.
Erin entpuppt sich dabei als die Gewitzteste, und Wehrhafteste von dem Verein. Nachdem nun einer nach dem anderen von den mit Tiermasken vermummten Killern mit allerlei Werkzeugen ins Jenseits befördert wird, mutiert die Kleine zu einer Mischung aus Kevin allein zu Haus, dem Jungen aus Deadly Games und Charles Bronson in einer Person. Mit zunehmender Laufzeit werden auch die Kills etwas brutaler, wobei man oft wirklich eher das Endergebnis sieht, als die eigentlich Tat. Im Gedächtnis bleiben dürfte aber der Golf-Abschlag auf Kopf mit einem Hackebeil, oder der schnieke Brainsmasher-Cocktail mit dem Küchenmixer
Da hier aber keine Därme fliegen oder ausgiebige Ausweidungen stattfinden, dürfte da ne 18 drin sein (kein Plan ob oder wie der hier schon geprüft wurde). Je mehr es dem Ende zugeht, desto witziger wird das Ganze allerdings, und ich bin mir nicht ganz sicher ob die ein oder andere Szene wirklich ernst gemeint war! Stichwort "Nagelbrett" oder auch "Mixer" eben...
Da man sich die Auflösung wirklich zusammenreimen kann, war sie für mich NULL überraschend, wobei sie im Slashergenre doch wirklich einzigartig sein dürfte, was die Intention des Ganzen angeht. Aber für ne Innovation oder dergleichen reicht das für mich... NICHT. Es ist halt der nötige Aufhänger und gut is. Man kann aber mit Fug und Recht behaupten, dass der Film sich ordentlich an Scream orientiert! Auftaktkill wie gehabt, sieht auch ähnlich aus. Vermummte Killer, die allerdings ne Spur unheimlicher daherkommen als beim Vorbild - und mit zunehmender Laufzeit auch öfter mal den Frack vollkriegen - eben auch wie im Vorbild. Zudem birgt das Ende dann doch auch erkennbare Parallelen, ohne zu kopieren jedoch! Wenn der entweder witziger oder heftiger gewesen wäre, dann bekäme er auch mehr Punkte von mir - hier hätte man sich entscheiden müssen. Aber wie gesagt, der kriegt vom ein oder anderen hier (Markus hat ja schon gewertet) sicher mehr! Marc ect. die auf sowas stehen - mal reinlinsen!
Bei den ersten Kills dachte ich noch "joaaa ne 16 reicht aber" doch je weiter der Film fortschreitet, desto 18er wirds. Erin mauserte sich dann auch doch noch als einzige zu einer Sympathin, alle anderen verflucht man spätestens sobald man sie sieht
aber das kommt mir fast wie ein Stilmittel des Films vor, ehrlich gesagt. Was ich enorm herausheben möchte ist der OST! Den fand ich supergeil! Zum einen das Lied welches in Dauerschleife im Nachbarhaus läuft, dann die Klänge die frappierend an Carpenters frühe Werke erinnern! Da muss ein OST her. Wenn der Track der gegen Ende oft kommt auf einem Quiz laufen würde - ich hätte Carpenter gesagt! Und wisst Ihr was? Nach einer Nacht drüber geschlafen zu haben, erhöhe ich auf
Man muss schlussendlich ja auch noch sagen: Es sind hier keine Laien oder Nulpen am Werk. Auch alle anderen außer Crampton haben genug Schauspielerfahrung in ihrer Vita, und der Regisseur Adam Wingard hat hiermit 2011 seine dritte Regiearbeit im Langfilmsegment hingelegt.