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TCs BUCHREGAL - John Connolly - Die Charlie Parker Romane

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Bloodsurfer:
John Connolly -  The Woman in the Woods [Charlie Parker #16]



Eine mehrere Jahre alte Frauenleiche wird im Wald gefunden - sie scheint bei der Geburt ihres Kindes gestorben zu sein, vom Kind fehlt jedoch jede Spur. Auch schien sie vorher auf der Flucht gewesen zu sein, und jeder, der ihr dabei half, wird zur Zielscheibe ihrer Verfolger.

Parallel geht Parker der Mordserie nach und schlägt sich daneben auch noch mit ein paar Rassisten rum, denen Louis einen Truck abgefackelt hat. Und am Ende hängt das irgendwie alles zusammen. :D

Sehe unterhaltsamer und spannender Teil, der auch noch relativ offen ausgeht und ein paar sehr starke neue Villains auf das Spielfeld bringt - es geht direkt im nächsten Band weiter.

Bloodsurfer:
John Connolly - A Book of Bones [Charlie Parker #17]





Die Geschichte schließt nahtlos an den Vorgänger an. Parker wird von Ross zum Fundort einer Leiche beordert, die möglicherweise Mors sein könnte. Es stellt sich aber schnell als Versuch heraus, Parker zu täuschen. Tatsächlich führt die Spur von Quayle und Mors nach England. Zusammen mit Louis, Angel und dem Buchhändler Johnston nimmt Parker die Verfolgung auf.

Mein Hauptproblem mit dem Buch: Es ist einfach viel zu lang. Es ist tatsächlich ein paar hundert Seiten länger als der bisherige Parker-Durchschnitt und dies bekommt der Serie nicht wirklich gut.

In der ersten Hälfte werden viele Figuren in England eingeführt, die mit einer dortigen Mordserie zusammen hängen. Das geschieht in geradezu epischer Breite und somit zieht sich die ganze erste Hälfte wie Kaugummi in die Länge. Zwar hat Connolly hier wie immer sehr viel Gespür für seine Charaktere und entwickelt sie gut und greifbar, man lernt sowohl die Täter als auch deren Opfer und die Ermittler in aller Ausführlichkeit kennen; aber wenn man ehrlich ist, dient der allergrößte Teil dieser neuer Figuren nur als Kanonenfutter für die zweite Hälfte, in der fast alle wie die Fliegen sterben. Da bleibt wirklich kaum jemand übrig.

Mir fällt zwar auf Anhieb nichts großes ein, was man hier hätte weglassen können, um die Geschichte etwas kompakter und fesselnder zu gestalten, aber das Gesamtwerk fühlt sich so einfach zu träge für einen derartigen Thriller an. Der Thrill wird zu sehr und zu lange gebremst. Die erste Hälfte ist zu langatmig, die zweite dann fast überhastet.

Überraschend war an der ganzen Geschichte am Ende nur eins: (click to show/hide)Dass Ross sich als einer der Backer herausstellt. Wobei ich es andererseits schon fast so ähnlich erwartet habe.

Bloodsurfer:
John Connolly - Dirty South [Charlie Parker #18]



Wie Gunther es damals schon geschrieben hatte, mach dieser Teil der Reihe erstmal einen Break in der fortlaufenden Haupthandlung und spielt komplett in der Vergangenheit. Die Story zeigt Parker direkt nach dem Angriff auf seine Familie, nach seinem Ende als Polizist, jedoch noch vor dem Start seiner Karriere als Privatschnüffler. Auf der Suche nach dem Traveling Man landet er in einem sehr eigenwilligen Örtchen und hilft dort der überforderten Polizei bei der Suche nach dem Mörder einiger sehr junger Frauen.

Ich finde, nach dem etwas überladenen und viel zu langen vorherigen Teil war diese Abwechslung sehr angenehm. Es fallen wegen dem Zeitsprung fast alle übersinnlichen Themen raus und es geht um eine ganz klassische Mördersuche innerhalb gewisser Kreise. Das lässt sich ziemlich flüssig und schnell vom Stapel lesen und ist direkt von Anfang an sehr spannend. Hier braucht Connolly mal nicht die gesamte erste Hälfte des Buchs für die Einführung und den Aufbau riesiger Konstrukte und zig Figuren, sondern konzentriert sich sehr effektiv auf die wichtigen Dinge. Das merkt man direkt. Hat mir mehr Spaß gemacht als die letzten paar Teile.

Bloodsurfer:
John Connolly - The Nameless Ones [Charlie Parker #19]



Zurück in der Gegenwart, schließt dieser Teil wiederum nahtlos an den Vor-Vorgänger an. Die dort erst eingeführten neuen Bekannten aus den Niederlanden werden von serbischen Killern attackiert. Natürlich muss Connolly bei der Einführung serbischer Figuren auch erstmal sämtliche vergangenen Konflikte des Balkans beschreiben. Also langsam zeichnet sich das immer deutlicher ab, wie gerne der Kerl einfach sehr, sehr weit ausholt und endlos lange Grundlagen setzt.

Die Story an sich ist völlig simpel: Louis ist auf Rachefeldzug gegen mehrere Killer. Mehr passiert hier nicht. Es ist leider nur leidlich spannend geschrieben, zwar nicht zu lang und nicht zu ausführlich, aber im direkten Vergleich war Dirty South viel stärker. Viel mehr kann ich auch nicht dazu schreiben…

Bloodsurfer:
John Connolly - The Furies [Charlie Parker #20]



Zwei Kurzromane in einem Band. Im ersten geht es um einen Münzsammler, der ein bestimmtes Stück unbedingt haben muss und viele umlegt, sie sich ihm in den Weg stellen. Er trifft auf zwei kuriose Schwestern, die eine Dreiecksbeziehung mit einem anderen Sammler haben bzw. hatten und auf Parker, der von jemandem engagiert wurde, der sich um eine der beiden Schwestern sorgt.

Im zweiten Teil geht es auch wieder um zwei Frauen, die Parkers Hilfe benötigen - die eine ist eine Mafia-Witwe, die u.a. wegen ihres verstorbenen Mannes zur Zielscheibe zweier sehr fieser Erpresser wird; die andere ist ein Opfer sehr extremer häuslicher Gewalt. Zudem spielt dieser Teil mitten im Lockdown-Geschehen der Pandemie.

Ich fand das Ganze etwas durchwachsen. Es ist wie immer gut und schnörkellos geschrieben. Lässt sich gut lesen. Wegen der eher kurzen Länge hält sich auch Connollys Neigung zu weiten Ausschweifungen dieses Mal etwas in Grenzen. Aber irgendwie sind mir die Stories beide zu routiniert, zu wenig spannend. Frei nach dem Motto: Parker kommt, regelt, geht wieder. Hier ist für ihn keine richtige Bedrohung im Spiel. Und manche Dinge erledigen sich sogar von selbst, bevor er überhaupt eingreifen muss. So richtig packend war das alles nicht, sondern eher etwas unbefriedigend.

Jetzt bin ich jedenfalls erstmal “durch” - auf dem aktuellen Stand angekommen, alles gelesen. Mal schauen, was sich Connolly als nächstes einfallen lässt.

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