FFN:
13 Assassins
Miike-Remake eines Filmes von '63. Anfänglich sehr ruhig und düster. Der Bruder des Shogun, Lord Naritsugu, ist unhaltbar. Er ist sadistisch ohne Ende und tötet zum Vergnügen. Er kennt keine Reue, kein gewissen. Da niemand sein Gesicht verlieren will und Naritsugu letztlich sicherlich zu einem Krieg führen wird, beauftragt man den alten Samurai Shinzaemon, ein Attentat zu verüben. Er sammelt (letztlich) 12 Männer um sich und macht aus einem Dorf eine Falle, aus der es kein Entkommen gibt. Dort findet das gut 45-minütige Finale statt, in dem es einzig und allein nur noch ums Töten geht. Nicht ästhetisch, nicht schön, nicht geschickt oder ehrenvoll, einfach nur das Töten bis zum letzten Mann. Zwar überraschend unblutig, aber konsequent, bis man nur noch entkräftet mit allem draufhaut, was noch da ist. Kein schlechter Film.
The Hole 3D
Im neu bezogenen Haus befindet sich im Keller eine verschlossene Luke. Und verschlossen nicht ohne Grund. Die beiden dort nun wohnenden Brüder und ein Nachbarmädel wollen der Sache auf den Grund gehen und werden von finsteren Erscheinungen verfolgt. Alles beginnt recht oldschool, hat einen Hauch der 80er. Doch leider ist auch alles recht vorhersehbar und glattgebügelt und kann einen nicht wirklich vom Hocker reissen. Unterhaltsam, aber nicht mehr. Und die 3D-Technik war hier auch nicht wirklich nötig.
Kidnapped
Zu viel über den Film zu schreiben wäre fatal, denn er lebt vom Mittendrin-Gefühl. Vater, Mutter und Tochter. Ein neu bezogenes Haus. Und Eindringlinge, die Geiseln nehmen und Geld wollen. Klingt alles schon irgendwie ausgelutscht, aber die realistische Inszenierung mit ihren sehr langen Takes ohne Schnitt schafft eine unglaublich intensive Atmosphäre. Der Film packt einen richtig, überrascht einen, und ist auch kein Streichelzoo. Eines der Highlights der Nights.
The Troll Hunter
Rec° mit Trollen. Hätte in die Hose gehen können, war aber durch die sichere Regie, die sympathische Machart und den sehr coolen Trolljäger ein wirklich ordentlicher und unterhaltsamer Film.
I Spit On Your Grave
Assis aus dem Bilderbuch und ein Hardbody als Hauptfigur, zu der einem aber der Zugang irgendwie verwehrt bleibt. Gegenüber dem Original wohl etwas weniger Rape, aber die Revenge reitet dafür voll auf der Torture-Porn-Welle und ist schon fast zu berechnet und durchdacht, um noch nachvollziehbar zu sein. Ziemlich derb, was das angeht. Und nichts, was ich mir noch einmal ansehen müsste.
Essential Killing
Wohl der ruhigste Film der Nights. Mohammed, Afghane, gefangen genommen, verhört, soll in eine Einrichtung in Polen verlegt werden. Ein Unfall. Er flieht. In einer fremden, unwirtlichen Umgebung, immer verfolgt. Der blanke Kampf ums Überleben. Nahezu dialogfrei. Interessante Idee, aber wenn man sich nicht darauf einlassen kann, ist er quälend lang.
Burke & Hare
Unterhaltsam, nette Gags, aber irgendwie fehlte mir der Funke.
Mother's Day
Weit weg vom Original. Einweihungsparty im neu bezogenen Haus. Doch dort hauste zuvor eine Familie von Verbrechern, angeführt von Mutter Rebecca De Mornay. Und deren Söhne wollen es als Unterschlupf nach einem misslungenen Coup nutzen. Das kann nicht gut gehen. Interessanter Ansatz. Bei den Geiseln gilt schnell das Prinzip, dass sich jeder selbst der Nächste ist, und sie werden gegen einander ausgespielt. Nicht ohne Härten, De Mornay reisst einiges raus. Positive Überraschung.
I Saw The Devil
Korea reisst es mal wieder. Ein gewissenloser Serienkiller tötet die Verlobte eines Cops. Schlechte Idee. Ein mörderisches Katz-und-Maus-Spiel beginnt. Twists, überraschende Härten, superb gespielt, erlesen gefilmt. Bombe.
Wake Wood
Oder: Wenn Pet Sematary auf den Gonger trifft... Wenn die Reanimation der Hammer-Studios so aussehen soll, dann sollte man sie schnell wieder begraben. Uninspirierte Videooptik, die anmaßend auf Scope aufgepumpt wurde, ohne auch nur ansatzweise die Möglichkeiten der Bildkomposition auszunutzen. Der Hauptdarsteller hatte das Charisma eines Tintenstrahldruckers, die TV-Optik erstickte jede Atmo im Keim, die Vorhersehbarkeit war ständig Gast. Fast hatte man den Eindruck, einen Amateurfilm zu sehen. Ganz schwache Leistung.