Die Gewalt bin ich -
hm - ein eigenes Review aufzumachen lohnt glaube ich nicht. Auch Lenzis "quasi" Nachfolger zur Viper ist ein genialer Film, keine Frage, geht aber etwas zahmer ran. Merli spielt einen Kommissar im Ruhestand (im Original "Viper" war Merli auch kein Ferro, sondern ein Tenzi), der sich zwar wieder überall einmischt, aber alles etwas ruhiger angeht. Als der "Chinese" (gespielt von Milan) aus dem Knast kommt, lässt er Tenzi von einem seiner Jungs wegblasen. Aber Tenzi überlebt und soll sich aus Rom verkrümelt. Doch der denkt nicht daran - und geht zu seinem Onkel, der Antiquitäten verkauft. Gerade als Tenzi den Landen betritt, kommen ihm zwei Jugendliche entgegen, die den Onkel ausgeraubt haben. Es kommt wie es kommen muss - Tenzi sucht die Jungs und nimmt wieder den Laden auseinander, wo die Kids regelmäßig Karten spielen (Ähnlichkeiten zur Viper sind eben sehr auffällig). Milan, hat sich in der Zwischenzeit mit Obergangster Frank di Maggio (John Saxon) zusammengetan, und findet heraus, dass Tenzi noch lebt. Beim Anschlag stirbt Tenzis Onkel - und damit, geht der Krieg los.
Insgesamt ist der Film vom Schema ähnlich wie der Vorgänger, allerdings nicht so satierisch übertrieben. Dennoch gibt es einige herrliche Szenen. Eine damals auf Video geschnittene Sequenz, wo der Chinese für sein nächstes Opfer eine Messe bei einer Nonne "bestellt" - und auch die Musik aussucht (Spielen Sie bitte "Die Ballade vom Alschloch". Den Hit finden sie in jeder Discothek) ist ein Highlight - wie auch die Szene, wo Tenzi ein Porno-Foto-Studio aushebt. Hier findet er nämlich unter den Models eine Frau, der er schon aus den Klauen eines Bösewichts geholfen hatte. (Dialog - Tenzi: Wie fühlst du dich? - Sie: Gut. - Tenzi haut ihr eins in die Fresse. - Tenzi: Wie fühlst du dich jetzt? - Sie: Besser.)
Trotz guter Actionsequenzen besitzt "Die Gewalt bin ich" nicht ganz die Kaltblütigkeit von "Die Viper". Im Übrigen fällt auch auf, dass Tomas Milan und Maurizio Merli wirklich KEINE gemeinsame Szene hatten. Das Finale wurde laut Lenzi dann mit Doubles gedreht. Empfehlenswert ist das Bonusmaterial der Erstauflage mit tollen Interviews von John Saxon und dem Komponisten des Films
Fazi: Insgesamt sehr unterhaltsam, aber eben nicht ganz so stark wie die "Viper".