Ah cool..und dein Fazit?
Herr Müller Rammeldorf...HAMMELdorf!
Hab nur knapp 30 Minuten durchgehalten, heute hab ich keine Zeit, aber die Tage schau ich weiter.
Piratensender PowerplayWie die meisten deutschen Komödien aus der Zeit hat auch PP mächtig Staub angesetzt.
Wenn man den Film objektiv beurteilen müsste, kann das Ergebnis nur schlecht sein. Denn zu der Zeit hat man hierzulande immer wieder versucht mit relativ wenig Geld und dem Blick Richtung USA, die Kinos voll zu kriegen. Das ist ja auch gelungen, aber wirklich gut waren diese Filme selten bis gar nicht. Der Humor meist zotig und platt, die Hauptfiguren waren so wie man sie aus dem TV kennt (eben Mike und Tommy) und in Nebenrollen sind ebenfalls bekannte Gesichter zu sehen, die in der Regel Ihre Standard-Rolle spielen oder irgendwelche Klischee-Typen. All das trifft auch auf "Piratensender Powerplay" zu. Die Idee ist zunächst ganz witzig und hier und da gibt es sogar ein paar originelle Einfälle, aber im Laufe des Filmes begibt man sich mehr und mehr in die Komödienecke, für die wir uns nach Außen schämen müssten. Nämlich die Pauker Filme der 70er. Albern alberner, am albernsten. In bester "Tante Trude Tradition" werden hier Männer in Frauenkleider gezwängt und das Ende setzt dem ganzen die Krone auf, denn der plötzliche Wandel des Rundfunk-Heinis macht die ganze Verfolgungsjagd (Story) unlogisch. Hauptsache ein super duper Happy End mit den Stelzböcken Tommy und Mike, die ganz offensichtlich der Traum eines jeden knackigen Mädels zwischen 18 und 19 sind.
Und jetzt kommt das seltsame. Auf eine ganz eigenartige Art und Weise, die sicherlich mit der Kindheit und der Beziehung zum TV zu tun hat, funktioniert diese Art von Film auf eine naive, unterhaltsame Weise. Alleine schon der Piratensender... der Traum eines jeden Kindes der 80er. Dann auch noch der dicke Ami Van, es gibt jede Menge Schauwerte, die den Heranwachsenen damals auf jeden Fall imponiert haben. In Nebenrollen tauchen dann noch Gunther Phillip und Hadschi Halef Omar (Ralf Wolter) auf und spielen wie o.g. geschrieben, genauso wie man es kennt und mag. Heute funktioniert das stellenweise immernoch, selbst die Mucke hat mir noch überwiegend gefallen. Statt nur 80er Pop gibt es ne ganze handvoll 60 Soul und 70s Disco auf die Ohren und das macht Spaß. Da kann man schon nachvollziehen, dass die Jungs im Film ein Geheimtipp sind, ist ja auch nicht ganz unerheblich in Sachen Glaubwürdigkeit. Abgesehen davon verbinde ich, wie einige hier meine Fernseh-Kindheit natürlich auch mit den "Gottschalk/Krüger"-Filmen. Auch wenn ich von dem hier nicht mehr soviel wusste (bei mir waren es mehr die Supernasen-Filme), ist mir völlig klar, warum ich diese Art von Film und Humor damals mochte. Und alleine diese Erkenntnis und das Schwelgen in Erinnerungen ist es schon wert, so einen Streifen mal wieder laufen zu lassen. Hier und da war der Humor ja auch wieder ganz witzig, besonders die beiden o.g. Pauker-Film-Stars sind für den einen oder anderen Lacher gut gewesen. Mit Mike Krüger kann ich heute so gar nichts mehr anfangen und selbst Gottschalk als TV-Profi ist mir mittlerweile so gut wie egal. Das war mal anders und genau das bringen die überwiegend flachen, hoch kommerziellen Klamotten aus den 80ern für gut 80 Minuten zurück ins Wohnzimmer im Jahre 2011.
Besser als "Die Einsteiger" zieht "PP" heute allemale, weil einfach weniger Hänger in der Geschichte sind.