Pusher 3 - Angel Of DeathHui, der war wirklich intensiv!
Genial gespielt (typisch dänische Schule), gnadenlos authentisch und abgründig.
Im Gegensatz zum unterhaltsamen Gangsterfilm, zeigt der Film nachvollziehbare Figuren und Situationen.
Der dritte geht einen ähnlichen Weg wie "Pusher 2", der ebenfalls schon ein paar Schläge in die Magengrube parat hatte und viel mehr Drama ist, als noch der Beginn der Trilogie. Winding Refn rechnet direkt und ehrlich mit dem "Hollywood-Gangster"-Mytos ab. Auch, wie leicht es rein von der Ausführung her sein kann, einen Menschen zu töten, wird hier gezeigt. Keine Theatralik, keine oder wenig manipulative Musik, kein Feuergefecht. 1-2 Schläge mit dem Hammer und man hat für immer schwere Schuld auf sich geladen. "Pusher 3" ist vielleicht der ruhigste und am wenigsten unterhaltsamste der Reihe, aber dafür ist er tief traurig, visuell nahezu perfekt (auch wenns sich das Filmmaterial nicht groß von TV unterscheidet), glaubhaft und deswegen auch so unheimlich bedrückend und voller Durchschlagskraft. In den letzten 20-25 Minuten hatte ich wirklich ein flaues Gefühl im Magen. Ein bisschen schade finde ich es schon, dass 1-2 Dinge am Ende nicht aufgelöst werden, aber das trägt im Umkehrschluss auch wieder dazu bei, dass der Film nun mal keine Kompromisse macht und nicht mit aller Gewalt ein "befriedigendes" Ende gefunden werden muss. Ok, ich hoffe, dass ich demnächst die anderen beiden Teile nochmal gucke. Dann kann ich einen direkten Vergleich anstellen. Schon jetzt steht fest, dass Winding Refn in allen drei Filmen mit geringen Mitteln, wirkungsvolle, völlig unterschiedliche Werke abgeliefert hat.
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