Gestern hab ich in erster Linie gezockt... doch zur Enstpannung gabs dann doch die Gänsehäut.
Dark Glamour
- die Doku über die Hammer Studios war klasse. Leider wurde nur die Zeit beleuchtet ab den 50er. Den Aufstieg hatte man mit dem "Quatermass Xperiment" festgelegt. Es gab eine Menge Filmausschnitte und auch etwas Archivmaterial, z.B. alte Interviews mit Christopher Lee. Wer sich nicht mit Hammer auskennt, konnte sich hier einen guten Überblick verschaffen. Sehr gefreut hat mich, das man Caroline Munro interviewt hat. Auch die anderen Interviewpartner waren äußerst prominent, was mich ebenfalls glücklich gemacht hat. Leider hat Carpenter nichts über seine Homage z.B. in Mächte des Wahnsinns erzählt, sonder nur über die Einflüsse, weil er die Filme als Kind gesehen hat. Argentos Kommentar, dass die Hammers in den 70er sich überlebt hatten, weil andere Regisseure kamen (unter anderem er selbst) fand ich etwas unpassend. Er hat zwar recht, aber es klang etwas arrogant. Horst Janson kam sehr sympathisch rüber. Erschreckend ist natürlich, dass meine Helden, die von ihrer Kindheit erzählen, heute ebenfalls alt geworden sind. Mir geht es wahrscheinlich ähnlich. Ich bin mit "The Fog" aufgewachsen, habe mich vor dem Vorspann "der phantastische Film" gegruselt und wollte jeden Horrorfilm sehen, der in den drei Programmen lief. Die Hammerfilme hat mir meine Mutter nicht erlaubt, die kamen erst später. Mich hat vor allem Jack Arnold gprägt (und Godzilla)... Irgendwie war die Doku auch ein Anlass über die eigenen Einflüsse nachzudenken... Fazit: Tolle Sache. Danke Arte.
Der Schakal
- der nächste di Leo. Diesmal war der Film nicht ganz so verschachtelt wie "Milano", aber dennoch eine Bombe. Der Regisseur hat es weinfach drauf, ein realistisches Bild der Gangster-Welt zu zeichnen. In seinem zweiten Film geht es um einen Zuhälter, der Zielscheiber von einer Mafia Organisation wird. Die Italiener kooperieren mit den Amerikanern , die zwei Killer nach Europa schicken (großartig: Woody Strode und Henry Silva), um dem kleinen Zuhälter das Lebenslicht auszublasen. Die Hauptolle hat wiederum Mario Adorf, der hier nicht so übertrieben spielt wie in Milano. Aber der Mann war echt in den 70ern eine Bombe. Als Unschuldig Gejagter versucht er herauszufinden, warum die Mafia hinter ihm her ist. Als seine Frau und seine Tocher ums Leben kommen, sieht der Mann rot... Neben Adorf haben wir es unter anderem auch mit Adolfo Celi zu tun, der den italienischen Boss spielt. Hätte ihn fast nicht erkannt, denn ich hab ihn immer nur mit Augenklappe im Gedächtnis, was wohl mit seinem Bond-Auftritt zu tun hat. Im Endeffekt ist der Film, wie der Vorgänger ruppig, hart und mitreissend. Adorf ist echt eine Bank (wenn der auf eine Motorhaube springt und mit seinem Schädel die Windschutscheibe einschlägt, weiß man mit welchem Wahninnigen man es zu tun hat) und rockt den Streifen. Fazit: Die Italiener konnten auch mit wenig Geld großartiges Kino machen, dass es in dieser Form heute nicht mehr geben wird. Schade - denn das sind echt Meisterwerke bei.