Verkehrte Welt im Hause Mertens:
Alien
Aliens - die Rückkehr
Ripley wird am Ende von Aliens zur schon zum klassischen Film-Frauentyp "Die kämpfenden Glucke", ABER sie entwickelt sich glaubhaft dahin. Die Annäherung zwischen ihr und Newt wächst langsam. Newt wird auch erst später zum Kind, das beschützt und gerettet werden muss. So bedient Cameron zwar auch das Klischee, aber erst dann, wenn es keine andere Möglichkeit mehr gibt. Genau dann wird Ripley auch zur kämpfenden Glucke. Im Gegensatz zu der typischen Auslegung dieses Stereotyps, wird das hier sehr gut durchdacht und glaubhaft aufgebaut. Hut ab.
Grundsätzlich ist der Film, wie schon Teil 1, Emanzipation pur. Das hat mir tatsächlich gut gefallen. Ich finde auch gar nicht, dass Weaver hier zum Mannweib gemacht wird. Ich persönlich finde sie durchaus hübsch. Entscheidend ist, dass Sie in vielen Situationen einfach so handelt, wie man es eher von einer Frau erwarten würde. Ich glaube ein Mann aus dem Alienuniversum hätte die beiden Filme als Hauptfigur niemals überlebt. Zwischen den ganzen Chauvies und Naivlingen, wirkt Ripley auch oft, wie der einzig vernünftige Mensch.
Beispiel:
Die Soldaten sind anfangs absolute Idioten. Ohne die clevere und erfahrene Ripley wären die reines Alienfutter gewesen. Nicht erwartet hatte ich, dass ein paar von Ihnen sogar im Laufe des Filmes eine Entwicklung durchmachen und lernen. Auch Bishop ist hervorragend geschrieben und hat eine wichtige Funktion. Ripley muss ihre Vorbehalte überwinden und ihm vertrauen. Nur so kann Sie die Angst ablegen und zu einer stärkeren, konzentrierteren Persönlichkeit werden.
Es ist aber auch der Einsatz der Effekte, das macht Cameron klar besser. Mein größter Kritikpunkt an Alien 1 ist, dass man das Alien zu oft in voller Größe sieht und deswegen erkennt, dass es ein Mensch im Kostüm ist. Das raubt mir heute leider etwas die Illusion.
Wie schon bei T2 vor wenigen Jahren im Kino, fällt auch bei Aliens auf, wie großartig Cameron Action inszenieren kann.
Ansonsten haben beide Filme ihre Stärken. Die Soundtracks sind hervorragend, die Darsteller peefekt ausgewählt. Und beide Regisseure inszenieren auf höchstem Niveau.
Das was Pierre neulich über die Einheit von Teil 1 und 2 gesagt hat, kann ich nur unterschreiben. Die Fortsetzung knüpft wirklich hervorragend an dem Original an.