Slithis
Zweitsichtung. Der Film hat mir jetzt viel besser gefallen als beim ersten Mal, der ist eigentlich recht unterhaltsam und kurzweilig, und das Gummi-Monster ist auch mal richtig cool !
Den hab ich auch ... ich muss den mal schauen.
Gestern:
Die Brücke von Remagen (1969):
Irgendwie war ich recht baff, denn der alte Schinken sieht unheimlich modern aus. Gedreht wurde wohl nicht in Remagen, sondern zum Teil in Tschechien (während des Einmarsches des Warschauer Paktes, worauf die Crew nach Zweidrittel fertigem Film abhauen musste). Die Story hält sich auch nicht unbedingt an die wahren Begebenheiten, sondern dramatisiert die Ereignisse fürs Kino.
Denn hier ist die Brücke von Remagen, die letzten Verbindung zwischen den Anrückenden Amis und dem Herzen von Nazi-Deutschland. Leider ist der Krieg so gut wie verloren und die Soldaten haben nicht mehr unbedingt Bock zu sterben (die Bevölkerung auch nicht). Um die Amis von der Besetzung abzuhalten, beauftragt General von Brock (Peter van Eyck) Major Krüger (Robert Vaughn) die Brücke zu sprengen. Doch er legt ihm nahe, so lange zu warten, bis die letzten Soldaten (75.000 Mann) über die Brücke zurückziehen können. Die Sprengung soll im letzten Moment erfolgen. Die Amis hingegen sollen ebenfalls die Brücke sprengen... Die Einheit unter Major Barns rückt also über Meckenheim nach Remagen vor, um den gleichen Auftrag zu erfüllen. Doch als die Soldaten auf die Sprengung durch die Deutsch warten, kommt ein anderer Befehl: die Brücke soll eingenommen werden. Also schickt der Major dann Lt. Hartman (George Segal) mit seinem Team auf die mit Sprengladungen übersäte Brücke, um die Zündleitungen zu unterbrechen...
Die Inszenierung von John Guillermin ist absolut beachtlich, denn dieser Streifen mach dem „Kriegsfilm“ alle Ehre. Die Materialschlacht ist gigantisch und man ist als Zuschauer mittendrin. Panzergefechte, Bombardierungen und Straßenschlachten waren wahrscheinlich bis dahin noch nie so intensiv spürbar. Trotz Blutarmut finde ich die FSK 12 schon arg krass, da hier Verzweiflung in beiden Lagern zu Tage tritt. Der Film wirkt arg trostlos und ist kein Film, der Spaß macht. Die darstellerischen Feinheiten gehen manchmal etwas unter – sind aber dennoch vorhanden. Die Deutschen werden nicht als Monster gezeichnet, sondern als Soldaten die ihre Pflicht erfüllen, sogar angesichts der Verzweiflung, weil alles verloren ist. Der Film zeigt auch auf, wie die Soldaten von der „Führung“ im Stich gelassen werden (schlechte Sprengsätze, keine Verstärkung – und unsinnige Befehle), was unweigerlich zu einem sinnlosen Tod führt. Auch bei den Amis ist das zu sehen, wie Menschen geopfert, werden nur weil irgendein Offizier(sarsch) den Befehl gibt.
Für mich war der Film zwar beeindruckend, aber ich weiß nicht, ob ich den nochmal schauen würde – denn dazu ist er einfach zu deprimierend. Einziges Gegenargument ist eben die brachiale Kriegs-Action ... die sämtliche CGIs in ihre Schranken verweist.
Übrigens ist „Die Brücke von Remagen“ nun bei Koch in einer 3-Disc-Mediabook Auflage erschienen und brilliert mit Top-Qualität.