Mondo Cannibale 2 - der Vogelmensch
- im Gedenken an Ruggero Deodato suchte ich nicht "Nackt und zerfleischt" raus, der mir zu depri war. Dafür gab es dann die Fingerübung dazu. Nun, der Vogelmensch ist in erster Linie Abenteuerfilm, n zweiter Exploitation. Nach einem recht zahmen Einstieg, wo Robert Harper, sein Kumpel Ralph (Ivan Rassimov), der Pilot und die Mitze Swan auf einer Phillipinen-Insel landen, finden sie ein verlassenes Camp vor. Dann werden sie nachts von Kannibalen (oder eher Steinzeitmenschen) angegriffen, Swan wird verschleppt. Die drei Männer machen sich auf den Weg, wobei der Pilot ins Gras beisst. Nun wollen sie raus aus der grünen Hölle - doch ihr Floss sinkt und Robert verirrt sich im Wald. Als er dann Pilze zu sich nimmt, die er besser nicht genommen hätte, finden ihn die Kannibalen entkräftet auf dem Boden. Nun - Robert wird gefangengenommen und für einen Vogelmenschen gehalten, da er ja mit einem Flugzeug kam... Doch in Gefangenschaft beginnen Folter und Demütigung...
Im Laufe des Films gibt es dann einige Ekligkeiten: Ameisen fressen Fleisch von Knochen, Menschen werden gebraten und gegessen (die Babeque Szene am Schluss ist interessant) - leider müssen auch wieder einige Tiere gehen. Man stellt immer wieder fest, wie unnötig das war - neben Archivmaterial von Tieren (meistens Fressszenen), wurde hier aber auch eine Schlange und ein Krokodil vor der Kamera getötet, was bei mir mehr Abscheu hervorruft, als das Aufschneiden von Menschen.
Abgesehen davon, ist die Story des Films recht dünn - es geht um Roberts Überlebenskampf. Hin und wieder schaut mal die hübsche Me Me Lay vorbei, die garnicht in den Haufen hässlicher Kannibalen passen will. Natürlich nimmt Robert sie bei seinem Ausbruch mit. Zunächst will sie nicht bei ihm bleiben, aber nach der Vergewaltigungsszene ist sie wie verandelt... Frühlingsgefühle liegen in der Luft. Naja - wie Ralph später sagt: die Zivilisierten sind eigentlich nicht besser.
Der Film gaukelt eine wahre Geschichte vor, die aber so nicht passiert ist. Man hat den Einruck man war eher von "Ein Mann namens Pferd" inspiriert anstatt von einem Natinal Geographic Artikel.
Letzten Endes macht der Film das, wofür Deodato etwas später berüchtigt werden sollte - Exploitation pur. Noch nicht ganz so unverdaulich wie in Cannibal Holocaust, aber schon etwas unangenehm.
Unangenehm ist auch die DVD Qualität von X-Rated. Von wegen neu abgetastet... Seit ich ne Brille hab, bin ich jetzt sehr anspruchsvoll. Aber bis dato gibt es nichts anderes. Guten Appetit.