Saint Maud (2019)

Nächste Woche läuft "Love lies bleeding" an. Das ist für mich ein Grund, endlich mal den ersten, ziemlich gut bewerteten Film der Regisseurin Rose Glass zu sehen. In Deutschland gibt es leider keine Scheibe und bisher auch keine Synchro. Ich habe ihn jetzt aus dem Angebot digital bei Amazon Prime gekauft.
Das ist eigentlich ein Psychogramm/ Drama um eine fanatische Gläubige. Einer von dieser Welle an Filmen, auf denen zwar Horror draufsteht, aber was anderes drin ist. Klar kann man den entsprechenden Filmemachern vorwerfen, dass sie sich nicht trauen, ein richtiges Drama zu drehen, weil kleine Dramen nun mal in der Regel unter dem Radar laufen und keine Produktionskosten wieder einspielen.
Andererseits waren Horrorfilme im New Hollywood ja auch irgendwie Dramen oder hatten zumindest Elemente davon.
"Saint Maud" ist ein kleiner Film, der als Geheimtipp gilt und
mit grandiosen Darstellerinnen, einem sehr ruhigen Aufbau und fast gar keinen "richtigen" Horrorszenen daherkommt. Aber trotzdem verbreitet er eine unheimliche Stimmung und steuert auf Eskalation hin. Es gibt auch keine großen Geheimnisse oder Twists, man bekommt was man sieht: eine verwirrte junge Frau, die sich an ihren Glauben klammert und das sicherlich etwas zuviel. 😉
Im Gegensatz zu ähnlich gelagerten Filmen, läuft "Saint Maud" gerade mal 80 min bis zum Abspann und das macht ihn u.a. wirklich gut. Er ist langsam, ja, aber mMn nicht langweilig.
Das ist sicherlich kein Popcorn-Erschreckkino, sondern eine langsam erzählte düstere Psychonummer irgendwo zwischen "Requiem" und "Carrie". Ein paar starke audiovisuelle Momente gibt es trotzdem. Hat mir gut gefallen.

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