Der Junge und der Reiher (2023)
Ich bin total froh, dass wir den Film im Kino geschaut haben. So konnte man sich in allen Ehren vom Großmeister Hayao Miyazaki (Prinzessin Mononoke, Chihiros Reise..., Totoro usw.) verabschieden. Sein voraussichtlich letzter Film ist technisch gesehen ein handgezeichneter Traum, ein audiovisuelles Meisterstück, das vielleicht inhaltlich nicht ganz an seine größten Werke anschließen kann, aber dafür eben wunderschön verpackt ist. Man kann es kaum glauben, hier ist von Computerunterstützung rein gar nichts zu sehen. Der Kinobesuch kam uns vor wie eine Zeitreise in die 80er Jahre. Die Figuren ruckelten auf der großen Leinwand ein bisschen, sind also mit weniger Frames animiert als heute übliche 3D-Trickfilme, aber so kennt man es von früher und so mag man es. Da gewöhnt man sich aber schnell dran. Die Bilder sind trotzdem großartig.
Von der Geschichte möchte ich nicht zu viel vorweg nehmen, nur: er spielt im zweiten Weltkrieg und es geht um einen 12-jährigen Jungen, der sich nach dem Tod seiner Mutter von seinem Umfeld zurückzieht und auf dem Anwesen der neuen Frau seines Vaters eine Art Tor in eine andere, phantastische Welt entdeckt. Ich bin ganz ehrlich: die meiste Zeit hab ich nicht so ganz verstanden, worum es eigentlich geht. Das macht aber nichts, weil man sich gut zurücklehnen und problemlos auf die Reise mitnehmen lassen kann. Es gibt ein paar sehr seltsame Elemente die u.a. den Reiher selbst betreffen. Darüberhinaus sieht man, wie ein riesiger Fisch ausgeweidet wird. Das ist schon sehr ekelig und unheimliche Passagen gibt es auch. Soll heißen, der Film ist auf keinen Fall für 6-jährige geeignet. Aber das war ja bei "Chihiros Reise..." oder z.B. "Das Wandelnde Schloss" genauso.
Es ist keiner meiner liebsten Ghiblis, aber schon ein wirklich guter. Wenn Ihr Zeit für Kino habt, gönnt Euch den. Sowas sieht man heute eigentlich nicht mehr.