Martyrs
Beginnt wie ein harter Psycho-Revenge-Thriller und kippt gegen Ende in eine Richtung, bei der man sich fragt, ob man die physische und psychische Dekonstruktion eines Menschen derart ausgiebieg auswalzen muss. Der Film wird spalten, das zeigt schon ein Blick in die ofdb. Ist er wirklich ernst zu nehmende Kritik an der Folter und Grausamkeit der Menschen? Oder will man einfach nur mal sehen, wie weit man gehen kann? Handwerklich ohne Frage ausgezeichnet gemacht, aber am letzte Drittel werden sich die Geister scheiden.
Punktabzug darüber hinaus auch noch dafür, dass gegen Ende ziemlich dreist ein Theme aus 28 Days/Weeks Later nahezu 1:1 nachgespielt wird...
My Name Is Bruce
Nettes B-Pic von und mit Bruce Campbell, der sich hier ganz schön auf die Schippe nimmt. Billig, trashig, aber sehr sympathisch. Und mit vielen bekannten Gesichtern aus dem Raimi-Universum. Sogar das Evil Dead-Auto ist wieder mal dabei. Ein Film für Fans.
JCVD
Wer hätte das gedacht? Ist doch tatsächlich einer der besten Filme des Festivals mit der belgischen Waffel! JCVD ist JCVD. Er hat mit seiner Scheidung und dem Sorgerecht für seine Tochter zu kämpfen, kriegt nur noch lausige Filmangebote ("Steven Seagal hat die Rolle bekommen...er hat sich sogar den Pferdeschwanz abgeschnitten!", darf sich mit Anwälten, Produzenten und Regisseueren rumschlagen ("Nur weil er John Woo nach Amerika geholt hat, lass ich mir von ihm noch lange nicht den Schwanz mit Sandpapier rubbeln..."), ist pleite. Und bis Mittag muss er seinen Anwalt bezahlen, sonst legt der sein Mandat nieder.
JC, zurück in Belgien, geht zur örtlichen Postbank. Doch dort kann man ihm nicht helfen...sie wird nämlich gerade überfallen. Die Passanten auf der Straße und auch die Cops denken, ER hätte den Überfall begangen, aber im Inneren hat JC ganz andere Probleme.
Fast monochrom und sehr grainig kommt dieser ungewöhnliche Film daher, ein Drama, eine Komödie, ein Darstellerfilm, und JC ist gut, schafft es sogar, in einem mehrminütigen (und dem Vernehmen nach weitestgehend improvisierten) Monolog, in dem er über sein Leben sinniert, die Zuschauer zu berühren. Sogar Applaus gab es danach (und auch an einigen anderen Stellen im Film). JCVD ist ein leiser, gefühlvoller Film, in dem JC Mut zur Selbstpersiflage und Selbstkritik zeigt...und schauspielerisches Talent, dass ihm einige in der Form mit Sicherheit nicht zugetraut hätten.
Guter Film, wird definitiv gakauft.
Jack Brooks - Monster Slayer
Jack hat schon seit jeher Probleme mit seinen Aggressionen, was ihm oft genug Ärger einbringt. Er arbeitet als Klempner und wurde auch noch zu Chemieunterricht verdonnert, den er abends besuchen muss...es aber nie pünktlich schafft. Dummerweise wird sein Lehrer (Robert Englund) von einem Dämon "infiziert" und benimmt sich seltsam, verwandelt sich schließlich sogar und infiziert weitere menschen im Schulgebäude. Jack könnte fliehen. Aber als Kind hatte er schon einmal eine Begegnung mit einem Monster...und nun hat er die Schnauze voll und tritt Arsch.
Echt unterhaltsamer Monsterfilm, ein wenig Buffy als Klempner. Nette Old-School-FX, einige nette Splatts (sogar ein Feuerlöscher-gegen-Kopf-Gematsche), Gags, die sitzen. Nur das Finale kam etwas spät, bzw. hätte etwas ausgiebiger und länger sein dürfen. Aber unterm Strich ein netter und unterhaltsamer Film.