2x Kino gestern...
Gran Torino Sehr guter Film, wie auch nicht anders zu erwarten war. Altmeister
Clint Eastwood bürgt einfach für eine hohe Qualität, egal ob vor der Kamera, hinter der Kamera oder eben beides zugleich. Er spielt hier den alten und verbitterten Walt Kowalski einfach nur genial. Auch die Sprüche die er am Fließband raushaut sind für einige Lacher gut. Eigentlich sind sie assi und ausländerfeindlich (jede Rasse bekommt da ihr Fett weg, besonders die "Schlitzaugen") aber es passt einfach perfekt zu dem Charakter seiner traurigen, einsamen und verbitterten Filmfigur. Ich musste nicht wenig schmunzeln und lachen über seine Sprüche. Der Film ist aber beileibe keine Komödie sondern vielmehr ein recht ruhig aufgebautes Drama. Man merkt zwar sehr schnell auf was sich die Handlung zuspitzt aber das macht ihn nicht schlechter. Sicherlich hat
Eastwood schon bessere Filme als Regisseur gedreht aber
Gran Torino ist dennoch ein toller Film auf sehr hohem Niveau, den ich mir sehr gerne angesehen habe.
The Wrestler - Wow, ebenfalls ein toller Film und wieder habe ich in etwa genau das bekommen, was ich zuvor all die Wochen und Monate erwartet habe. Kein Meisterwerk aber ein großer kleiner Film mit einer absolut ans Herz gehenden und beeindruckenden Leistung von
Mickey Rourke. Er bring Randy sowas von unglaublich authentisch rüber, ich fand es einfach nur grandios. Auch der Stil des Films ist sehr authentisch und erinnert über weite Strecken eher an eine Doku als an einen Spielfilm. An einen Film von
Darren Aronofsky denkt man zu keiner Sekunde wenn man seine anderen Werke kennt. Da muss ich auch klar sagen, so gut der Film auch ist, ich würde ihn auch vielen anderen Regisseuren zutrauen. Hat man bei
The Fountain noch gedacht, "
woah, grandios Aronofsky" so ist es hier eben anders. Irgendwie spielt der Regisseur keine Rolle. Schwer zu sagen wie sich das für mich angefühlt hat, aber vielleicht ist gerade DAS wieder das Grandiose, was
Aronofsky geschafft hat. Vom OST hätte ich mir etwas mehr erwartet. Da is bis auf das
Springsteen Lied am Ende und ein oder zwei geile rockigere 80er Tracks wenig hängen geblieben, auch wenn die Score von
Mansell nicht schlecht und schon absolut passend war.
Wo ich gerade beim Ende bin. Das fand ich absolut spitze und ergreifend zugleich. Gänsehaut! Die Figur des Randy tut einem einfach sehr leid. Man ist von der ersten Sekunde an auf seiner Seite - man ist bei ihm - mag ihn, bewundert ihn, bemitleidet ihn. Es ist ein am Leben gescheiterter, herzlicher und guter Mensch. Selbst in seiner schwierigen Lage bewahrt er seine Fröhlichkeit und seinen Stolz. Bei den Credits sitzt man gebannt im Kinosessel -
Springsteens Lied läuft - man wischt sich die feuchten Augen und wünscht ihm nur Alles Gute auf seinem weiteren Weg. Randy sagt im Film er sei kein guter Mensch aber das ist falsch. Er hat eine neue Chance verdient - sei es bei seiner Tochter, mit der er die verlorene gemeinsame Zeit nachholen möchte oder auch bei der Frau, in die er sich verliebt hat. Und er wird seine neue Chance hoffentlich bekommen, verdient hat er sie allemal und man wünscht sie ihm so sehr.
Klein, fein, leise mit einem grandiosen Hauptdarsteller vor dem ich mich tief verbeuge und meinen imaginären Hut ziehe. Beeindruckend!