Ach ja: die Filme...
Gestern ENDLICH angekommen und direkt angeschaut
Bronson - Zu 100% genau wie ich ihn erwartet habe. Unfassbare Leistung von Tom Hardy, unfassbar geniale Aufmachung: Musik, Optik (Kamera und Settings) und Inszenierung. "A clockwork Orange for the 21st century", so wurde er beworben und das kann man beinahe so unterschreiben - vom Stil und dem Resultat mit Sicherheit - vom impact her vielleicht nicht ganz. Das einzige Problem dass der Film hat, ist dass ihm etwas Tiefgang fehlt, was Refn bei Pusher ja mehr als bewiesen hat. So bleiben viele Dinge etwas blaß. Aber was solls, dafür werfe ich dem Film sicherlich seine Unentschlossenheit nicht vor. Denn wirklich Stellung bezieht er nicht, die Aussage bleibt etwas im Dunkeln: Kritik? Darstellung? Glorifizierung? Eine krude Mischung aus allem lässt den Film etwas unentschlossen dastehen, aber wie gesagt, das werfe ich ihm nicht vor, das rechne ich ihm sogar an - besser als einen Stempel aufgedrückt zu bekommen.
Zu letzt muss man unbedingt noch erwähnen, wie unterhaltsam der Film doch geraten ist. Die Inszenierung vor dem Publikum ist bizarr, aber eben unterhaltsam. Szenen wie die, als Bronson in Two-Face Manier sich und seine Pflegerin spielt sind grandios. Nicht zu vergessen die vielen Sprüche die fallen lassen das ganze mit der unabstreitbarne "arthouse" Ausrichtung nicht zu trockenem Kunstkino verkommen.
Ganz groß, ob er die
schafft weiß ich noch nicht auf Grund der etwas fehlenden Tiefef in Bronsons Charakter. Das bekommen was ich erwartet habe, habe ich dennoch zu 100%.
Nur ein paar Takte zur BD - die ist nämlich wirklich nicht gut. Kann man nicht schöner reden, auch wenn es ganz offensichtlich Stilmittel waren, so ist das Bild völlig verkörnt in den meisten Einstellungen, leicht unscharf und blaß. Dass das Stilmittel sind und keine Schlamperei kann man sehr gut an den fantastisch aussehenden Comiceinlagen (eine Szene in der sich seine Zeichnungen verselbstständigen) sehen - die sieht nämlich perfekt aus. Alex sagte es ja schon: keine UT, auch keine englischen. Das Unterschichten Englisch ist sehr hart zu nehmen, aber da bin ich gewissermassen drin ausgebildet worden und es hat gut funktioniert, so habe ich 95% verstanden. Wer aber mit normalem British-English-Slang schon überfordert ist, der wird hier kapitulieren.
Marnie Eigentlich ein sehr kranker Hitchcock, wie er mit dieser Story heutzutage wohl in einen Rape and Revenge Film abgedrfitet wäre. Mann lässt Betrügerin auffliegen und erpresst sie, ihn zu heiraten und hält sie fest. Hat mir sehr gut gefallen, aber wie bei fast allen Hitchcocks soweit fand ich ihn zu lang. Zudem war die Auflösung ihrer psychischen Probleme eigentlich unnötig und nicht wirklich für den Kontext des Filmes wichtig. Dennoch: definitiv einer der besseren / besten Hitchcocks.