Gestern mal ein paar Filme von der Netflix Watchlist genommen...
Maniac
Das Intro war super. Erst atmosphärische Bilder und passende Musik, Spannung wird aufgebaut. Dann erscheint der Titel genau in dem Moment als das erste Opfer von seiner Kopfhaut befreit wird. Stilistisch schon sehr gut gelungen. Die Art und Weise, wie der Maniac seine Opfer per Online-Date findet, wurde gut in die moderne Zeit übersetzt. Die ersten paar Szenen machen so schon vollkommen klar, wie der Hase läuft, weitere Erklärungen braucht es nicht.
Leider hält der Film diese Spannung nicht lange, obwohl er nicht mal 90 Minuten läuft. Er ist zwar über weite Strecken vollkommen OK, blutig und hart genug im Grunde auch, aber etwas fehlt dann doch, vor allem im Vergleich zum Original oder zu anderen Werken von Aja. Die Atmosphäre könnte etwas dreckiger sein, die Spannung höher. Das Ende ist ganz anders als im Original, an sich sogar passender, wenn man auch den berühmten Kopfschuss etwas vermisst.
Fazit: 7/10, Aja hat schon bessere und vor allem spannendere Filme abgeliefert, aber auch schlechtere. In die Sammlung muss man sich den nicht unbedingt stellen, ist doch eher ein One-Timer.
Monsters
Der Film punktet vor allem in den ruhigen, stimmungsvollen Szenen. Diese machen glücklicherweise den Großteil der Laufzeit aus. Er schafft es, die Bedrohung durch Aliens fühlbar und dauerhaft präsent zu machen, ohne diese dem Zuschauer ständig ins Gesicht zu werfen. Wenn man sie sieht, dann nur aus weiter Entfernung oder völlig im Hintergrund, z.B. in den TV-Nachrichten im Hintergrund. Das wird lange und konsequent so beibehalten und ist eine der Stärken dieses Werks.
Die Charaktere sind glaubhaft geschrieben und dargestellt und stehen eindeutig im Vordergrund, das ist eine weitere große Stärke. So ist das wirklich schöne Ende nur noch eine logische Konsequenz und das Gesamtwerk passt einfach.
8/10
Hell
Der deutsche Versuch eines Endzeit-Thrillers. An sich nicht mal schlecht gelungen. Besonders überraschend oder beeindruckend aber auch nicht. Man mischt Endzeit-Bedrohung mit Backwoods-Horror, ohne besonders konsequent oder grafisch zu werden, dann kommt eben sowas dabei heraus. Einerseits schön, dass mittlerweile auch hierzulande etwas mehr Budget in solche Versuche gesteckt werden kann; andererseits fehlt im internationalen Vergleich eindeutig die Härte und Konsequenz, was mal wieder schade ist. Auf einen deutschen Stake Land oder Doomsday braucht man natürlich nicht zu hoffen.
6/10 ohne besondere Höhen oder Tiefen. Kann man mal schauen, braucht man aber nicht wirklich in der Sammlung.