Ich weiss ne 7,5 beim Maxi ist ne 10 bei mir. Die Seven sind ein phenomenaler Western. Testesterone ohne Ende.
Wird ja gerade neu verfilmt. Leider ist Horner verstorben, er wollte das Thema erneuern. Denn ohne die Musik geht das gar nicht. Ich höre den Score immer im Auto, volle Kanne aufgerissen. Da jubelt die Seele.
Ne ne, Sturges und Men On A Mission, da wäre definitiv auch bei mir mehr drin gewesen.
Also grundsätzlich hat mir der Streifen gut gefallen, es gibt teils wirklich schöne Bilder, der Cast ist schon ziemlich cool und die erzählt ist der Film nach dem klassischen "Man On A Mission"-Prinzip, das hätte von der geschichte genauso gut ein Kriegsfilm sein können (oder eben ein Samurai-Film
).
Obwohl Sturges in der Inszenierung nicht so eingeschränkt war, wie viele Wayne-Regisseure ("Rio Bravo" ist da immer mein Negativ-Beispiel -> abgefilmtes Theater) und durchaus hier und da Mut zum Schmutz hatte, bleibt der Film nun mal amerikanisches, stark kommerzielles Hollywood-Kino mit Elementen, die damals erfolgversprechend waren. Gespickt mit Stars ist er, hier und da wurden lockere Witzchen eingebaut (hab gut gelacht), Steve McQueen darf mal wieder machen was er will, die starken Amis helfen den armen Mexikanern usw., Schema F halt. Andererseits liegt der Eindruck vielleicht nur daran, dass ich den Film nicht in jungen Jahren gesehen habe. "Gesprengte Ketten" ist ja im Grunde auch ein uramerikanischer Film und einer meiner Lieblinge.
Was ich dem Film hoch anrechne, sind die tollen Stunts und die großartigen Actionszenen im letzten Drittel. Alter Vatter, wie die Jungs da auf die Pferde springen um los zu reiten, ist schon beeindruckend. Auch die Schießereien inkl. Laufaktionen und Sprünge hinter die Deckungen, waren klasse. Das hatte schon fast etwas von Rambo. Einzelne Auftritte waren super, James Coburns Messeraction am Bahnhof oder Horst Buchholz` Trotzaktionen inkl. Ansage gegenüber den Mexikanern ("Jetzt sind wir sieben"
) waren cool. Und doch hatte ich manchmal das Gefühl, die Stars treten auf und das wars. So wirklich gut gespielt haben wenige. Brunner hat die dicke Hose an und macht auf cool. Das macht er ganz gut, aber auf Dauer fand ich das etwas langweilig. McQueen spielt McQueen, ich bezweifle fast, dass der je richtig geschauspielert hat. Trotzdem mag ich den. Wirklich stark fand ich Eli Wallach. Ist euch mal aufgefallen, dass Buchholz da aussieht wie Christiano Ronaldo? Eine erschreckende Ähnlichkeit! Vaughn und Coburn haben nur kurze Szenen, in denen sie was sagen dürfen. Generell finde ich, dass man die Figuren durchaus noch etwas tiefer hätte gestalten können. Aber dann bräuchte man vermutlich mindestens 4 Stunden Laufzeit.
So war es ein guter Hollywood-Western. Die Musik hat mir tatsächlich auch mal gefallen, liegt aber vermutlich daran, dass ich die Titelmelodie schon ewig aus "Maverick" (1994, Mel Gibson) kannte und mochte. Also ich glaube daher kenne ich die, wie gesagt, "Die glorreichen Sieben" hatte ich vorher nie gesehen.
Wenn ich so drüber nachdenke ist bei der Zweitsichtung auf jeden Fall eine 8 drin. Er hat mir ja schon ziemlich gut gefallen.