La La Land Am Samstagnachmittag im Kino. War die letzte Gelegenheit, ihn noch dort zu sehen. Bin etwas hin und her gerissen. Klar, der Film feiert das klassische Hollywood, aber er hat doch ein paar Schwächen. Für ein Musical gab es hier eigentlich zu wenige Songs, die sich so richtig im Kopf festgesetzt haben. "City of Stars" hat sich mir als Ohrwurm eingeprägt, aber das ist dann auch der einzige Song, an dessen Melodie ich mich überhaupt noch erinnern kann.
Daneben war das Stück, das Emma Stone beim Casting gesungen hat, die einzige richtig emotionale Nummer. Davon hätte ich auch gerne mehr gehabt.
Die Hauptdarsteller waren natürlich klasse, haben gut gespielt und gut gesungen, aber das hätte wirklich etwas mehr sein können. Im Grunde kann man die normalen Szenen außerhalb der Musicalnummern komplett ignorieren.
Mit dem Schluss kann ich mich auch nicht so richtig anfreunden.
Der Bruch in der Beziehung, der mit dem Erfolg von Emma Stones Rolle passiert, hat mir so nicht gefallen bzw. war mir nicht nachvollziehbar genug. Da harmonieren sie vorher so wunderbar und plötzlich ist alles egal? So ist es ziemlich emotional und traurig geworden, aber auf eine für mich nicht ganz passende bzw. nicht ganz glaubhafte Art und Weise.
Das hält mich dann doch alles davon ab, eine höhere Wertung zu vergeben.
Girlfriend's Day Ist vor kurzem bei Netflix reingekommen, wurde auch von denen produziert. Bob Odenkirk hatte wohl nicht nur die Hauptrolle gespielt, sondern auch vorab die Idee zur Handlung dieses Films gehabt und die komplette Produktion damit erst angeregt bzw. verursacht. Der Grundgedanke klingt auch ganz gut. In einer (ich glaube nicht namentlich genannten) Stadt ist die Grußkartenindustrie so groß, dass die Grußkartenschreiber einen Status besitzen wie woanders Filmstars oder Musiker. Odenkirk spielt eine alte Legende der Grußkartenschreiber, der jedoch an einer Schreibblockade leidet und deshalb seinen Job verliert.
Nun passieren allerlei skurille Dinge. Der Gouverneur ruft einen neuen Feiertag aus, den Girlfriend's Day. Dazu gibt es einen Wettbewerb um die beste extra dafür gemachte Grußkarte. Odenkirks alter Chef will von ihm eine Karte, mit der er diesen Wettbewerb gewinnen kann. Gleichzeitig geschieht ein ebenfalls kartenmotivierter Mord. Odenkirk findet die Leiche, wird am Tatort erwischt und wird zum Verdächtigen. Nun wird er von einer weiteren Partei zum Schreiben der perfekten Karte erpresst, während der tatsächliche Killer ebenfalls noch mitmischt und die Karte auch haben will.
Diese abstruse Geschichte um die Grußkartenindustrie und ihre Stars wird völlig trocken präsentiert, was für einen sehr schrägen Film mit speziellem Humor sorgt. Leider hat diese Art des Humors bei mir nicht zünden können, es gab nur wenige Lacher und tatsächlich schafft es der Film sogar, sich trotz nur 70 Minuten Laufzeit (inkl. Abspann) etwas zäh und langatmig anzufühlen. Odenkirk spielt ganz gut, aber im Vergleich mit seiner bekannten Rolle in Breaking Bad und Better Caul Saul stinkt das natürlich ab. Daher leider nur eine 5, was ich schade finde, da es ein Herzprojekt von ihm gewesen zu sein scheint. Aber einen Blick kann man an einem faulen Sonntag vielleicht mal riskieren, wenn man mit dieser Art Humor etwas anfangen kann.
10 Cloverfield Lane Ist beim Stöbern durch Amazon Prime aufgefallen, da scheint er vor kurzer Zeit reingerutscht zu sein. Gar nicht erst auf die Liste geschoben, sondern direkt geschaut, da er mich schon länger interessiert hatte.
Letzten Endes finde ich, dass der Film noch besser funktioniert hätte, wenn man ihn nicht namentlich an Cloverfield angeschlossen hätte. Wegen diesem bekannten Namen geht man als Betrachter erstmal von der ebenso bekannten Bedrohung aus jenem "Vorgänger"-Film aus und fängt gar nicht groß an, sich über andere mögliche Geschehnisse Gedanken zu machen, die in der Aussenwelt gerade passieren könnten, egal was in der Handlung an Vorschlägen genannt wird. Hätte man diesen Faktor nicht, wäre der Film eine größere Überraschung geworden, deren Ende nicht von Anfang an völlig klar ist. Andererseits hätte er dann wahrscheinlich auch weniger Aufmerksamkeit bekommen.
Dennoch ist es ein ganz nettes Kammerspiel mit überzeugenden Darstellern und ohne Längen geworden, dass im Ablauf noch zwei bis drei Überraschungen bringen kann. Kann man sich gut ansehen, ohne sich schlecht unterhalten zu fühlen, spannend genug ist der Film.
Crazy Stupid Love Beim Rumscrollen auf Netflix am Vorschaubild erkannt, dass Gosling und Stone hier auch schon zusammen gespielt haben, nicht wie ich dachte erstmals in La La Land. Dann ganz spontan geschaut. Ich dachte vorher auch, den hätte ich noch nie gesehen, aber während des Schauens hat sich das dann doch als falsch rausgestellt, mir kamen so viele Szenen und große Teile der Handlung extrem bekannt vor, irgendwann muss ich den schon mal geschaut haben. Anscheinend hab ich aber noch nie etwas dazu geschrieben.
Naja, letzten Endes ein sehr schöner Film, der mich von Anfang bis Ende begeistert hat. So viele geniale und dennoch immer komplett glaubwürdige Szenen, so viele Lacher und viele Emotionen, einfach eine Freude von Anfang bis Ende. Nach dem vorherigen Genuss von La La Land am selben Wochenende wartet man dann natürlich die ganze Zeit darauf, dass jemand endlich wieder zu singen anfängt.
Passiert leider nicht, aber auch ohne Musicalszenen war das der schönere Film von beiden.