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     :dvd:

    Psycho

    Zu diesem Film muss man eigentlich nicht mehr wirklich viel sagen. Hitchcocks Klassiker muss damals ein ganz schöner Schocker gewesen sein, wie er erst seine Zuschauer erst einlullt, um nach einiger Zeit dann
    (click to show/hide)
    Meisterhaft in Kamera und Schnitt, legendär Bernard Herrmanns Score (und verdammt sei Charles Band, dass ich dabei immer an Re-Animator denken muss...).

    :dvd:

    Psycho II

    Überraschend solides Sequel mit mehr Könnern hinter der Kamera, als ich in Erinnerung hatte. Script von Tom Holland (Fright Night, Chucky), Kamera Dean Cundey (der diverse Carpenters ablichtete), Score Jerry Goldsmith. Norman Bates war wirklich die Rolle Perkins' Lebens, er erfüllte die Figur mit Leben, dass man sogar Mitleid für sie empfinden konnte. An seiner Seite Meg Tilly, die trotz (oder vielleicht auch gerade wegen) ihres emotionsreduzierten Puppengesichts durchaus etwas hatte.


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      Hier sind die Audiokommentare sicherlich interessant und aufschlussreich, gerade was die Produktionsumstände und die wohl nicht im Sinne von Brass vorgenommene Montage des Films angeht.


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        :dvd:

        Psycho

        Zu diesem Film muss man eigentlich nicht mehr wirklich viel sagen. Hitchcocks Klassiker muss damals ein ganz schöner Schocker gewesen sein, wie er erst seine Zuschauer erst einlullt, um nach einiger Zeit dann
        (click to show/hide)
        Meisterhaft in Kamera und Schnitt, legendär Bernard Herrmanns Score (und verdammt sei Charles Band, dass ich dabei immer an Re-Animator denken muss...).

        :dvd:

        Psycho II

        Überraschend solides Sequel mit mehr Könnern hinter der Kamera, als ich in Erinnerung hatte. Script von Tom Holland (Fright Night, Chucky), Kamera Dean Cundey (der diverse Carpenters ablichtete), Score Jerry Goldsmith. Norman Bates war wirklich die Rolle Perkins' Lebens, er erfüllte die Figur mit Leben, dass man sogar Mitleid für sie empfinden konnte. An seiner Seite Meg Tilly, die trotz (oder vielleicht auch gerade wegen) ihres emotionsreduzierten Puppengesichts durchaus etwas hatte.

        Wir waren dann heute auch konsequent, also:

         :dvd:

        Psycho III

        Anthony Perkins nahm hier selbst Platz auf dem Regiestuhl, und er machte seine Sache tatsächlich gut. Der Film fügt sich ganz gut an Teil 2 an, ist aber trotzdem eigen genug, um nicht gänzlich generisch zu sein. Nach Jays Anmerkungen im RLM re:View sind mir tatsächlich Dinge aufgefallen, die mir damals nie in den Sinn kamen. So zum Beispiel die Lichtsetzung, Farbdramaturgie und Kamera und Schnitt in einigen Szenen. Und tatsächlich, hier sind deutlich Giallo-Einflüsse spürbar. Der Mord in der Telefonzelle und vor allem der auf der Toilette hätte glatt von Argento stammen können.
        Storytechnisch kämpft Bates wieder mit seinen inneren Dämonen. Und sein Umfeld macht es ihm nicht wirklich leicht.
        Perkins ist Gold in der Rolle, und Jeff Fahey hier durch bis zum Abwinken. Carter Burwells streckenweise ungewöhnlicher Score gibt dem Ganzen noch eine zusätzliche Note. Unterm Strich ein passables Sequel.

         :dvd:

        Psycho IV - The Beginning

        Muss man Norman Bates Vorgeschichte ausgebreitet bekommen? Nicht zwingend. Aber in diesem Fall schadet es auch nicht. Bates wählt sich in eine Radiosendung zum Thema Muttermörder ein, und wir erfahren mehr über seinen "Werdegang". So springen wir hin und her zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart, in der Norman vor einer wichtigen Entscheidung steht.
        Primär lebt der Film natürlich wieder von Perkins, aber auch einige andere Darsteller heben den Film aus dem Einheitsbrei. Kein Film, der nach Teil 3 noch nötig gewesen wäre, aber dennoch ein netter Abschluss der Reihe




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              Vor ein paar Monden:

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              Gebrüder Grimms Schneewittchen

              Mal eine etwas andere Adaption des Märchens. Im Wesentlichen kennt man die Geschichte, nur ist hier alles ein wenig "erwachsener". Mich verwundert die FSK-12 hier schon ein wenig (in den Staaten hat der Film ein R), da hier unterschwellig einiges an Grausamkeit und Sexualität mitschwingt. Die Stimmung ist schon ziemlich düster, und rausgeschnittene Herzen, inzestöse Anwandlungen und eine Beinahe-Vergewaltigung bei den 7 Outlaws sind nicht gerade was fürs Kinderzimmer.
              Die Inszenierung ist nicht perfekt. Kamera und Schnitt sind nicht immer optimal, und auch die Szenenabfolgen wirken manchmal etwas unrhythmisch. Sam Neill bleibt etwas hinter seinen Möglichkeiten zurück, und Monica Keena wirkt irgendwie nicht so ganz passend als Schneewittchen und etwas blass in der Rolle, aber Sigourney Weaver... die Frau reißt alles raus. Sie fackelt hier darstellerisch die volle Bandbreite ab und trägt den Film sicher aus dem Mittelmaß.

              Düsteres Märchen für Erwachsene mit Schwächen, aber einer großartigen Sigourney Weaver.


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                Deathstalker - Der Todesjäger

                Uiuiui... Den sollte man nicht am Weltfrauentag schauen.
                Der böse Magier Munkar hat das Königreich an sich gerissen, veranstaltet wilde Orgien und Turniere und verfüttert gerne Kinderaugen an ein wurmartiges Vieh, das er als Haustier in einer Kiste hält. Das grämt König Tulak, der wie ein Hobo im Wald haust, zudem Munkar seine Tochter in seiner Gewalt hat. So bittet er den umherstreifenden Todesjäger um Hilfe. Dieser verspürt nicht die größte Lust darauf, zieht er doch lieber umher und plündert und meuchelt. Auch rettet er gelegentlich eine Maid aus den Fängen von Fieslingen - um ihr dann selbst an die Wäsche zu gehen. Doch die Aussicht auf Reichtum und vielleicht auch die Prinzessin... okay, warum nicht...

                Conan war recht erfolgreich, und wenn die Italiener das Rezept kostengünstig kopieren können, dann Roger Corman erst recht. So kurbelte man diesen Streifen herunter, der manchmal etwas schludrig wirkt und mit dem Holzhammer montiert, aber durchaus zu unterhalten weiß. Viel (unfreiwillige?) Komik, knuffige Masken von John Buechler und niedliche Modelle. Und eine gewisse Ruppigkeit. Da fliegt schon mal ein Kopf durch die Botanik, und Frauen spielen primär wegen der Boobs eine Rolle. Wegen vieler Boobs. Hauptdarsteller Rick Hill ist eigentlich kein Darsteller. Vielmehr ein Dasteller. Du stellst ihn hin, und er ist da. Mehr als ein Grinsen kommt da nicht rüber. Aber er sah vergleichsweise kernig aus und konnte mit dem Schwert umgehen. Manchmal reicht das.
                Nicht alles scheint Sinn zu ergeben in diesem Film. Aber es ist ständig was los. Und es gibt ein Schweinemonster.


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                  The Night Comes for Us

                  Triadenkiller desertiert, um ein Mädchen zu retten. Alle wollen sie nun töten.
                  Viel mehr ist da nicht an Handlung. Emotional ist hier auch nicht sehr viel los.
                  Wer aber auf eine ordentliche Menge an gut choreografierten und gefilmten Konfrontationen steht mit gelegentlichen netten Kameraideen, kein Problem mit einem Gewaltgrad hat, der streckenweise ins Absurde abgleitet und so manche Dinger abliefert, die man eher in einem Splatterfilm erwartet hätte, der wird seinen Spaß haben.

                  Die FSK wird den im Leben so nicht durchwinken.


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                    The Thing

                    Man möchte allen damaligen Kritikern in den Briefkasten kacken, weil sie so ahnungslos waren. Die Begriffe "Seiner Zeit voraus" und "Verkanntes Meisterwerk" werden oft zu unrecht benutzt, aber hier trifft beides absolut zu. Isolation und Paranoia in perfekter Form, selbst heute noch. Russell war nie abgebrühter, der Rest der Cast fügt sich perfekt zusammen, Morricone wandelt auf Carpenters Spuren, und Rob Bottin leistete unglaubliches. Seine Effekte sehen selbst heute noch großartig aus, und man nimmt sie dem Film ab, weil sie da sind. Und somit jedem Computergedöns an Greifbarkeit überlegen.
                    Film für die Ewigkeit. Punkt.
                    "Cheatin' bitch..."

                    :bd:

                    Re-Animator

                    Der Film weiß, was er ist. Und ist deswegen auch so gut, weil er sich selbstironisch auf seinem Spielfeld austobt. Jeffrey Combs als Herbert West ist ikonisch, er füllt die Rolle wundervoll aus und belebt sie. David Gale als Dr. Hill ist ein herrlicher Gegenspieler, Abbott als Dan ist zweckdienlich mit West, und Barbara Crampton gibt alles. Darstellerich deutlich über Scream-Queen-Niveau und furchtlos. Tolle Frau.
                    Und die wunderbaren absurden Sudeleien erfreuen das Herz. Auch wenn die Effekte teils sehr durchschaubar sind, so ziehen sie den Film dennoch nicht runter, weil er selbstbewusst auf festem Boden steht. Ein großer Spaß.
                    "Six... to... twelve... minutes!"
                    « Letzte Änderung: 27. Oktober 2018, 17:26:14 von nemesis »



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                      Außerplanmäßig reingeschoben:

                      :bd:

                      Beyond Re-Animator

                      Natürlich ist der dritte Teil um Herbert West, den Wiedererwecker, kein schlechter Film. Aber nach den ersten beiden Teilen zeigen sich hier leichte Ermüdungserscheinungen. Im Grunde kopiert man mehr oder weniger den Plot des ersten Filmes. Nur diesmal in einem Gefängnis. Wieder darf West lustige Experimente betreiben, wieder mit einem Assistenten an der Seite. Der Widersacher ist diesmal der Gedängnisdirektor, der dort auf Macht und Unterwerfung steht. Und für Wests Assistenten gibt es auch wieder ein Love Interest, diesmal eine Reporterin,  gespielt von Elsa Pataky. Die machte optisch eine Menge her, aber da ich zu den Halloween-Tagen alles mal im Originalton schaue (was bei einigen Filmen eine Premiere ist), fällt schon arg auf, dass sie ihre Texte nicht sonderlich überzeugend rüberbringt. Zwischen ihr und einer Barbara Crampron liegen da Welten. Anyway, Elsa ist seit 2010 mit Chris Hemsworth verheiratet, und der hat ihr mittlerweile mindestens 3x Mjölnir gepflegt reingedroschen (3 Kinder), läuft also für sie.
                      Die anatomische Kreatiavität der beiden Vorgänger vermisst man hier schmerzlich, da wird deutlich weniger geboten. Auch wenn final alles mal wieder aus dem Ruder läuft, kommt es bei weitem nicht an die alte Größe heran. Die splattrigste Szene (ein Häftling ballert sich Wests Serum rein) wirkt dann auch etwas aufgesetzt.
                      Highlight: Das Schattenspiel nach dem Ende (Ratte vs. Penis).
                      "Ratti? Ratti?"
                      « Letzte Änderung: 28. Oktober 2018, 01:20:06 von nemesis »


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                        An American Werewolf in London

                        In den 70ern und 80ern lieferte John Landis einige richtig gute Filme ab. Dieser hier fällt Gott sei Dank in diesen Zeitraum.
                        Mit seinem amerikanischen Inselwolf schuf er einen der besten Wolfer ever, der die nötige Ernsthaftigkeit, die ein Horrorfilm braucht, gekonnt mit etlichen humorigen Elementen anreichert. So etwas funktioniert nicht oft. Aber hier tut es das. Die Musikauswahl ist hier noch das Sahnehäubchen.
                        Der schön atmosphärische Beginn im englischen Moor ist herrlich klassisch, Davids Beziehung mit der Krankenschwester Alex hat eine gute Chemie (und Jenny Agutter hatte damals irgendwie was. Starke selbstbewusste Frauenrolle btw), und die von Rick Baker kreierte Verwandlung ist für mich - nach den 37 Jahren, die der Film mittlerweile auf dem Buckel hat - immer noch die Beste ever. Alles practical, alles greifbar, man kann Davids Schmerzen bei der Transformation förmlich mitfühlen. Schaut man sich da aktuelle Verwandlungen in z.B. den Underworld-Filmen an, können einem nur noch die Tränen kommen.
                        Das Finale bietet dann noch krönend feinstes Chaos auf dem Piccadilly Circus und kommt zu einem abrupten, aber passenden Abschluss.
                        Wie oben erwähnt, ohne Zweifel einer der besten Werwolf-Filme aller Zeiten.
                        Die deutsche Synchro nimmt sich einige Freiheiten und packt etwas mehr "Sprüche" rein als im Original. Zudem wurde im Krankenhaus die Bemerkung einer Krankenschwester abgeändert, David sei wohl Jude, da er beschnitten sei...
                        Anyway, habe eh im O-Ton geschaut.
                        "A naked American man stole my balloons..."
                        « Letzte Änderung: 28. Oktober 2018, 01:03:55 von nemesis »


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                          The Fly

                          1986 schaffte David Cronenberg, was John Carpenter vier Jahre zucor verwehrt blieb: Er drehte ein Genre-Remake für ein großes Studio, blieb seinem Stil treu... und konnte einen durchaus kommerziellen Erfolg verbuchen. Immerhin war The Fly 1986 der zweiterfolgreichste FOX-Film mit einem R-Rating (Nr. 1 war Aliens).

                          Hier konnte sich Cronenbergs wieder "seinem" Thema widmen, der Transformation des Menschen im Inneren (und Äußeren). Als Seth Brundle (Jeff Goldblum) auf einer Konferenz die Reporterin Ronnie (Geena Davis) fragt, ob sie etwas sehen wolle, das die Welt verändern wird, weiß sie noch nicht, was da auf sie zukommt. Brundle hat Telepods entwickelt, mit denen man Materie von Punkt A zu Punkt B teleportieren kann. Doch noch keine Lebewesen, denn der Computer versteht die Poesie des Fleisches nicht. Brundle schlägt Ronnie vor, ihn auf seinem Weg zu begleiten, mit all seinen Niederlagen und Erfolgen. Doch weil sich Ronnies Ex-Freund in die Angelegenheit einmischt, benutzt Brundle den Teleporter in einer Kurzschlussreaktion selbst. Dummerweise fand vor dem Schließen der Tür eine Fliege ihren weg in den Telepod...

                          15 Millionen Budget, und dennoch Mut zum Körperhorror. Cronenberg konnte der Geschichte viel und angemessen Zeit einräumen. Die Wirkung wird noch intensiver und intimer, weil es im Grunde schon fast ein Kammerspiel mit drei Personen ist. So liegt der Fokus auf dem Wesentlichen. Und spätestens nach Brundles Teleportation wird es unangenehm. Chris Walas liefert hier Masken, Prosthetics und Creature-FX, die sich gewaschen haben. Und hier kommt wieder massiv zum Tragen: Practical FX. Alles ist greifbar, vor der Kamera, die Darsteller können damit interagieren. Und das  Gehirn akzeptiert es auch unbewusst viel eher als echt als CGI. Man kann sich nur wiederholen: Handwerk ist in Kunst und Wirkung unschlagbar.
                          Und die Wirkung ist auch nach 32 Jahren noch ungebrochen. Wenn beim Armdrücken mal eben die Unterarmknochen aus dem Fleisch brechen oder Brundle sich die Fingernägel abzieht, braucht man eine robuste Verdauung. Spätestens wenn Brundle auf seine Nahrung kotzt, dürften einige den Kinosaal verlassen haben...
                          Guter Film, gutes Remake, guten Appetit.
                          "I don't wear jewelry..."
                          « Letzte Änderung: 28. Oktober 2018, 13:25:26 von nemesis »


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                            Fright Night

                            Was soll man da noch ernsthaft zu sagen? 80er, yay. Unwiderstehlich charmant, toller Score, tolle Effekte, Chris Sarandon war so saucool, Roddy McDowall so liebenswert, der ganze Film von vorne bis hinten ein einziges Fest der Freude.
                            "Oh, Brewster, you're so cool!"
                            « Letzte Änderung: 28. Oktober 2018, 15:53:08 von nemesis »


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                              Hack-O-Lantern

                              Du meine Güte, wo fang ich da an...
                              Es war einmal eine Farm, auf der lebten Vater, Mutter, eine Tochter und zwei Söhne. Und da wäre noch Grandpa. Eines schönen Tages fährt Grandpa mit seinem Pickup voller Kürbisse vor und schenkt seinem Lieblingsenkel Tommy ein Amulett. Er sei etwas besonderes. Dann verabschiedet er sich mit dem Satansgruß. Zumindest soll er das wohl sein. Aber in dem Film begehen alle den Kardinalsfehler und spreizen dabei den Daumen ab. In der Gebärdensprache bedeutet das so "I love you (ILU)", was der Beziehung zwischen Grandpa und Tommy ein gewisses Geschmäckle gibt. Was aber nicht weiter schlimm ist, da der Film sowieso permanent zwischen obskur und sonderbar mit der Extraportion wtf rangiert. Als Tommy sich beim Kürbisschnitzen in die Finger schneidet und sein Blut ableckt und meint, er möge den Geschmack von Blut und Grandpa meine, das sei gut für ihn, zerschmeißt Muttern den Kürbis. Der Umgang mit Grandpa, das kann nicht gut sein. Als Vattern ihn abends aufsucht und bei satanistischen Feierlichkeiten erwischt, bekommt er den Hammer über den Scheitel gezogen und wird mitsamt Auto abgefackelt.
                              13 Jahre später. Tommy ist jetzt Anfang 20, wird von einem Mittdreißiger gespielt und wohnt im Keller einer abseitigen Butze wie ein Hobo mit Hanteln. Spätestens ab hier kann ich die Handlung nicht mehr sinnvoll in Worte fassen. Ein maskierter Mörder geht um, Grandpa satanisiert, Tommys Mutter ist seit sie Witwe ist noch komischer als ohnehin schon, Grandpas Zuneigung zu ihr war nicht immer nur väterlich, Tommys Bruder ist Polizist, eine Halloweenparty mit Stripperin, Fragezeichen in meinem Kopf, war LSD im Chicken Tandoori? Und warum sieht alles nach frühen 80ern aus, wenn es doch von 88 ist? Oh, und wtf, diese Rockvideo-Traumsequenz... sagte ich schon wtf?

                              Beim letztjährigen Halloween Spooktacular haben die Jungs von RedLetterMedia sich u.a. den bei Best of the Worst gegeben. Und einige Dinge sind so strange as fuck, dass man sie einfach selbst sehen muss. Und ja, das war der mit abstand sonderbarste Satanistenfilm, den ich seit langem gesehen habe. Das Acting ist hier teilweise völlig von den Gleisen, die Erzählstruktur beizeiten abenteuerlich, einige Szenen sind vollkommen pointless, und Grandpa, Grandpa, der Star des Films, Hy Pyke feiert die Rolle ab wie ein Maniac. Ob das Spaß an der Freude, aus dem Ruder gelaufene Theatralik, Drogen oder einfach eine gesunde Portion I don't give a shit war, Gott allein weiß es, aber es ist nicht reproduzierbar. Und auch nicht synchronisierbar. Das muss man im Original gehört haben, um es fassen (bzw nicht fassen) zu können.
                              "HA-HA-HA-HA-HA...
                              « Letzte Änderung: 29. Oktober 2018, 21:35:04 von nemesis »


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                                Near Dark

                                Ich kann im Grunde nichts anderes schreiben wie vor 5 Jahren, denn es hat sich nichts geändert. Außer vielleicht, dass ich heute vielleicht noch etwas genauer bei Tangerine Dreams Score hinhören.
                                Der Film lief nur wenige Minuten und hatte mich schon wieder voll am Haken.

                                Kein Film, den man mit Kumpels schaut. Ein Film, bei dem man alles abdunkelt und sich fallen lässt. Sich tragen lässt von Tangerine Dreams großartigem Score, der teils schieren Schönheit der Bilder, in die Atmosphäre eintaucht dieses modernen (ja) Westerns. Der Film schlägt mich immer wieder in seinen Bann (so wie es Mae mit Caleb tut). Seine düstere Romantik. Ich könnte eintauchen in Jenny Wrights Augen. Mit ihrem verwuseltem Haar und den abgerissenen Klamotten wirkt sie dennoch auf spröde Weise betörend. Vielleicht auch gerade deswegen. Und als sie im Finale mit Calebs Schwester aus dem Auto springt und zu ihm rennt, krieg ich heute noch eine Gänsehaut. Es gibt Filme, die drücken bei einem die richtigen Knöpfe. Dieser hier tut dies bei mir. Ein wundervolles Gesamtkunstwerk.

                                "The night, it's deafening..."
                                « Letzte Änderung: 29. Oktober 2018, 21:35:45 von nemesis »


                                Offline nemesis

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                                  Evil Dead II

                                  Nicht ein Sequel. DAS Sequel. Bescheidene 4 Millionen Dollar und eine Truppe von jungen Irren, die motiviert waren und alles gaben. Ungebremste Kreativität in einem Kaff, das so weit weg vom Schuss war, dass es dort praktisch nichts gab... ausser Rassentrennung... 1986. Da erscheint das, was im Film alles passiert, gleich gar nicht mehr so absurd.
                                  Campbells Magnum Opus hat einen verdienten festen Platz in der Filmgeschichte als Klassiker. Trotz aller Quälerei hatten alle ihrem Spaß, und das merkt man. In der Form dreht man heute keine Filme mehr.
                                  « Letzte Änderung: 29. Oktober 2018, 23:59:55 von nemesis »


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                                      - Mission: Impossible
                                      - M:i-2
                                      - M:i:III


                                      Muss man nicht viel drüber philosophieren. Einfach grundsolide Agenten-Action. Und ja, ich mag auch Teil 2.


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                                        Eines Tages muss ich die auch mal nachholen, weil der neue ja so dicke hand made Action auffahren soll. Ich kenne nur 1+2, die fand ich beide nicht soo besonders.

                                        Ich denke mal, dass die Reihe erst mit Teil 3 ihren richtigen "Ton" gefunden hat.



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                                          - M:i:III


                                          Muss man nicht viel drüber philosophieren. Einfach grundsolide Agenten-Action. Und ja, ich mag auch Teil 2.

                                          Und heute noch:

                                          - Mission: Impossible - Phantom Protokoll
                                          - Mission: Impossible - Rogue Nation


                                          Muss man auch keine Refarate drüber schreiben. Sehr unterhaltsame Blockbuster mit netten Locations und brauchbarer Action.


                                          Offline nemesis

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