Kurz und knapp:
Plan 9 from outer Space
- natürlich ist der Film voll die Gurke, aber der schlechteste Film aller Zeiten ist er nicht. Dennoch kann er super unterhalten. Sicher sind die Szenen mit Bela Lugosi einfach sinnfrei hineingeschnitten, ergibt aber irgendwie ein rundes Konzept. Nun - dazu noch Vampira und Tor Johnson als Untote und die lustigen Außerirdischen in ihren Mittelalterkostümen (der Führer der Aliens hat irgendne Hellebarde auf der Brust prangen...) machen das Vergnügen perfekt. Die UFO Szenen sind natürlich der Knaller... doch Trash-Klassiker der spaßigen Sorte.
Jailbait
- der frühe Gangsterfilm ist wahrscheinlich die handfesteste Arbeit von Ed Wood. Die Story wird konsequent aufgebaut und durchgezogen, bis zum "überraschenden" Finale, das sich aber jeder Zuschauer schon von Beginn denken kann. Fazit: guter B-Film
Night of the Ghouls
- wirkt wie eine Mischung als Plan 9 und Bride of the Monster (den dieser auch fortsetzt) nur ohne Außerirdische Invasoren. Johnson gibt wieder den Lobo und Vampira-ähnliche Gestalten gibt es auch... Zum Teil wirkt dieser Horrorstreifen auch wieder zusammengeflickt, ist aber durchaus unterhaltsam. Irgendwie lässt sich aber durchweg ein Stil erkennen, von den festen Einstellungen über die zum Teil wiederverwendeten Kulissen (auch in Jailbait etwa), wie auch im Aufbau von Geschichten. Ed Wood liebte das Filmemachen - vielleicht war er nicht gut, aber ehrlich - und vor allem unterhaltsam.
Lady Dracula
- ganz gemütlich ließ ich mich auf diesen vielleicht bekanntesten Rollin (neben Pestizide natürlich) ein. Im Gegensatz zu seinen Vampirgedichten kommt "Lady Dracula" allerdings etwas mainstreamiger daher. Früher konnte ich den Film nicht so schätzen, da er oft auf seine Gore-Effekte reduziert wird und ich als Jugendlicher eigentlich etwas anderes erwartet habe. Sicherlich gibt es hier wesentlich mehr Blut als in anderen Rollin Filmen, aber ihn als "brutales" Machwerk abzuwerten, tut dem Film unrecht. Hier geht es um die junge Catherine, die aufgrund von Umweltverschmutzung (ein paar Fieslinge laden Giftmüll in der Katakombe der Familie ab - und wollen dann noch die Toten beklauen) wieder als lebende Tote aufersteht. Sie wandelt eher wie ein "Zombie" zunächst in der Gegend herum und weiß nichts mit sich anzufangen. Ihre Freundin aus Kindertagen (und Blutsschwester) Helen erfährt von ihrem Tod und ruft im Schloss an, wo Catherine ans Telefon geht. Helene fährt sofort zu ihr, um ihr zu helfen. Als sie feststellt, dass Catherine eine lebende Tote ist, besorgt sie ihr Opfer - doch Catherine ist des Untoten Lebens müde und will nicht weitermorden... Es bleiben einige Leute auf der Strecke ... Kompliziert wird es als eine Schauspielerin, die mit ihrem Freund in dem Dorf Urlaub macht, die Untote photographiert und nachforscht, wer sie ist.
Rollin verpackt die Frage nach Sinn oder Unsinn des Lebens nach dem Tod in einen poetischen Horrorfilm. Françoise Blanchard verkörpert die auferstandene Catherine mit einer Unschuld, die schnell die Frage aufwirft, wer in Wirklichkeit das Monster ist. Denn die italienische Darstellerin Marina Pierro besteht darauf, ihre Freundin am "Untoten" Leben zu halten - koste es, was es wolle. Bis zum bitteren Ende sehen wir eine freundschaftliche "Liebe", die von vorne herein zum Scheiten verurteilt ist.
Anders als in seinen bisherigen Filmen erzählt Rollin den Film stringent und nachvollziehbar, durchsetzt von Goreeffekten, die einfach aber wirkungsvoll sind. Und wer "Lady Dracula" nur aufs Blut reduziert, hat ihn einfach nicht verstanden.