GorUniversitätsprrofessor Tarl Cabot ist nüchtern betrachtet ein etwas pedantisches Weichei. Als er einen Wochenendausflug lieber mit der Recherche zu einem Familienerbstück, einem geheimnisvollen Ring, verbringen will, ist das seinem Love Interest zu wenig Action und sie düst lieber mit einem jungen Arnold Vosloo ab (nein, kein bildlicher Vergleich, sondern tatsächlich Vosloo).
Geknickt ist er dann in regnerischer Dunkelheit mit dem Auto unterwegs, Schmacht dringt aus dem Lautsprecher, als der Wagen und ein Baum sich nicht einig darüber sknd, wer die Vorfahrt hat. Doch das spielt letztlich keine Rolle mehr, denn Cabot wird durch den Unfall und seinen Ring in die Parallelwelt Gor katapultiert.
Dort peilt er erst mal gar nicht, was los ist. Böslinge unter der Führung von Oliver Reed unterjochen das Volk, und in Cabot glaubt man, den Auserwählten gefunden zu haben, der das Übel beenden wird.
Die über zwanzig Bände umfassende Buchvorlage von John Norman kenne ich nicht, aber sie soll sado-maso-technisch ja ganz gut abgehen. Davon spürt man im Film eher weniger. Er ist eher konventionell und vergleichsweise zahm und folgt den bekannten Pfaden ähnlicher Fantasystreifen. Cabot ist der fish out of the water, der sich erst an die neue Situation gewöhnen muss, was teils freiweilig, teils unfreiwillig komisch ist. So wird er schließlich von einem Zeisel und einer Amazone auf seine "Aufgabe" vorbereitet, den fiesen Obermotz zu stürzen und die Sklaverei zu beenden.
Grundsolide Fantasykost mit netten Bauten und Kostümen, einigen bekannten Gesichtern (Oliver Reed, Jack Palance, Rebecca Ferratti, Arnold Vosloo) und Urbano Barberini, den ich recht cool finde (er gab die Hauptrolle in Lamberto Bavas
Demos und den Polizisten in Argentos
Opera). Regie führte Fritz Kiersch, dessen bekannteste Arbeit wohl
Kinder des Zorns sein dürfte.
Die kürzlich erschienene DVD reißt keine Bäume aus. Den Film gibt es dort in nicht anamorphem 1,85:1 und in... sagen wir mal besserer VHS-Qualität. Der Ton ist auch okay. Aufgezoomt auf einem 42-zöller kann man es sich noch anschauen. Bei größeren Screens könnte es kritisch werden (Teil 2 ist nur 4:3 und bild- und tontechnisch merklich schwächer). Wenn man sich freut, den Film mal wieder sehen zu können, und mit "Videothekenfeeling" leben kann, gibt es für einen 10er schlechtere Alternativen.