The Neon Demon
- nach einem Podcast musste ich mich mal mit einem Refn beschäftigen. Die Wahl fiel auf Neon Demon, weil er eben von den Italienern beeinflusst sein sollte. Und tatsächlich hier orientiert sich Refn (nicht nur an Argento) vor allem am italienischen Giallo der 70er und 80er Jahre, was sich nicht nur in der Farbgestaltung widerspiegelt, sondern auch an der Künstlichkeit und der Bildkomposition.
Ich muss zugeben - so langweilig, wie immer gesagt wird ist der gar nicht. Nun als Horror wie viele ArtHouse-Freaks es darstellen ist es aber auch nicht. Eher Psycho-Thriller, vielleicht schon etwas Satire. Wir verfolgen den Werdegang des minderjährigen Models Jessy in der Modewelt von L.A. - einer Branche, die die Menschen geradezu verschlingt...
Eins muss man Refn lassen - er weiß, was er tut. Jede Einstellung, jede Szene, ist optimal komponiert - und er lässt auch lieber Bilder sprechen, statt Worte. Der Film ist durchzogen von Symbolik und Methaphern und regt auch nach dem Film zu Diskussionen an. Ich kann mir gut vorstellen, wie die krass geschockten Cineasten aus dem Kino kamen und sich über das eklige Ende aufregen - aber darum ging es ja: den Diskurs nach dem Film weiterzuführen.
Ich muss zugeben, ich fand den Film sehr gut gestaltet - er war natürlich nicht unbedingt spannend, dennoch muss man mit viel Aufmerksamkeit rangehen. Mir machte das schon etwas Lust, mich irgendwann doch mal mit dem Regisseur auseinander zu setzen. Was ich allerdings merkwürdig finde, ist das Inszenieren seiner Person als Marke (mit seinem Logo usw.) - sicher gab es das auch früher - wenn über den Titeln die Namen von Hichcock oder Carpenter standen - aber irgendwie ist das bei Refn etwas gezwungen - denn er inszeniert sich selbst als Kunstfigur, die er privat aber nicht ist. Aber das ist unabhängig von seinem Werk.