Am langen Wochenende:
Exorzist - Dir Cut
- nun - auch die neue Fassung ist ganz hübsch, wäre aber nicht so nötig gewesen. Für mich funktioniert die Ur-Fassung schon hervorragend, da brauche ich nicht noch mehr Einblendungen und Flashs von Damönenbildchen. Der Spiderwalk ist auch recht schnell vorbei und arg übertrieben. Nette Auflage, aber nicht so creepy wie das Original.
Exorzist 2
- ich kann mir gut vorstellen, warum der Film als so schlecht gilt. Denn die Story ist absoluter Nonsens - schon die Idee mit dem Gedanken/Synchronisationsgerät ist pure Sciensce Fiction und ist keine Sekunde glaubhaft. Dennoch ist Boormans Film hübsch anzusehen und hat mit Richard Burton, James Earl Jones und Max von Sydow (mal was jünger) einen hervorragenden Cast. Linda Blair macht ihre Sache auch sehr gut - ist aber hier natürlich mehr die "Unschuld vom Lande". Fazit: doof, aber unterhaltsam.
Exorzist 3
- Blattys Legion streift den Exorzisten eigentlich nur am Rande. George C. Scott macht seine Sache als Nachfolger von Lee J. Cobb eigentlich sehr gut. Doch nach wie vor hat Blattys Film ein großes Problem - seine Geschwätzigkeit. Viel zu lange Dialogszenen, oft uninspiriert umgesetzt. Auch hier ist der Cast mit Brad Dourif und Jason Miller exzellent, doch irgendwie funktioniert der Film als Horror-Thriller nicht richtig. Die Mordsequenzen fehlen (ja - Kopf im Beichtstuhl - die Szene gibt es ja wohl) - und alles andere zieht sich auch. Und das Finale ist auch nicht wirklich ein fetziges Finale. - Der Film ist nicht schlecht, aber wäre in den Händen eines anderen Regisseurs bestimmt aufregender gewesen.
Parasite
- der koreanische Oscargewinner ist ein hervorragender Film. Satire, Komödie, Thriller? Er entzieht sich ein wenig den üblichen Genrekonventionen und funktioniert wahrscheinlich deswegen so gut. Die Figuren und Charakterzeichnung ist sehr gelungen (obwohl ich Mama Park als etwas zu übertrieben dargestellt fand) und die Storytwists und andere Überraschungen überzeugen ebenfalls - auch wenn es reichlich absurd ist. Dennoch ist der Film mit über zwei Stunden nicht langweilig und regt in vielerlei Hinsicht auch zum Nachdenken an. Fazit: Verdient preisgekröntes Kino
Die Kanonen von Navarone (1961):
Ein echter Klassiker des Kriegs/Action/Men-on-a-misson-Films. Ob das der erste ist, wage ich zu bezweifeln, aber hier sind schon die „Expendables“ und „Söldnerfilm“-Blaupausen ersichtlich. Gregory Peck schart eine Truppe von Spezialisten um sich, um die Kanonen von Navarone in die Luft zu sprengen. Denn mit denen beherrschen die deutschen die Ägäis und können nahezu jedes Schiff zerstören. Die Insel wird scharf bewacht, deshalb müssen das echte Profis ran... Peck spielt einen Bergsteiger, die eine Steilwand erklimmen soll... dann haben wir noch seinen alten Partner Stavros (Anthony Quinn), der ihn nach dem Krieg umbringen will, weil er seinem Kameraden die Schuld am Tode seiner Familie gibt – und dann ist das noch David Niven, als britischer Sprengstoffexperte. Dann haben wir noch einen Profikiller und einen Griechen, der aus der gegens stammt, sowie einen Offizier, der zunächst Kommandogeber ist. Der Film ist mit zweieinhalb Stunden verdammt lang und erzählt vom Zusammenstellen der Truppe über die Planung bis zur Ausführung. Dabei geraten die Helden von einem Schlamassel in den andren. Der Befehlshaber wird verletzt und muss rumgetragen werden, ein Teil der Ausrüstung geht flöten und ständig werden sie von den Deutschen verfolgt... vielleicht ist ein Verräter unter ihnen? Spannend bleibt es jedoch bis zum großen Finale – wo die Truppe in die Festung eindringt, um die Sprengsätze zu legen.
Inszeniert ist das mit viel Kohle, aufwendigen Sets und Kostümen, sowie vielen Ballereien und Explosionen. Der Film von J. Lee Thompson (ja – der später Norris und Bronson Filme für Cannon machen sollte oder Slasher wie „Ab in die Ewigkeit“) ist pures Abenteuer/Action-Kino der 60er im historischen Gewand und basiert auf einem Buch von Allistair McLean. Es gibt sogar noch eine Fortsetzung, wo Robert Shaw die Rolle von Peck inne hat. Für mich war das ein spannender aufwendiger Film, der übrigens in der Ultimate DVD-Edition und auf Bluray mit viel Bonusmaterial daherkommt. Fazit: Klassiker, der mit einer sehr guten Besetzung und einem spannenden Plot zu unterhalten weiß.