Tsunami - die Todeswelle
- ja... alles, was man diesem koreanischen Katastrophenfilm anlastet stimmt. Er ist nichts anderes als ein Blockbuster mit CGI Effekten, aber er macht es, im Gegensatz zu den Amerikanern verdammt richtig. Sicher - die Story ist weder originell, noch neu. In der ersten Stunde lernen wir alle Figuren kennen - dann kommt die Flutwelle - also 30 Minuten Katastrophe - und viele Figuren werden dramatisch weggespült. Im Gegensatz zu den Emmerich Dingern, gibt es hier einige Vorteile - die Figuren sind alle liebenswert, selbst die unsympathischen - und deswegen tut es unheimlich weh. Ich hatte gestern sehr viele Tränen in den Augen - und das ist, was man dem Film anlastet - klischeebeladen und Schema F ... aber das haut dir richtig in die Fresse. Bei den US-Filmen sind mir die Figuren oft scheissegal ... das merkt man bei 2012 besonders - Effekt über Charakter. Auch "Tsunami" bringt am Schluss nur CGI - wäre das handmade, hätte ich den Film nicht ausgehalten. Vieles ist natürlich over the top - das Containerschiff, dass in der Brücke hängt und dann die Container verliert - und auf die Straße donnert usw. Nicht besonders gut gemacht, aber es macht seinen Sinn.
In Aufbau und Story erinnerte mich der Film irgendwie an Erdbeben - obwohl ich den schon seit Jahren nicht mehr gesehen habe. Als Kind mochte ich diese Streifen sehr - aber jetzt, wo man als Erwachsener den Verlust von lieben Menschen kennengelernt hat, tun diese Filme doch weh.
Fazit: Als Drama macht der Film alles richtig - die Figuren sind vielleicht Klischees, aber sie wachsen einem ans Herz - die Katastrophe ist eben effektemäßig nicht der Brüller, aber ist dennoch als Finale mitreißend. Der Streifen macht seine Sache eigentlich sehr gut - und Katastrophenfans sollten ein Blick riskieren. Aber Vorsicht: emotional ist das Ding nicht ganz ohne.