Nomis (2008)
- die bessere Empfehlung. Nomis ist ein klassischer Hollywood-Thriller, der super gespielt, toll inszeniert ist und eine durchweg spannende Handlung transportiert. Es geht um einen Serienkiller, der Mädchen entführt und missbraucht. Henry Cavill (Superman???) ist der Polizist, der den Typen jagdt. Gleichzeitig ist Ben Kingsley als ehemaliger Richter unterwegs, der sich im Alter zur Aufgabe gemacht hat, Pädophile auf frischer Tat zu erwischen und sie zu kastrieren. Ihm hilft ein junges Mädchen, das als Köder dient. Als diese dann in die Fänge des perversen Entführers fällt, kann die Polizei den Täter fangen und die Mädchen befreien. Doch ist es der richtige Täter? Denn dieser ist wohl geistig behindert und schizophren...
Die Story wird keine Sekunde langweilig - lockt den Zuschauer immer wieder auf falsche Fährten und hat mich am Schluss sogar etwas überrascht - owohl man das schon hätte drauf kommen können. Cavill macht seine Sache gut, aber der Hammer sind Ben Kingley als Selbsjustiz-Richter, der leider etwas zu wenig Screentime bekommt und Brendan Fletscher, der als "Böswicht" absolut brilliert.
Fazit: Sehr guter Thriller, der die perfekte Abendunterhaltung liefert, wenn man auf knisternde Spannung steht.
Nomis (2018)
Ich habe versucht, so offen wie möglich an den Film heranzugehen und hatte mich gestern sogar ein bisschen auf einen düsteren Thriller im Stil der 90er gefreut.
So ungefähr ein Drittel lang hab ich aber das bekommen, was ich vor Dirks Meinung vermutet habe: einen Thriller nach Schema F mit großen Namen besetzt, der leider eher langweilig und null spannend ist, aber zumindest ein Minimum an okayer Unterhaltung bietet. Hinzu kommt, dass alle Darsteller (bis auf Fletcher) völlig unmotiviert durch den Film schnarchen. Es war auch traurig, Nathan Fillion so zu sehen.
Keine Ahnung, was da los war. Entweder war das für alle nur schnell verdientes Geld, oder bei der Schauspielregie ist irgendwas schief gelaufen. Alexandra Dadario sieht wie immer top aus, aber was die hier teilweise abliefert ist nur armselig, ein Fremdkörper im Film.
Naja, da ich eigentlich immer irgendwas finde, was einen Film zumindest am Ende halbwegs guckbar macht, konnte ich damit noch irgendwie leben.
Nach besagtem Drittel wurde die Geschichte allerdings langsam immer bekloppter. Die Ermittler kamen fast ausschließlich durch kleine Zufälle oder (übersinnliche?) Eingebungen Schritt für Schritt weiter. Diese Lösungen passieren so schnell und beiläufig, das ich mich oft gefragt habe, wo die eigentlich jetzt hinfahren und wie die darauf gekommen sind. Und dann gab es tatsächlich noch etwas, was die Qualität des Films weiter senkt, den Unterhaltungswert aber gesteigert hat. Holy Shit, die Figuren verhalten sich alle in etlichen Situation saudumm, ich konnte manchmal nicht glauben, was mir das Drehbuch da erzählen will. Das wird im Laufe immer dämlicher. Bei einem "Sat1 Film Film" hätte ich nichts anderes erwartet, aber hier... oje.
Nicht selten dachte ich: Nein, das macht er jetzt nicht wirklich. Oder das Verhör, bei dem die Psychologin etwas erreicht, weil sie dem Verdächtigen kurz ihre (vom BH verdeckten ?) Möpse zeigt. Da kann man sich nur an den Kopf packen. Es ging soweit, dass ich zum Ende hin sehr viel gelacht habe. Der Film nimmt sich super ernst und verkauft mich am laufenden Bande für dumm. Dadurch kam das fast wie ein Spoof/ Parodie auf Psycho Thriller rüber. Hier bekommt man jedes erdenkliche Klischee auf dem Silbertablett geliefert.
Alleine die Auflösung fand ich ganz nett, aber ansonsten war das für mich eine Gurke von Film. Zumindest hatte ich ein bisschen unfreiwilligen Spaß damit, daher gibt es von mir gnädige
Punkte.