In den Krallen der Venus (1958)
Wo wir gerade schon bei konservativen Werten sind, kommt diese absurde Antwort auf die Emanzipation, in Form eines trashig-bunten Sci-Fi Streifens, gerade richtig. Eine Truppe männliche Astronauten landet aus der Not heraus auf einem rein von Frauen bevölkerten Planeten. Die Herrscherin hasst Männer und lässt die Reisenden einsperren. Die Herren der Schöpfung unterwandern nun ein paar der Gehilfinnen, welche sich als willige Weibchen unterordnen. ("Wir kommen mit Euch. Unsere Leben hier sind sinnlos, ohne Liebe, ohne Kinder.")
Es gibt jetzt nicht so viele Trickeffekte, es bleibt ein kleines Billigfilmchen, aber wenn man sich drauf einlässt, macht der Laune. "Alarm im Weltall" trifft eine günstige Star Trek Classics Folge. Und fürs Auge gibt es jede Menge nackte Beine, hübsche Frisuren und das billigste Gummispinnenmonster, das ich je gesehen habe. Ein kurioser, witziger, kleiner Kultfilm.
Zelle R17 (Brute Force, 1947)
Pidax überrascht mich immer wieder positiv.
Diese Blaupause des klassischen Knastfilms nimmt etliche typische Elemente des Genres vorweg. Besonders intensiv bleibt der sadistische Oberwärter im Gedächtnis. Diese Figur kennt man so oder so ähnlich aus etlichen Gefängnisfilmen, viele davon aus den 90ern. Die Hauptrolle wird von Burt Lancaster (in seinem zweiten Film überhaupt) verkörpert, der hier schon zeigt, welches große Talent er mitbringt.
Regisseur Jules Dassin hat schon 8 Jahre vor seinem Meisterwerk "Rififi" (1955) diesen in düsterem Schwarz/Weiß gedrehten, harten und erstaunlich konsequenten, fast schon nihilistischen Beitrag abgeliefert. Ich verstehe gar nicht, warum der so unter dem Radar läuft, dabei gibt es viele tolle Bilder und so ziemlich alles, was gute Knastfilme ausmacht. In der Mitte hat er einen kleinen Hänger, aber dafür ist das Ende für die 40er absolut spektakulär.
Das ist eine kleine Perle und filmhistorisch absolut wertvoll.
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