Wow, massig Reaktionen hier!
Ich war gestern drin und fand ihn sehr gut!!
Habe mich Stellenweise an Saving Private Ryan erinnert gefühlt, ist auch ein Wenig naheliegend. David Ayer hat es aber mMn gut geschafft, das Dreckige und Brutale eines Krieges einzufangen und die doch eher kaputten "Krieger" entsprechend zu zeigen. Die 5 Hauptprotagonisten könnten anders nicht sein.
Da ist Staffsergeant Don "Wardaddy" Collier (Brad Pitt), der von allen respektiert wird und dem die anderen Panzerinsassen schon das ein oder andere Mal ihr Leben zu verdanken haben. Er ist ein guter Stratege und führte nicht nur seinen Panzer erfolgreich durch viele Schlachten in Nordafrika, Frankreich, Belgien und zum Schluss Deutschland. Man sieht von ihm die menschliche Seite wie auch die vom Krieg gepeinigte Seele. Aber man kann sehr schnell nachvollziehen, warum ihm bedingungslos vertraut wird.
Der Kanonier ist Corporal Boyd "Bible" Swan (Shia Laboeuf). Wie sein Spitzname schon andeutet, ist er sehr gläubig. Während den Schlachten zitiert er regelmässig aus der Bibel. Ebenso stiftet er den auf den Schlachtfeldern sterbenden Kameraden Trost in den letzten Momenten ihres Lebens. Er wird zwar von seinen Kumpels regelmässig wegen des starken Glaubens aufgezogen, trotzdem sind sie immer wieder froh um seine Worte. Aber auch er scheint sehr unter dem Krieg zu leiden und ist psychisch angeschlagen.
Dann gibt es natürlich einen Panzer-Mechaniker: Corporal Grady "Coon-Ass" Travis (Jon Bernthal) ist so etwas wie das Arschloch der Truppe. So stellt man sich einen Kriegssoldaten vor, der nichts zu verlieren hat und alles töten will, was deutsches Blut hat. Er zerstört, er vergewaltigt und tötet! Gleichzeitig lädt er in den Gefechten die Kanone nach.
Dann gehört natürlich auch ein Panzerfahrer zu den Insassen: Corporal Tini "Gordo" Garcia hat seine "Fury" immer im Griff und führt die Befehle von Collier immer exakt aus. Auch er ist gezeichnet vom Krieg, vor allem psychisch. Dies fällt wie bei allen Protagonisten in den Kriegspausen auf.
Jeder Panzer hat auch einen MG-Schützen: Private Norman "Machine" Ellison ist eigentlich als Büro-Ordonnanz eingeteilt. Wird jedoch weil jeder Mann an der Front benötigt wird, als Ersatz für den langjährigen Schützen dem Panzer von Sgt. Collier zugeteilt. Er wird sowohl von Collier wie auch den anderen immer und immer wieder an den Krieg erinnert und soll somit abgehärtet werden. Er scheint daran zu zerbrechen...
Man sieht den Panzer während dem Film in 5 grösseren und kleineren Einsätzen. Dazwischen gibt es eigentlich nur einmal eine ruhige Szene. Meistens gibt es irgendwelche Gräuel oder ähnliches mit dem der Kriegsalltag veranschaulicht werden soll. Dabei hatte ich als Zuschauer irgendwie immer ein beklemmendes Gefühl, wie eigentlich immer bei solchen Filmen. Aber es gibt viele Szenen im Panzer, deswegen passt das ja!
Vor allem das Panzerduell US Sherman vs. German Tiger war super!! Dabei wurde gut veranschaulicht, wie weit voraus die Nazis damals in Sachen Technik waren!
Natürlich gibt es Sachen, die ein Wenig störten. Vor allem Jon Bernthal flucht wie ein Rohrspatz, vor allem das F-Wort. Tatsächlich wurde dieses Wort während dem 2. Weltkrieg aber bei Weitem nicht so häufig gebraucht wie heutzutage!
Zudem findet Brad Pitt auch in den grössten Kriegswirren noch eine Szene in der er sein Sixpack in die Kamera halten kann! Der Film wäre ohne diese Szenen nicht weniger authentisch!
Und warum praktisch alle MG-Schüsse farbig sind, obwohl nur jeder vierte Leuchtstoff beinhalten soll gemäss Aussage im Film, kann ich nicht nachvollziehen. Für mich war's ok, kann aber jeden verstehen, der sich zeitweise an Star Wars erinnert gefühlt hat!
Ebenso gibt es wie fast in jedem Kriegsfilm die übertriebenen Szenen. Wie zuletzt bei Lone Survivor vor allem am Schluss. Auch hier sage ich: wäre nicht nötig gewesen oder weniger glaubhaft, hätten sie gefehlt. Aber ich störe mich auch hier nicht daran. Gleiches kann man ja auch über Saving Private Ryan sagen.
Ich spreche keinesfalls eine generelle Empfehlung aus! Wer aber auf Kriegsfilme steht und/oder wie ich seit Kindertagen Panzerfan ist, soll ihn sich ansehen. Wer aber generell nicht so viel mit Amis in Kriegsfilmen anfangen kann, soll's besser bleiben lassen!
Wer ihn aber sehen will, dann im Kino wegen dem Ton! Ich fühlte mich echt wie selbst im Panzer drin!
Mich haben sowohl die Story, der Cast wie auch der Regisseur überzeugt und ich wurde, wie nach Trailersichtung erwartet und erhofft, bestens unterhalten. Auch wenn das im Bezug auf einen Kriegsfilm speziell klingen mag.