Genau. Die Technik zickt hier und da noch rum und gerade in der Nachbearbeitung kostet das aktuell mehr Zeit und Nerven als es mir lieb ist, es wird allerdings von Episode zu Episode spürbar besser. Was uns beim Bearbeiten und Probehören einer Aufzeichnung stört und aufhält, können wir für die nächste schon wieder ein kleines Stück verbessern. Man kann hier und da die Geräte austauschen oder die vorhandenen besser konfigurieren, Hintergrundgeräusch reduzieren, eigene Störgeräusche (Pops/Klicks, Berührung des Mikros) ebenso, und und und. Es gibt noch viel Luft nach oben aber wir werden besser.
Dieses Mal (#2) ging das Editing wenigstens unter zwei Wochen (hatte noch einen Tag Luft, Aufzeichnung war am 28.8. gewesen)
Lustigerweise war das exakt auf den Tag genau 18 Monate nach der Aufzeichnung der #1.
Die Aufnahmequalität hängt auch stark von der Umgebung ab. In einem ruhigen Raum kannst du logischerweise viel besseres erreichen als in einer lauten Umgebung mit Besuchern im Hintergrund, wo du die Pegel ganz anders einstellen musst, um überhaupt noch was verstehen zu können. Bei #2 waren z.B. auf Dirks Spur dauernd Hintergrundgespräche und Hundegebell zu hören, das ich im Grunde (natürlich nur an den Stellen, wo er selbst nicht geredet hat) komplett manuell rausnehmen musste, das hat alleine schon fast eine Woche gedauert. Deswegen klingt es hier und da etwas seltsam, aber insgesamt wurde es noch ganz anhörbar für die Verhältnisse, würde ich sagen.
Bei #1 saß ich noch in unserem damaligen Arbeitszimmer am normalen Desktop mit zwei Monitoren dran, #2 habe ich im Wohnzimmer per Notebook aufgenommen und editiert und dabei wird es wohl auch bleiben. Das besagte Arbeitszimmer existiert mittlerweile nicht mehr, das ist jetzt ein Nähzimmer und ich darf nicht mehr dort aufzeichnen.
Ich weiß gar nicht mehr, an welcher Stelle ich das schon mal geschrieben hatte oder ob überhaupt, aber aktuell benutze ich folgendes Equipment zur Aufzeichnung und Bearbeitung, falls sich jemand dafür interessiert. Ich mache es jetzt mal einfach etwas ausführlicher.
Samson Meteor Mic:
http://amzn.to/2cgxp5ADas ist ein Kondensatormikrofon. Lustigerweise weichen die Preise der Farben hier immer ab. Damals gab es das in Schwarz für 55 Euro und genau das hab ich gekauft, das silberne war um die 20-30 Euro teurer (obwohl es bis auf die Farbe exakt identisch ist!). Heute ist das silberne für 55 erhältlich und das schwarze ist teurer.
Das Meteor ist gerade für Podcastaufzeichnungen ein extrem beliebtes Modell, das immer wieder empfohlen wird und praktisch das beste, was man im zweistelligen Bereich bekommen kann. Für eine wirklich hörbare Verbesserung muss man nochmal mindestens das 2-3fache hinlegen und dann ist man schon im richtigen Studiobereich.
Es hat flexible Standfüße, womit man es z.B. einfach gerade oder schräg auf den Tisch oder einen Bücherstapel stellen kann. Alles schon probiert.
Ein Holztisch wirkt sich hier leider negativ aus, der fängt zu viele Vibrationen auf und die Sitzhaltung wird dabei auch unnatürlich, weil man eher nah an das Mikrofon ran kommen sollte, um die Empfindlichkeit so weit wie möglich runter zu regeln.
Deswegen (ich wollte weg vom Tisch und bequemere Haltung) habe ich diesen Mikrofonarm:
http://amzn.to/2cDTkDbDamit habe ich das Mikro am DVD-Regal befestigt. Ich sitze direkt daneben gemütlich zurückgelehnt auf der Couch und der Arm reicht ganz grob einen Meter weit (je nach Montagehöhe, ich hab das mittlere Regalbrett benutzen müssen, weil dieses als einziges fest geschraubt ist) und ist recht flexibel schwenkbar. Dieser Arm ist klar ein Billigteil für um die 20 Euro, da man das jedoch nicht hören kann, war mir das egal. Bessere gibt es ab 70 aufwärts und das stand für mich in keiner Relation mehr zum Preis des Mikros. Wenn man ihn nicht täglich benutzen und dabei andauernd hin und her bewegen möchte, ist dieser Arm vollkommen OK. Adapter werden übrigens nicht benötigt (eine Mikrofonspinne ist möglich aber kein Muss, habe keine).
Zusätzlich verwende ich doppelten Poppschutz: 1x in Form der beweglichen Scheibe
http://amzn.to/2cDV8Mz und 1x als Überzieher
http://amzn.to/2caxNH2Das dient zur Reduzierung der Pops/Klicks und Atemgeräusche in der Aufzeichnung. Ist in Kombi mit diesem Mikro eigentlich auch kein Muss, da es schon einen kleinen Filter integriert hat, dennoch finde ich die zusätzliche Dämpfung besser und den Unterschied hört man deutlich.
Dazu noch dieser Kopfhörer:
http://amzn.to/2cay7p9Der ist weder besonders gut, noch für die Aufzeichnungen besonders relevant. Er klingt gut, ja, aber er sitzt nicht bequem und lässt zu viele Geräusche nach außen, die dann sogar als ganz leises Echo auf meiner Spur landen. Ein geschlossener mit Kapseln wäre natürlich besser. Simple Ohrstöpsel (auch Mono) tun es auch. Ist für mich als Brillenträger auch bequemer als die Klemme vier Stunden lang auf meine Ohren und Brillenbügel drücken zu lassen.
Insgesamt sieht das mittlerweile so aus:
Bearbeitung und Aufnahme an sich läuft übrigens mit Audacity. Davon hatte ich ja kürzlich einen Screenshot gepostet:
Abendprogramm. #teaser
Es ist kompliziert, aber es kann fast alles.
Ich weiß, ich schieße hier mit Kanonen auf Spatzen, mir macht das ganze Thema aber einfach tierisch viel Spaß.