DEAD MARY - Manchmal kommen sie wieder (wusste schon Meister King)

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Also, hier haben wir wieder mal so nen Horrorfilm, der weder Fisch noch Fleisch ist. Dabei ist die Story wirklich nicht übel, aber man hat halt wieder jede Menge Potenzial verschenkt.

Ein halbes Dutzend zusammengeklaubter Newbies aus dem Filmgeschäft (vielleicht hat man die auch auf den Straßen irgendwelcher Studios oder in der Kantine zusammengeklaubt) pflanzt man für ein illustres langes Wochenende in eine einsam gelegene Waldhütte an einem einsam gelegenen See, wo sich die Pärchen näher kommen bzw. ihre Beziehungskisten reparieren sollen. Ja, und nachdem der Zuschauer eine satte halbe Stunde lange mit irgendwelchem Dünnbrett-Small Talk fast in den Schlaf gesungen wurde,  hat der Frust und die Langeweile auch auf die Akteure übergegriffen, die sich verzweifelt wachzuhalten versuchen, indem sie an diversen Getränken nuckeln. Just in diesem Augenblick kommt jemand auf die Idee, das Spiel "Dead Mary" zu spielen (nachdem Wahrheit oder Pflicht ja nicht den erhofften Erfolg hat ... in einem wesentlich besseren anderen Horrorfilm musste bei dem Spiel eine der Teilnehmerinnen wenigstens nackend durch den Wald laufen, aber hier kommen die Leutchen ja nicht mal auf die Idee, Flaschendrehen zu spielen...). Dabei muss also immer einer der Anwesenden mit einer Kerze ins Bad und vor dem Spiegel dreimal "Dead Mary" rufen. Danach soll sich ihm oder ihr angeblich eine längst vermoderte böse Hexe zeigen und ihn schier zu Tode erschrecken... oder auch nicht.

Nun, um es vorweg zu nehmen - der grausliche Anblick der Hexe bleibt uns leider erspart. Stattdessen plätschert die Handlung wieder mal so dahin, bis einer der Gäste nächtens abgemurkst wird (wir sehen nicht, wie und von wem). Als die anderen den zerstückelten Körper finden, lebt der Kerl noch und schürt munter Zwietracht unter den Freunden. Flugs wird er verbrannt, doch damit ist das Grauen noch nicht vorbei - in einem von ihnen schlummert der Geist von "Dead Mary", aber in wem? Und alle, die sie um die Ecke bringt, wachen wieder auf und sind untot und bitter böse...

Und somit wird aus dem beschaulichen Wochenende ein Weekend in der Hölle...

...das wesentlich splatteriger und shockiger hätte ausfallen können, als es letztlich ist. Der DVD-Trailer nimmt quasi alle interessanten Szenen vorweg, und was bleibt ist ein zwar interessantes aber letztlich die Erwartungen bei weitem nicht erfüllendes Horrorfilmchen, das wirklich gut gespielt ist, aber auf weite Strecken zu dialoglastig und langatmig geworden ist und zu zwei Dritteln ziemlich enttäuscht.

Hoffentlich greift ein Regisseur die Idee nochmals auf, peppt sie ein bisschen auf und erlaubt Dead Mary und ihren Kontrahenten, so richtig die Sau rauszulassen. Dann wird das auch was...

Der Lonewolf Pete