Zur Geschichte brauche ich hier ja nicht wirklich was zu schreiben!
Zu Beginn sieht man gleich, wer das eigentliche "Problem" ist: Bartholomew Bogue (blass: Peter Sarsgaard), Goldgräber und Minenbesitzer will ein ganzes Dorf enteignen und tötet als erstes gleich mal ein halbes Dutzend der Männer. Eine Witwe beschliesst im Alleingang, Hilfe zu suchen und findet sie in Sam Chisolm (D. Washington). Warum genau er ihr aber wirklich helfen will, erfährt man erst kurz vor Schluss. Chisolm macht sich anschliessend auf den Weg, die restlichen glorreichen sechs zu finden. Neben Chisolm wird aber nur Joshua Faraday (Chris Pratt) länger vorgestellt. Alle anderen erhalten 2-3 Minuten Einführung. Anschliessend geht’s auch schon auf Richtung Rose Creek um die Farmer in Kriegsführung zu trainieren.
Wie gesagt, habe ich Seven Samurai leider noch nicht gesehen und das 60er Remake nur noch bruchstückhaft im Kopf. Deswegen kann ich keinen 1:1-Vergleich anstellen. Aber auch wenn dieses Remake von Antoine Fuqua ganz gut war, bin ich mir ziemlich sicher, dass mir vor allem die 60er-Fassung besser gefallen wird!
Man merkt zwar, dass Fuqua ein Fan der Vorgänger ist und hier mehr eine Hommage zeigt. Der Score von James Horner ist gewohnt solide, das Theme der glorreichen Sieben erklingt aber erst beim Abspann.
Woran ich mich nicht mehr erinnern kann: wie humorvoll war die 60er-Fassung? Hier trägt vor allem Chris Pratt den Schalk im Nacken und praktisch keine Szene von ihm wird ohne Witz oder Spruch beendet. Ich mag Pratt ja und nehme ihm hier die Rolle auch grösstenteils ab, aber ich vermute, dass der Humor hier dem Rating geschuldet ist. Auch der Mexikaner lässt Sprüche fallen oder auch die Rolle von D'Onofrio ist eher tragikomödisch angelegt. Ethan Hawke konnte mich ein weiteres Mal nicht begeistern, liegt aber auch an seiner Storyline. Dafür fand ich Lee Byung-hun wieder super! Ich mag den Kerl auch in US-Produktionen!
Ein Storyhole ist für mich, warum der Indianer sich der Truppe anschliesst?! Vom Bösewicht Peter Sarsgaard bin ich aber enttäuscht! Eigentlich mag ich den, aber kenne nur gute Rollen mit ihm. Er ist zwar absolut rücksichtslos und kennt keine Freunde. Aber er kann das absolut Böse in Person nicht darstellen, ihm fehlt das gewisse Etwas, das Charisma, das Bösewichte auszeichnet. Schade.
A propos Rating: PG13!
Er ist nicht un-brutal, die Schiessereien oder Messerattacken sind zahlreich on-screen inkl. Headshots. Aber es wird alles doch recht blutarm dargestellt. In Verbindung mit dem Humor auch verständlich. Bisschen mehr wäre aber nicht schlecht gewesen für einen Western.
Fazit: Fuqua hat hier den Western nicht revolutioniert, war bei einem Remake aber auch nicht zu erwarten. Der Film unterhält und macht Spass. Dem Cast merkt man den Fun beim Dreh auch an. Ich bin mir aber relativ sicher, wer die beiden Vorgänger liebt, kann dieses Remake nicht uneingeschränkt ansehen. Es ist nicht einfach lieblos dahin geklatscht, aber weder der Film noch der Cast kann die Klasse des Vorgängers erreichen. Somit eine letzte Warnung an die Liebhaber der beiden Vorgänger.
Da mich der Film aber trotzdem unterhalten hat und ich ihn sicherlich wieder sehen will: