Hmmm, von mir bekommt der Film leider nur 6/10 Punkten.
Gut, die Atmosphäre war schon recht cool, und manche Fights waren schon ganz cool. Aaaaaber: Die Menschen haben doch nur genervt. Wenn man keine Lust hat, auch nur einer Person einen wie auch immer gearteten Charakter zu verpassen, dann kann man es doch gleich lassen. Selten habe ich so blasse Figuren in einem Film gesehen. Auch haben mich die Logiklöcher (waren schon eher Abgründe) ziemlich genervt. Klar, bei so einem Film muss nicht alles logsich sein, aber hier wurde es wirklich übertrieben (nicht weiterlesen, wenn man den Film noch nicht kennt!):
[spoil]Herr Oberschlau entziffert sofort alle Inschriften und liest uns mal eben vor, wie sich das damals so alles zugetragen hat. Schön, dass er so eine nette Zusammenfassung der ganzen Story gut leserlich vor die Nase gesetzt bekommt. Ich hätte ihn gleich ein Hologramm entdecken lassen, das dem Besucher mit ein paar Action-Sequenzen das lustige Spielchen präsentiert. Vor Neid erblassen dürften auch die Leutchen aus Cube. Aber wahrscheinlich hatte Herr Oberschlau auch einfach nur den Film schon gesehen und konnte deshalb msserscharf schließen, dass sich die Pyramide alle 10 Minuten umbaut. Lag ja auch auf der Hand.
Klasse auch, dass die Predatoren in früheren Zeiten ganze Heerscharen problemlos hingemetzelt haben (die CGI-Jungs wollten ja auch mal zeigen, was sie können) und sich dann mit den paar ausgebrüteten Spezies so schwer tun. A propos ausbrüten. Mussten in den anderen Teilen die Wirte ihre Babys noch umständlich eine Zeit mit sich herumschleppen oder geduldig eingeschleimt auf die Entbindung warten, hatten sie diesmal noch nichtmal Zeit, sich einen Espresso aus der Kaffeemaschine zu lassen.
Irendwo schlampen die Predatoren auch bei der Planung ihres Actionevents. Nu findet das Spektakel ja eh nur alle 100 Jahre statt. Da bauen sie (oder lassen bauen) eine mordmäßig komplizierte Pyramide, tüfteln eine tolle Einfrier-Auftau-Maschine aus (hätten aber bei den Ketten lieber nicht sparen sollen) und geben sich dann mit einer Hand voll Aliens ab. Die müssen ja neidvoll in de Vergangenheit blicken, wo ihre Kumpels sich so richtig austoben durften. Schön blöd, da morden sie gleich ein paar langweilige Menschchen auf der Oberläche ab, statt sie genüsslich neben ein paar Eiern zu deponieren, damit sie wenigstens ein paar mehr Aliens bekommen.
Dann möchte ich auch noch der Alien-Königin mein Beileid aussprechen. Das muss schon frustierend sein, wenn man langsam auftaut, mühsam die Ketten sprengt, sich durch die einstürzende Pyramide nach draußen kämpft und dann so müde ist, dass man im Wettlauf mit einem Menschlein trotz der langen Haxen nicht mithalten kann. Boh, wär ich da sauer. Da würde ich mir auch wünschen, einen auf die Rübe zu bekommen, um mich in den Alien-Himmel zu verabschieden.
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Scheinbar musste das Drehbuch in Rekordzeit geschrieben werden, da war nicht viel Zeit, sich eine halbwegs stimmige Geschichte auszudenken. Die Grundidee ist ja ganz nett, aber das Ergebnis....
Der Film ist ein atmosphärischer Action-Film ohne große Story. Spannung sucht man leider vergebens. Ansehen kann man ihn sich, man bekommt etwas geboten, aber leider nicht das, was ich mir (bevor die ersten Kritiken aufkamen) erhofft hatte.
Ich schaue mir jetzt einfach mal die ersten beiden Teile von Alien an...
Osolemio