Na gut!
Das du ein Fan bist, hat mich doch schon überzeugt! Im Gegensatz zu den anderen, hab ich deinen Beitrag doch komplett durchgelesen. Ich weiss nicht womit ich anfangen soll. Mich zu verteidigen, oder mit meiner "Lebensgeschichte". Hmm...
Beginnen wir mit 1996
Ich, 13 Jahre, PC- und Mega Drive-Besitzer, bekam im November (kann auch Dezember gewesen sein) Besuch von meinem Cousin. Wir spielten ne Runde Duke Nukem 3D auf meinem alten 486er. Wir spielten Cooperative, d. h. den Story-Modus zu zweit spielen. Es tauchte ein Alien auf. Ich wollte schießen, aber mein Freund sagte:"No! I take care of it!". Er schoss dreimal in langsamen aber regelmäßigen Abständen. Ich guckte ihn verwundert an, und fragte dann, woher er denn so einen Scheiß gelernt hat. Er lächelte und erzählte mir von einem Spiel namens Resident Evil. Ich hatte von dem Spiel schon mal gehört, war ich doch ein sehr großer Video-Games-Leser. Wir gingen zu ihm. Er holte das Spiel raus und präsentierte es. Wir guckten uns das ziemlich blutige Intro an (mit dreizehn war ich natürlich richtig happy: Boah, Blut, geil!), spielten den Anfang ein bisschen und schließliech zeigt er mir die Stelle, an der er nicht weiterkam (er musste zwei Emblems in einen Brunnen einsetzen um den Durchgang ins geheime Umbrella-Labor zu finden). Nach diesem Tag kam ich jeden Tag zu ihm, um das Spiel doch irgendwie zu knacken. Ich fand raus, dass auf den Flüchebüchern dasselbe Wappen drauf war, wie in den Hohlungen des Brunnens. Wir kamen dazu, die Bücher genauer unter die Lupe zu nehmen, und siehe da, da waren die Emblems. Danach ging es fließend weiter, und wir hatten den Tyrant und somit das Spiel, nach ca. 2-3 Tagen durch. Chris hat es leider nicht überlebt....
Ich schlug meinem Cousin ein Tausch vor: Er leiht mir die PSX aus, und ich ihm den 486er. Er stimmte zu, und ich hatte Zeit das Spiel durchzuspielen. Nachdem ich erfuhr, dass eine Saturn-Fassung geplant war, kaufte ich mir das glücklose Ding (war, bin und bleibe SEGA-Fan). Da spielte ich das Spiel auch etliche Male mit Jill und Chris durch, und jedesmal kam ein anderes Ende!
1997 (PC-Time):
Ich leistete mir einen neuen PC. Pentium II 266 MHz; 32 MB Ram; ATi Rage Pro mit Voodoo² Beschleuniger-Karte. Zu diesem, für damalige Verhältnisse, Monster-PC holte ich mir noch zwei Spiele (das Budget eines 14-jährigen hält nicht mehr aus): Turok und Resident Evil. Letzteres spielte ich diesmal nur noch nachts, damit das Feeling rüberkommt. Nun verstand ich auch, worauf es bei RE ankam: Das Feeling! Die Angst, die man kriegt, wenn man weiss, dass Kollegen in diesem fürchterlichem Herrenhaus sterben. Die Musik, die einem Schweissperlen auf die Stirn treibt und zudem für Erleichterung sorgt, wenn man in einen Speicherraum kommt. Die völlige Abhängigkeit seiner Beretta, weil man weiss, dass man mit dem Messer nichts reißen kann. Das Gefühl in einem Trashfilm zu sein, dass sich durch die ungeheuren Liter Blut, die richtig dummen, schlecht gespielten Dialoge und die Logikfehler kennzeichnet. Z.B. besitzt Barry eine Magnum. Am Anfang des Spiels braucht er drei Schüsse um einen Zombie zu erlegen. Wenn man aber später die Magnum sein Eigen nennt, kann man sogar mehren Zombies gleichzeitig die Rübe zum platzen bringen (mein Rekord liegt bei 4).
Diese und natürlich andere Eigenschaften (zum Beispiel die geniale und verwinkelte Story oder die Tagebücher die man findet und nach dem Durchlesen richtig Schiss bekommt) machten mich von diesem Spiel abhängig! Es verging kein Monat, indem ich das Spiel nicht durchgezockt habe. Später erhielt ich auch den Raketenwerfer, Garderobe-Schlüssel und Mega-Munition für die Magnum, mit der man den Zombies die Beine wegschießen kann.
Da ich einen Saturn hatte, kaufte ich natürlich auch mehr Konsolen-Zeitschriften. Eines Tages las ich auch den Beitrag zu Resident Evil 2. Es war die Fun Generation, die darüber berichtete. Daher habe ich auch meine E-Mail Adresse.
Natürlich wartete ich, aber in diesem Jahr war nichts mehr über RE 2 zu hören. Ausser einem Interview des Entwicklungsleiter, der darüber sprach, woher er die Idee um Resident Evil hat. Er sagte, er lies sich von dem Film Dawn of the Dead inspirieren. Das war auch der Augenblick, seitdem ich Splatter-Fan bin. Mein Vater besorgte mir alles was ich haben wollte, und ich hatte RE schon fast vergessen, bis...
1998 (Resident Evil 2):
...ich in der Screenfun den Test zu Resident Evil 2 sah. Man war ich begeistert! Hatte aber keine PSX und musste auf die PC-Version warten. Während den 5 Monaten versüßte ich mir die Zeit mit den RE-Soundtracks, RE-Actionfiguren (der Tyrant mit dem blutpumpendem Herz war mein Favorit) und natürlich Splatter-Filmen. Dann war es soweit! Ich las einen Testbericht im Internet und eilte zum Schäppchen-Shop. Aber es stand nirgendswo. Wo war es? Ich fragte den Kassierer. Sofort die erschlagende Frage:"Bist du denn schon 18??" Ich dachte mir:" Was? Resident Evil 2 indiziert?? Cool!" Ich kam noch am gleichen Tag mit meinem Vater hin, und er kaufte es mir. Den ganzen Tag las ich mir das Handbuch durch, die Rückseite der Verpackung hatte schon Löcher bekommen, da ich zu lange drauf gestarrt hab (dramatisierte Szene). Ich wartete nur auf eines: DIE NACHT!! Es war soweit, es wurde dunkel. Schnell das Ding rein und gespielt bis zum umfallen (wörtlich!!). Mir fiel der erste Unterschied auf: Die Atmosphäre wurde veringert. Man merkte deutlich, dass hier mehr Wert auf Schockeffekte gelegt wurde, doch ich wurde nach dem ersten Durchspielen mehr als positiv überrascht: Ich musste nach dem Durchspielen abspeichern. "Claire B" hiess das neu gespeichterte. Was? B??? Was soll das B denn darstellen. Ich begriff es schnell. Das Spiel wurde nochmal kräftig umgekrämpelt. Der Golem erschien! Ihr könnt euch kaum vorstellen, wieviel Angst ich vor ihm hatte! Jedesmal, wenn man denkt, man ist sicher, kommt er! Man weiss nicht was er ist, man weiss nicht woher er herkommt. Da war es wieder: DAS ANGSTGEFÜHL!!! Z.B. die Zugszene in der Fabrik: Da Strom irgendwie nicht läuft muss man in so einen Raum gehen, und ihn wieder aktivieren. Nachdem man es geschafft hat, hört man wie die Tür kracht. Schwere, lagsame und laute Schritte hört man. Man riskiert einen Blick in die Überwachungskamera. Und da ist er. Langsam auf die Kamera zukommend. Er holt aus, und schlägt auf die Kamera. Das Bild verschwindet, die Musik bedrohlicher, die Angst übergreifend. Klar,diese Momente kann man nicht genießen, wenn man mit einem Freund bei grellem Sonnenschein spielt. Auch dieses Spiel habe ich jeden Monat mindestens einmal durchgezockt. Hatte alle Bilder in der Gallerie, die Bonusmissionen mit Hunk und Tofu, und den komischen Survival-Modus, der in etwas abgeänderter Form auch in Resident Evil Code: Veronica erscheint. Resident Evil 2 ist und bleibt mein Lieblingsspiel!!!
1999 (Wo ist Teil 3??): Natürlich war ich gespannt auf den dritten Teil, aber keine Zeitschrift berichtete über den Nachfolger. So klapperte ich das Internet ab, auf der Suche nach RE 3 Infos. Was ich aber fand war deutlich interessanter: Nicht nur RE 3 Screenshots sondernauch Bilder zu Resident Evil Code: Veronica, Fake-Bilder von Resident Evil 4: Umbrella Rising, Resident Evil Zero und RE - der Film!! Was ich über den Film las, liess meine Adern gefrieren: George A. Romero, der Gott der Horrorfilme, führt Regie!!! Ich war hin und weg! Der, der meinen Lieblingsfilm machte, macht nun einen Film zu meinem Lieblingsspiel!! HAMMERGEIL!!! Er wäre es auch geblieben, wenn nicht so ein Wichser zu den Produzenten käme, und seine Vorstellung von Resident Evil vorstellte!!! Gott, wie ich ihn dafür HASSE!!! Naja, zurück zu RE 3! Es kam dann schließlich im November für die PSX raus. Freund von mir hat sich aber die japanische Version runtergeladen und auf CD gebrannt. Biohazard 3: Last Escape. Das Spiel hat es mir aber nicht so dolle angetan. Man versuchte mit Hilfe des Nemesis das Angstgefühl zu erreichen, was man damals mit dem Golem hatte. Fehlgeschlagen! Es kam nicht auf! Dazu war Raccoon City zu groß! Wären es vielleicht nur 3-4 Komplexe gewesen, wie in den Teilen zuvor, wäre die dichte Atmosphäre da. Es gab auch Sachen die mir positiv auffielen: Das Spiel ist härter und trashiger geworden, wie Teil 1 damals! Mal ehrlich: Man hat einen Safe, für den der Code jeden Tag geändert wird. Natürlich automatisch vom Computer! Aber im Safe ist keine Superwaffe oder eine Million Dollar drinne. Nein, was drinne ist, sind zwei zusammengeknüppelte Haarspangen, die einen Dietrich ergeben. Naja, Logik der Japaner! Die Tagebücher des dritten Teils waren auch nicht so prickelnd, wie ich feststellte, als ich im Jahr danach die DC-Fassung in den Händen hielt. Und somit ab ins Jahr 2000!
2000 (Die Dreamcast kommt!):
Wie ich ein Jahr zuvor in der Fun-Generation las, wird es auch ein exklusives Dreamcast Spiel der RE-Reihe geben, mit berechneten Hintergründen. Die Grafik, der Sound und der Umfang sollten revolutionär sein. Waren sie auch! Nur wegen diesem einen Spiel holte ich mir die Dreamcast, und bereut habe ich es immernoch nicht! Die Story war ziemlich gut, obwohl mir der Tod von Steve Burnside zu selbstverständlich und zu draufgesetzt vorkam. Das Spiel hatte meiner Meinung nach den Reiz von RE nicht ganz getroffen. Zu durchdacht, zu unblutig und zu aufgesetzt die Schockeffekte. Beispiel: Man rennt durchs Bild. Vor einem ein Schreibtisch und dahinter eine übertrieben große Glasscheibe. Hmmm... Kommt vielleicht ein Monster rausgesprungen, wenn ich den Schreibtisch kontrolliere??? Selbst die Zombies waren meiner Meinung nach zu kurz am Boden. Nach ein paar Schüssen fielen sie um und standen sofort wieder auf. Auch dadurch ging Spannung verloren. Im Großen und Ganzen war CV aber immernoch ein grandioses Spiel.
Ab zu Teil drei! Ich lieh mir die deutsche Version des Spiels aus und spielte es durch. Oh mein Gott!! Die Zombies verschießen Schweiß, wenn man auf sie schießt!! Die Zensur war heftig und nahm einem die ganze Atmosphäre. Ich kaufte mir danach doch noch die unzensierte englische Version für die Dreamcast. Wie bereits gesagt, ist das Spiel der schlechteste RE-Teil, aber trotzdem noch sehr, sehr gut. Irgendwann dazwischen kam noch Survivor, dass ich mir mit Hilfe von Bleem! auf den PC bannte. Ich sage liber nichts zu diesem Spiel. Es wurde ziemlich leise um den RE-Film
2001 (Anderson strikes back!):
Nun liess Consantin Film die Bombe platzen. Anderson führt Regie in Resident Evil! Großes Aufschreien unter den RE-Freaks, darunter auch ich! Was danach folgte war simpel: RE Zero wurde gecancelt, SEGA ging pleite, Resident Evil nun exklusiv für den GCN. Grund genug sich das Ding anzuschaffen
2002 (Gamecube kommt, Hoffnung auf einen guten Film geht):
Da ist er: Resident Evil - der Film. Was nach meinem Kinobesuch folgte, wisst ihr bereits. Der Gamecube kommt in den Handel. Ich stelle mir die Frage, ob es sich lohnt den GCN zu kaufen, da wir alle wissen, dass Nintendo doch stark auf Kinder fixiert ist, und nur jedes dritte Nintendo-Spiel nicht so sehr auf grelle Farben setzt. Ich kam zu zwei Lösungen:
1. Kauf dir das Ding und hab Spaß mit RE
2. Erschieß dich
Ich wählte Ersteres! Als das Spiel dann für die USA rauskam, liess es bestellen. Ich war natürlich begeistert: Es war wieder blutig, die Atmosphäre war wieder da, die Grafik war genial und ich wurde wieder von diesen Scheiß-Hunden erschreckt
. Etwas fehlte mir aber. Die dummen Dialoge, das blutige Intro und die 3-Schuss-Kopf-platz-Szene mit Barry. Ich bin gespannt auf die anderen Remakes, aber am meisten bin ich gespannt auf Resident Evil 4!
So, diese Geschichte war dafür geeignet, dass ihr meinen Hass auf Paul Anderson versteht. Ausserdem solltet ihr einen Blick darauf werfen, wie ein durchschnittlicher RE-Freak aufgewachsen ist.
Hier noch was zu nemesis:
Einigen wir uns darauf: Anderson's Film ist ein "netter", eigenständiger Film, wenn man davon absieht, dass er etwas mit Resident Evil zu tun haben sollte ausser dem Namen und einigen Hintergründigkeiten!
Noch ein paar Fragen zu der DC-Fassung von RE 2:
Gibt es eine deuschte Version?
Ist die deutsche Version zensiert?
Wo hast du das Ding her?