Eigentlich erstaunt mich Deine Meinung dazu sogar etwas, Stephan. Du schreibst ja öfters, dass Du die meisten langen Filme nicht so magst.
Das ist falsch rübergekommen.
Ich mag es nicht so sehr, wenn die Filme über 130 Minuten laufen (wie fast jede Comicverfilmung heutzutage) und dabei sehr wenig Handlung bieten.
Der Trend geht ein bisschen dahin, finde ich. Oft würden auch 100 Minuten reichen.
Und gelegentlich fehlt mir einfach die Motivation, zu Hause einen langen Film anzumachen.
Häufig mogelt sich dann doch was mit um die 90-100 Minuten dazwischen. Deswegen liegen lange Filme gerne mal lange bei mir.
Mother war mir vielleicht auch in der zweiten Hälfte eine Spur zu lang, aber das lasse ich hier mal unter den Tisch fallen, weil er mich doch überwiegend an die Leinwand gefesselt hat und auch mal wieder emotional sehr mitreissend war. Eine Pause hätte mich hier voll rausgebracht, zumal es der Film in der ersten Hälfte nahezu perfekt schafft, dass sich der Zuschauer mit J-Law identifiziert. Man ist ja die ganze Zeit genauso ahnungslos, wie sie. Das macht das Geschehen spannend und den Zuschauer aufmerksam.
Man könnte auch sagen, der Zuschauer wird zurecht gestellt. Im zweiten Akt wird dann zugeschlagen, zum Ende hin musste ich auf jeden Fall gelegentlich an die Radikalität eines "Dogvilles" denken. Je mehr ich das Revue passieren lasse, desto krasser finde ich den Film. Saß da wirklich phasenweise mit offenem Mund, ich glaube das ich mir im Kino tatsächlich noch nicht oft passiert. Am ehesten vielleicht noch damals bei "Mulholland Drive".