Mad Men Man mag es kaum glauben, aber ich habe tatsächlich ganze 7 Staffeln ohne längere Pausen durchgeschaut. Booya!
Wie bei jeder guten Serie, hat man nach dem Ende das Gefühl es fehlt etwas, denn so nach und nach konnte ich mich mit den Figuren tatsächlich gut anfreunden. Nicht, dass alle sympathisch wären, sondern mehr dass sie ziemlich glaubhaft wirken. Spätestens ab Staffel 3 fiebert man schon ein wenig mit den Schicksalen der einzelnen Protagonisten mit. Dadurch, dass man anfangs das ganze noch mit etwas Abstand betrachtet, wirkt die Serie tatsächlich nicht wie eine Soap Opera, obwohl sie sicherlich auch solche Elemente beinhaltet, denn im Vordergrund steht schon die Ausarbeitung der einzelnen Figuren. Die Glaubwürdigkeit wird dadurch unterstützt, dass selten eine Person komplett sympathisch oder unsympathisch angelegt ist. Das variiert, auch wenn die groben Richtungen sicherlich festgelegt sind. Es sind die Grautöne, welche die Serie so gut machen. Und trotzdem wird auch immer wieder gezeigt, dass Menschen nunmal sie selbst sind und manchmal nicht aus ihrer Haut heraus können. Beispiel Don Draper: einerseits ein völlig arroganter, herrschsüchtiger Macho. Aber in späteren Folgen merkt man, wie verletzbar und armselig er eigentlich ist. Manchmal lernt er aus neuen Erfahrungen, manchmal fällt er wieder in eher negative Gewohnheiten zurück. Typisch menschlich eben.
Aber generell fehlt es nicht an guten Charakteren.
Unterm Strich bietet Mad Men einen hervorragenden Einblick in die 60er Jahre, die Entwicklung einer Werbeindustrie und im speziellen den Werdegang einer Firma, sehr gut ausgearbeitete Figuren, etwas Tragik und auch relativ viel Humor (allem voran die sarkastischen Sprüche von Roger Sterling). Darüber hinaus gibt es selbstverständlich unterschwellige Kritik am Sexismus und Rassismus dieser Zeit, allerdings ohne dass dies zum Hauptthema gemacht wird.
Wirklich gut fand ich, dass die Begeisterung erst nach und nach kam und die Serie sich angenehm viel Zeit lässt, alles kennenzulernen und sich langsam davon anstecken zu lassen. Aber das dranbleiben lohnt sich, so im Nachhinein bin ich wirklich sehr zufrieden das durchgezogen zu haben. Entgegen der einstigen Pläne, spätestens nach der vierten oder fünften, einen Break zu machen, konnte ich es dann doch nicht lassen und hab alles bis zum Ende durchgesuchtet.
Unterm Strich steht für mich nach anfänglich verhaltener Begeisterung, doch eine dicke
Okay, man kann sich natürlich darüber streiten ob es wirklich 7 Staffeln gebraucht hätte, aber letzten Endes erscheint die Serie für mich absolut rund. Auch den Abschluss fand ich sehr gelungen.
Die Figuren vermisse ich heute schon, ich hatte auf jeden Fall eine gute Zeit mit den Men and Women from Madison Avenue.