Gunter Gabriel

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Offline nemesis

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    Zitat von: tagesschau.de
    Der Country- und Schlagersänger Gunter Gabriel ist tot. Er starb im Alter von 75 Jahren in Hannover, wie seine Agentur in Berlin mitteilte.

    Gabriel sei am 10. Juni, am Abend vor seinem 75. Geburtstag, auf einer Steintreppe gestolpert und habe einen dreifachen Bruch des ersten Halswirbels erlitten. In einem Krankenhaus in Hannover sei er dreimal operiert worden. "Doch er schaffte es nicht. Heute Vormittag hat das Herz eines großen Musikers aufgehört zu schlagen", teilte die Agentur mit.

    Gabriel wurde als Günter Caspelherr am 11. Juni 1942 im westfälischen Bünde geboren. Er hinterlässt vier Kinder von vier Frauen.

    Für seine Fans war er "der deutsche Johnny Cash"

    Gabriel war in den 1970er-Jahren mit Hits wie "Er ist ein Kerl (Der 30 Tonner Diesel)" oder "Hey Boss, ich brauch mehr Geld" bekannt geworden. Für seine Fans war er der "deutsche Johnny Cash". Auf das Werk der US-Countrylegende hatte er sich gerade auch in den letzten Jahren im Studio und auf der Bühne konzentriert.

    Dem Motto seines Lehrmeisters Cash, der seinen "German Friend" Gunter bei Konzerten hierzulande auf die Bühne holte, wollte auch Gabriel immer treu bleiben: "I Walk The Line" (Ich bleibe auf dem geraden Weg) in Anspielung auf einen der bekanntesten Cash-Songs.

    Komponist und Produzent war Gabriel auch für andere Künstler wie Peter Alexander, Tom Astor, Karl Dall oder Dieter Hallervorden. Frank Zanders "Ich trink auf Dein Wohl, Marie" stammte ebenso von ihm wie Juliane Werdings "Wenn Du denkst, Du denkst, dann denkst Du nur, Du denkst".

    "Hits und sogar Evergreens"

    Auch für die Fußballhymne "Wer wird deutscher Meister? H-H-H-HSV" legte er die erste Version vor. "Ich muss wohl 'ne Menge richtig gemacht haben in meinem Leben", sagte Gabriel mal. "Immerhin hab ich 1000 Songs geschrieben, einige davon wurden richtig große Hits und sogar Evergreens."

    Der lange auf einem Hausboot in Hamburg lebende Sänger stand jedoch immer wieder jenseits der Musik in den Schlagzeilen: mit Alkoholabstürzen, Pleiten und gesundheitlichen Problemen. Gabriel pflegte sein Image als Fernfahrer-Idol, Malocher-Musiker und Stimme des "kleinen Mannes". "Ein bisschen Macho, ein bisschen Punk, ein bisschen Proll" - so sah er sich.

    Den Erfolgen in den 1970er-Jahren folgte der Absturz in den 1980er-Jahren. Neue Hits blieben aus, Ehen zerbrachen, bei Immobiliengeschäften verspekulierte er sich und verlor Millionen. Aber immer wieder kehrte er als Musiker zurück - entweder zu seinen "Wohnzimmer-Konzerten" oder ins große Rampenlicht.

    Kurz vor Cashs Tod nahm Gabriel im Jahr 2003 in dessen Studio deutsche Versionen von Songs des US-Stars auf. "Das Tennessee-Projekt" erntete ebenso gute Kritiken wie das weitere Hommage-Album "Sohn aus dem Volk - German Recordings" (2009).


    Offline nemesis

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      Gerade das letzte Interview mit ihm gelesen. Er war schon ein Typ.
      « Letzte Änderung: 22. Juni 2017, 22:46:02 von nemesis »