Detroit (Kathryn Bigelow)

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Offline Seth Gecko

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    Hmm, da würde ich widersprechen. Ist ein sehr populistisches Thema an sich dem man sich nicht entziehen kann. Sprich einen solchen Film zum jetzigen Zeitpunkt kann man unmöglich nicht als Kommentar zur aktuellen Debatte drehen. Und an dem Punkt bin ich zwiegespalten ob es den Film zum jetzigen Zeitpunkt (!) gebraucht hat.

    In dem Punkt kann ich dir nicht folgen, Matze. Wir können uns sicherlich darauf einigen, dass rassistische Polizeigewalt nachwievor ein drängendes Problem in den USA ist. Wie viele Tote sollten noch abgewartet werden, bis man versucht auf allen Ebenen und Kanälen für die Problematik zu sensibilisieren? Zumal mit Trump ein Rassist im Oval Office sitzt.

    Worüber sich sprechen lässt, sind die Interpretationen des Films, bzw. die Weise, wie der Film die nicht durch Quellen belegten Abläufe darstellt. Das kann man als einseitig sehen, aber angesichts der dokumentierten Polizeigewalt der letzten Jahre, habe ich keine Zweifel, dass weiße Polizisten zu dieser Zeit, in der aufgeheitzten Stimmung, in der dargestellen Weise gewütet haben.

    Der Film ist ein Schlag in die Magengrube. Ich wusste gestern Abend nicht, was mich erwarten würde. Der Vorfall im Motal war mir nicht bekannt. Umso beklemmender war dann auch die Inszenierung der Geschehnisse. DIe Freigabe ab 12 ist mal wieder wenig nachvollziehbar. 



     


    Offline Seth Gecko

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      "Black males aged 15-34 were nine times more likely than other Americans to be killed by law enforcement officers last year", [...]

      https://www.theguardian.com/us-news/2017/jan/08/the-counted-police-killings-2016-young-black-men

      Das wird nicht nur damit zusammenhängen, dass Afroamerikaner überproportional stark mit dem Gesetz in Konflikt geraten. Bei Verurteilungen haben sie gegenüber weißen Verurteilten bei gleichen Vergehen auch das Nachsehen.



      Offline Seth Gecko

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        Falls ich damit gemeint bin, das ist mir durchaus bewusst. Da steckt mit Sicherheit auch Rassismus drin aber ich habe auch mal eine Doku gesehen in der gezeigt wird, dass Verurteilungen vor Gericht weniger die Hautfarbe als viel mehr den sozialen Stand berücksichtigen. Jemand aus gutem Hause (eher weiß) wird weniger stark bestraft als Jemand aus einer kaputten sozial schwachen Familie (eher Schwarze). Für diese Berücksichtigung gibt es auch einen Fachbegriff aber er fällt mir nicht mehr ein. Naja und was die akademische Bildung in den Staaten angeht, also der schulische Weg bzw die Voraussetzung um großes Geld zu verdienen, wir kennen die mittlerweile wahnwitzigen Summen, was selbst kleine Universitäten für ein Semester verlangen. Keine Schwarze wie auch weiße Familie aus der Arbeiterklasse kann sich das leisten, wenn Sohn/Tochter nicht vllt. ein Stippendium hat, falls das überhaupt reicht.

        Der Link war eine Replik auf Matzes Frage nach verlässlichen Statistiken.

        Klassenlage und Hautfarbe hängen in den USA so stark zusammen, dass sich das nicht auseinander halten lässt. Man kann nicht sagen, jemand wird nur aufgrund seiner sozialen Stellung vor Gericht benachteiligt, jedoch nicht aufgrund seiner Hautfarbe. Das eine bedingt das andere, so dass doppelt dirkiminiert wird. Und eine Diskriminierung ist es ja ohnehin, da vor Gericht alle gleich behandelt werden sollten - unabhängig von Hautfarbe und/oder Sozialprofil.