So, endlih mal gesehen - ich mss sagen, dass ich mich in großen Teilen Jens Meinung anschließen kann. Der Film ist sicher alles andere als schlecht, soviel steht fest! Kamera, Sound und Atmo sind wirklich enorm gelungen! Allein die Szene als Peter mit Charlie im Auto fährt, odee die letzten 30-40 Minuten... Darstellerisch habe ich da schon mehr Probleme. Die Creepyness der Kleinen wurde leier nur teilweise ausgeschöpft, aber gut, ist so. Colette hat mich null überrascht, bei der wisen wir sie kann das, spätestens seit 6th Sense usw. Enttäuscht hat mich Gabriel Byrne - was zum Geier war das denn? Der wirkte wie ein Fremdkörper!? Der hatte für mich zu keiner Zeit das Gefühl vermittelt mit dieser Familie auch nur irgendwas zu tun zu haben! Sehr sehr schade, da ich ihn als Darsteller eigentlich echt mag! Schlussendlich hate man auch wenig Bezugspersonen im positven Sinne, da die Familie selbst irgendwie per se null sympathisch rüberkam - aber gut, das kann ich unter "musste so sein" verbuchen.
Die Länge des Films habe ich auch etwas zu bemängeln, weil er dadurch eben den Dramaanteil gegenüber dem Horroranteil einfach zu viel gewichtet - da hätte man durchaus noch etwas mehr auf Grusel setzen können. Schade auch, dass schlussendlich mehr drin gewesen wäre, aber das Ende für mich auch nicht wirklich schlüssig ist, bzw. nicht wirklich Sinn macht. Das war sicher so gewollt, keine Frage! Aber eines der Enden von Jens wäre geiler gewesen, und so hatte ich das auch irgendwo erwartet.
Wenn man schon in Richtung Rosemarys Baby geht, hätte man da atmosphärisch über die Laufzeit wirklich einiges mehr einbauen können, was zudem die Horror- oder Gruselatmo weitaus verstärkt hätte. Beispiel aus dem fremden Review von Bloodys Post auf Seite 1 - wie bei Wenn die Gondeln Trauer tragen - astreines Familiendrama, aber eben auch astreiner Grusel mit saustarker Atmo über die ganze Zeit. Das fehlt mir hier einfach etwas.
Trotz allem hat mich das nie gelangweilt, die Schockszenen haben gut gesessen (kamen aber eben in ihrer Konsequenz einfach zu wenig oder eben zu unerklärt), ich würde dennoch eine Onetimer 
vergeben. Hätte man in alen Bereichen mehr aufgedreht, wärs sicherlich geil geworden - oder halt dann was völlig lyncheskes draus gemacht - da is SO VIEL Potnetial drin...
Die Note ist doch sehr versöhnlich. Viele Deiner Kritikpunkte sehe ich zwar nicht so, mir hat der atmosphärisch und handwerklich 3/4 lang wirklich gut gefallen. Nur das Ende hat das Ganze für mich runtergezogen. Das war ganz genauso wie bei "Get Out", wobei ich dem ja handwerklich bis aufs Finale sogar DePalma Niveau zu seinen besten Zeiten andichte.
Im Nachhinein wäre ich bei Hereditary auch runter auf 7 und bei Get Out bei 7,5.
Für mich sind das ganz gute Filme, aber keine Knaller. Naja.
