Der Giallo-Thread

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Offline Elena Marcos

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    Island Of The Swedish Girls / L‘Isola delle svedesi (1969)

    Aka No Man’s Island oder Twisted Girls. Sehr seltener Giallo von Regisseur Silvio Amadio, dem wir auch „Assassination in Rome“ verdanken. Bei einer Laufzeit von rund 79 Minuten haben die Zuschauer das Problem krassester Langeweile, denn 60 Minuten lang hat man das gefühl einem Urlaubs- oder Reisefilm zu sehen, der zwar phantastisch aussieht (gefilmt von Joe d’Amato), aber von der Story eigentlich nichts zu bieten hat. Es geht um Manuela (super sexy : Eva Green in ihrer einzigen Filmrolle), die sich von ihrem Freund Maurizio trennt. Denn die Beziehung ist wohl nicht das Wahre, auch wenn der Mann stetig seine Liebe bekundet. Manuela braucht Abstand und fährt zu Eleonora (Cathrine Diamant), die eine eigene Insel besitzt. Diese hat gelegentlich eine Affäre mit Franco, was aber nicht so funktioniert, das Eleonara lesbisch ist. Auf der „Schwedeninsel“ beginnt nun eine zarte Liebesgeschichte zwischen den beiden Frauen. Manuela möchte nicht mehr zu Maurizio zurück, kann sich aber emotional nicht von ihm richtig trennen und äußert Mordgedanken. Als Maurizio auf der Insel auftaucht, weiß Manuela nicht mehr, wie es weitergeht. Als er jedoch Manuela mitnehmen will, eskaliert die Situation…
    Die ersten 60 Minuten sind ein hübsch gefilmtes Drama, ist aber NULL spannend. Die Nacktszenen halten sich auch in Grenzen und die Beziehung ist recht zahm inszeniert. Eigentlich ist nur das Finale interessant, denn die Eskalation ist wie ein Italo-Western inszeniert – die staubigen Kulissen, die Ruinen auf der Insel, Kameraführung und Musik erinnern weniger an einen Krimi, sondern eher an das Finale eines Westerns. Die Story und auch der Plottwist am Ende ist heute nicht mehr zeitgemäß. Man muss dazusagen, Nino Segurini als Maurizio wirkt wie das klassische Macho-Arschloch. Dass er Manuela liebt nimmt man ihm keine Sekunde ab und seine bestimmende Art über die labile Manuela gibt dem Zuschauer dann den Rest. Ich war schnell auf der Seite von Eleonora und blieb als Zuschauer bis zum Schluss bei ihr.
    Insgesamt ist der Film natürlich Käse – die Auflösung kann man sich sofort denken und überrascht keinen. Dennoch fand ich die letzten 15 Minuten ganz cool. Dafür sich die Entwicklung rund 60 Minuten anzusehen, war zwar nicht direkt anstrengend, da man doch tolle Landschaften und hübsche Frauen geboten bekam, aber für ein spannenden Streifen braucht man jedoch etwas mehr. Trotzdem war es mal interessant ihn gesehen zu haben.
    Der Film lief mal im TV und ist leider nirgendwo offiziell erschienen. Ich habe eine Aufnahme von einem Freund bekommen, daher war es mir möglich mal reinzuschauen.

    Hier ein kurzer Clip von YT – kein Trailer, sondern nur eine kurze Szenenansammlung:

    "Wir laufen keinen Trends hinterher, wir SETZEN welche!"


    Offline Elena Marcos

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      Der Schwanz des Skorpions
      - der zweite Giallo von Martino ist leider storytechnisch nicht ganz so ausgefuchst wie der Vorgänger, doch hält er mit vielen Anspielungen kräftig bei Laune. Bei manchen Szenen weiß man gar nicht, wer bei wem geklaut hat, denn manches kennt man aus Argentos Erstling, bzw. einige Szenen sind später in Argento Filmen zu sehen gewesen. Spannend ist die Mörderhatz schon, denn wie bei Psycho wird die eingeführte Hauptrolle hingemeuchelt und durch eine fesche Reporterin (Anita Strindberg) ersetzt. Bis zum Finale (das ich mir leider schon denken konnte...) bleibt aber doch ein sehr unterhaltsamer Italo-Krimi, mit gutem Bodycount.




      Der Schwanz des Skorpions (1972) :bd:
      Ich mach es mir dieses Mal einfach und unterschreibe Deinen Text im Großen und Ganzen. Ich verstehe glaub ich allmählich den Begriff "Giallo" besser. Keine Ahnung, welcher windige Schreiber daraus ein Subgenre mit festen Markenzeichen und eng abgesteckten Regeln gemacht hat. Ein Giallo kann hingegen alles mögliche sein. Ok, hier gibt es einen maskierten Killer der Leder und schwarze Handschuhe trägt und mit Klinge mordet, aber abgesehen davon bekommt man eher einen von Hitchcock geprägten, spannend erzählten Thriller mit coolen Wendungen. Vielleicht war ich nicht aufmerksam genug, aber ich hab das Ende echt nicht kommen sehen.
      Ich hab ja in letzter Zeit ein paar Vertreter gesehen. Vielleicht liegt es an der vielseitigen Auswahl, aber die Filme waren genaugenommen schon überraschend unterschiedlich. Also "Giallo" ist eher ein Überbegriff, als ein Subgenre, ganz anders als z.B. der "Slasher".
      Sergio Martinos Film besticht mit einem tollen, abwechslungsreichen Soundtrack von Bruno Nicolai. Durch die stilsicheren Bilder, die schönen Schauplätze und die hübschen Frauen, bekommt man auch eine Menge fürs Auge. Guter Film, hat mir gefallen.
      :7.5:

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      Online Max_Cherry

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          • Show only replies by Max_Cherry
        Oh, da warst Du schneller. Ich wollte es gerade rüberkopieren, bin aber bei den letzten Texten hier hängengeblieben. :) Danke.


        Online Max_Cherry

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            • Show only replies by Max_Cherry
          7 Schwarze Noten aka The Psychic :7.5:
          Ein echt guter Fulci. Mystery-Krimi/Thriller trifft es ganz gut. Ein Giallo ist es sicherlich nicht. Mit Jennifer O'Neill auch eine attraktive Hauptdarstellerin mit hellseherischen Fähigkeiten.
          Leider konnte es sich Fulci zu Beginn des Filmes nicht verkneifen, eine sinnlose Duckling-ähnliche Szene einzubauen. Danach hält er sich gottseidank absolut zurück. Der Film hat einen guten interessanten Handlungsaufbau,
          zum Finale wird es schön spannend und man fiebert mit der Darstellerin mit. Und er ist teils schon böse konzipiert.
          Chapeau Mr. Fulci!

          Da er oft als einer der drei Giallo von Fulci genannt wird, kopiere ich das mal hier rein.


          Online Max_Cherry

          • Die Großen Alten
              • Show only replies by Max_Cherry


            Der Killer von Wien (1971) :bd:
            Dieser erste italienische Krimi von Sergio Martino, der dem Giallo zugeordnet wird, genießt einen sehr guten Ruf. Ich bin mir sicher, dass ich den schon kannte und mochte, trotzdem hatte ich alles wieder vergessen. Gut so, denn die Auflösung am Ende ist schon spektakulär. An die Musik konnte ich mich noch gut erinnern, die ist absolut klasse. Ich muss aber zugeben, dass ich den Film als Ganzes dieses Mal lange nur solide bis ganz gut fand. So richtig gerockt haben eigentlich nur die letzten 15 Minuten. Edwige Fenech untermauert ihren Status als Audrey Hepburn des italienischen Genrefilms. Gott, war die hübsch. Unterm Strich ein am Ende ordentlicher Vertreter. "Die Farben der Nacht" und "Der Schwanz des Skorpions" haben mir von Martino aber ein bisschen besser gefallen.
            :7:
            « Letzte Änderung: 11. Februar 2024, 23:30:45 von Max_Cherry »


            Offline Elena Marcos

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              Paranoia (1970) - A Quiet Place to Kill

              Umberto Lenzi hat nun zum dritten Mal die gute Carroll Baker gewonnen, um in einem seiner Giallo mitzuspielen. Auch Jean Sorrel ist wieder dabei, so dass fast nichts schief gehen kann.
              Natürlich wird innerhalb des vertrackten Plots, das ein oder anderen doch schief gehen, das sei aber hier nicht verraten.
              Nun – Carroll Baker ist Helen, furchtlose Rennfahrerin, und erleidet einen Unfall, als plötzlich vor ihrem geistigen Auge das Gesicht ihres Ex-Mann Maurice (Sorrel). Sie überlebt den Crash und wird von dem Arzt angehalten, auf sich zu achten – kein Stress, keine Zigaretten, kein Sex und kein Alkohol (den er aber dann doch erlaubt). Als sie das Krankenhaus verlässt, erreicht sie eine Einladung von ihrem Ex-Mann, der sie nach Mallorca einlädt. Doch hier stellt sie fest, dass nicht Maurice, sondern seine aktuelle Frau Constance sie auf die Insel gebeten hat. Nun – der Grund wird schnell klar. Constance ist reich und Maurice, der Playboy hat es wohl nur auf ihr Geld abgesehen. Die gehörnte Ehefrau will mit Helen gemeinsam, den fiesen Ehemann aus dem Weg räumen. Helen hatte es in der Vergangenheit schon einmal versucht, ist jedoch gescheitert. Nun wollen die Frauen einen Bootsausflug nutzen, um den Tod von Maurice als Unfall dastehen zu lassen. Leider kommt alles ganz anderes…
              US-Giallon Experte Troy Howarth kann den Film wohl nicht gut leiden, da er seiner Meinung nach nicht die Klasse anderer Vertreter erreicht. Doch eigentlich ist „Paranoia“ genau deshalb gut. Lenzi kopiert sich nicht selbst, sondern kommt mit einer spannenden Dreieckskonstellation daher – die sich gewaschen hat. Im Grunde bedient sich der Regisseur einer klassischen Noir-Konstellation und treibt alle Charaktere in den Abgrund. Lenzi spart hier etwas an Mordsequenzen und Blut, was aber nicht schlimm ist. Wir bekommen wieder eine hübsche (nackte) Carroll Baker zu sehen und einen überheblichen Jean Sorrel, dem die Schmierigkeit aus jeder Pore tropft.
              Viel sollte man über den Plot nicht verraten, denn natürlich geht der Mordanschlag voll daneben, was eine Kette an Problemen verursacht – vom befreundeten Richter, der die Bootsgeschichte aufklären will über den befreundeten Filmer, der den verhängnisvollen Nachmittag aufgezeichnet hat, bis zur frivolen Tochter von Constance, die das ganze nochmal verkompliziert. Die Musik ist wieder recht schmissig (obwohl einer der Songs bereits in einem früheren Giallo genutzt wurde), die Kulissen des sonnenverwöhnten Mallorcas kommen gut zu Geltung und die weibliche Besetzung (unter anderem auch Marina Coffa als Töchterchen) ist hübsch anzusehen. Selbst Anna Proclemer kann man in ihrem fortgeschrittenen Alter eine gewisse erotische Aura nicht absprechen.
              Kurzum – ein zahmer aber recht spannender Giallo, der auf jeden Fall für Fans einen Blick wert ist. Das Mediabook ist natürlich mal wieder oop, aber die BD sollte noch als Hartbox aufzufinden sein.

              Kurzer unverfänglicher Einblick in den Streifen:

              "Wir laufen keinen Trends hinterher, wir SETZEN welche!"


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                Das Geheimnis der schwarzen Handschuhe / L‘Uccello dalle piume di cristallo (1970)

                Und das ist er nun – neben „Blutige Seide“ der Giallo, der das Genre richtig in Schwung bringen sollte. Eigentlich dürfte ich zu Argentos Debüt nichts mehr schreiben. Aber dennoch sollen hier noch ein paar Worte verloren werden.
                Der Film ist die Schablone, für so manches, was da kommen mag. Tony Musante spielt einen amerikanischen Schriftsteller, der einen Mordanschlag in einer Galerie beobachtet. Ein Mann in schwarzem Regenmantel sticht auf eine Frau ein. Der Held nähert sich – der Mann flüchtet und die Frau kriecht über den Boden. Leider wird der Held vom Flüchtenden in dem Schaufenster (was wie ein Glaskasten ist) eingeschlossen… Die Polizei holt in raus und kann die Frau retten. Zunächst gerät Sam Dalmas (Musante) selbst unter Mordverdacht und ermittelt selbst. Das Attentat steht wohl mit einer Mordserie an jungen Frauen in Zusammenhang – doch die Bemühungen von Sam bleiben dem Killer nicht verborgen…
                Hier ist vieles schon drin, was den Giallo und Argentos Werke auszeichnet. Die schwarzen Handschuhe, die langen blitzenden Messer, die hübschen Mordszenen und die schrägen Figuren. Werner Peters als schwuler Antiquitätenhändler und Mario Adorf als katzenfressender Maler sind grandios. Geil ist auch der kurze Auftritt von Reggie Nalder als Killer und die daraus resultierende Verfolgungsjagd.
                Ich habe gestern den Film auch stilecht mit einer Flache J&B erleben dürfen, denn hier bekommt man nicht nur den inflationären Einsatz des Whiskys zu sehen, sondern auch tolle Werbung, denn eines der Mordopfer hat einen J&B Aschenbecher.
                Ich finde den Film immer noch äußerst gelungen und kann jeden diesen italienischen Krimi ans Herz legen. Ein Muss für Fans und auch alle anderen. Einfach ein geiler Film – danach sollten die Gialli nicht mehr dieselben sein. Übrigens hat der Streifen auch einen hervorragende Morricone -Soundtrack…

                Hier der Trailer – ach ja – der hat natürlich nix mit Bryan Edgar Wallace zu tun, eher mit Frederic Brown…

                "Wir laufen keinen Trends hinterher, wir SETZEN welche!"


                Offline Elena Marcos

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                  Phenomena (1985)

                  Ausnahmsweise springe ich mal in der Geschichte etwas nach vorne, in eine Zeit, in der der Giallo bereits ein Auslaufmodell war. Argento hatte nach Tenebre, dem Meta-Giallo, der die Essenz des Genres bildet, einen etwas anderen Giallo abgeliefert. Dieser wirkt zwar etwas wie ein Best-of seiner bisherigen Werke, gilt, seiner Meinung nach, als sein persönlichster Film. Nicht nur, weil er Biografisches in die Story einbrachte, sondern auch, weil vieles seiner Haltung (etwa das Verhältnis zu Tieren) mit einfloss.
                  Ich mag den Film immer noch sehr, weil er den Giallo mit übernatürlichen und märchenhaften Themen kreuzt.
                  Die Geschichte ist schnell erzählt: Jennifer ist Tochter eines Schauspielers und wird in der Schweiz in einem Mädcheninternat abgeliefert, das von einer herrischen Direktorin geleitet wird. Zeitgleich treibt sich ein unheimlicher Mädchenmörder in der Bergwelt herum. Jennifer wird schnell zum Außenseiter, denn sie schlafwandelt und kann mit Insekten kommunizieren. Das führt zur Freundschaft mit dem Insektenkundler McGregor, der den Ermittlungen der Polizei unter die Arme greift, etwa um den Todeszeitpunkt von Leichen zu bestimmen.
                  Leider läuft Jennifer bei ihren schlafwandlerischen Ausflügen dem Killer, über den Weg und findet sich schnell auf seiner Abschussliste wieder, auch wenn sie sich an die Begegnung nicht wirklich erinnern kann. Doch bald findet sie einen madendurchsetzten Handschuh des Mörders und kommt gemeinsam mit McGregor dem Killer auf die Spur…
                  Nun – wo soll ich anfangen: das Setting ist geil. Die Schweiz wird sehr unheimlich in Szene gesetzt. Im Gegensatz zu den früheren Filmen nutzt Argento einen etwas naturalistischen Look, doch die Atmosphäre (Wind, Licht, Musik) ist absolut dicht und stets unheilschwanger.
                  Die Musik von Goblin, erweitert um Heavy Metal Songs (was viele als unpassend empfinden – ich freue mich, wenn Maidens Flash of the Blade erklingt…), unterstreichen die Stimmung für mich perfekt. Die Effekte sind aus heutiger Sicht (Fliegenschwärme) etwas altbacken (gerade bei der hervorragenden BD), sind aber interessant umgesetzt (Stichwort Kaffeepulver). Die Bluteffekte gehen absolut in Ordnung, sind jedoch nicht mehr so explizit, wie etwa bei Tenebre. Ich finde die märchenhaften Anklänge sehr gelungen, die für tolle Bilder sorgen. Die Szene, in der Jennifer dem Glühwürmchen zu dem Handschuh folgt (zusammen mit dem Phenomena-Theme) verpasst mir jedes Mal eine Gänsehaut und gehört zu meinen Lieblingssequenzen „ever“.
                  Der Cast ist ohnehin sehr nett – Jennifer Conelly (die wohl heute nicht mehr gerne über den Film spricht), Donald Pleasence als Wissenschaftler, Daria Nicolodi (natürlich) und Patrick Bachau (aus Pretender) als Inspektor Geiger sind bekannte und gern gesehene Gesichter. Natürlich ist Tanga der Schimpanse als „Inge“ der Höhepunkt des Films.
                  Ohne zu viel zu verraten – der Film ist ein sehr schönes Spätwerk von Argento – nicht logisch, aber dafür atmosphärisch dicht und sehr unterhaltsam. Es gibt mehrere Fassungen, von der nur die lange italienische empfehlenswert ist. Die US-Fassung mit 82 Minuten kann man getrost in die Tonne kloppen. Die ausländischen V.Ö.s sind uncut und auch noch gut erhältlich. Ein MUSS für Giallo Fans und Argentophile ohnehin.

                  Hier der etwas bizarre deutsche VHS-Trailer, mit eigener Synchronisation:

                  "Wir laufen keinen Trends hinterher, wir SETZEN welche!"


                  Offline Sing-Lung

                  • Hat Elefanten im Garten
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                    Suspiria wird bei mir immer den Bonus haben, weils mein erster Argento war und das Feuer entfachte. Gleich dahinter kommt jedoch Phenomena! :love:

                    Ich weiss noch, als wärs gestern gewesen, als ich das Dragon Digipak für lockere 100 Franken gekauft habe! :lol:


                    Offline Elena Marcos

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                      Suspiria wird bei mir immer den Bonus haben, weils mein erster Argento war und das Feuer entfachte. Gleich dahinter kommt jedoch Phenomena! :love:

                      Ich weiss noch, als wärs gestern gewesen, als ich das Dragon Digipak für lockere 100 Franken gekauft habe! :lol:

                      Genau - was haben wir damals für die Dragon Auflagen geblecht...

                      "Wir laufen keinen Trends hinterher, wir SETZEN welche!"


                      Offline Elena Marcos

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                        Five Dolls For An August Moon (1970)

                        Im Jahr von Argentos Regie-Debüt haute Marion Bava noch einen weiteren Giallo heraus. Doch auch wenn man mit William Berger oder Edwige Fenech bekannte Gesichter in der Hinterhand hatte, ist das Endergebnis etwas enttäuschend. Bava kam recht spät zu dem Projekt, so dass er eben nicht mehr großartig am Drehbuch werkeln konnte, und das merkt man auch. Der Film ist zu Beginn sehr geschwätzig und es passiert recht wenig – die Morde häufen sich in der letzten halben Stunde und passieren grundsätzlich im Off.
                        Es geht um eine Gruppe von Leuten, die auf einer Insel festsitzen. Drei Industrielle nutzen die Gelegenheit, um einem Wissenschaftler (Berger) eine Formel abzukaufen oder abzujagend. Dann passiert der erste Mord am „Houseboy“ – weitere sollen folgen. Am Ende wird der Täter zwar entlarvt, doch es kommt zu einem überraschenden Finale. Der Plottwist am Ende setzt dann noch einen drauf.
                        Der Film sieht eigentlich ganz hübsch aus, hat nette Kulissen, einen stimmigen Soundtrack und hat auch einige hübsche Hingucker. Neben der Fenech haben wir Ira von Fürstenberg als Bergers Ehefrau, die ihre „Trudy“ sehr kühl gibt. Dann läuft auch noch die 17jährige Ely Galleani über die Insel, die alles beobachtet und überall herumstreunt. Doch letztendlich bleibt ein recht durchschnittlicher Krimi mit einem aufgesetzten Ende, das Bava noch nachträglich geschrieben hat, um überhaupt was zu retten. Einzig die Idee mit dem Leichen im Kühlhaus deutet Bavas Können an. Der Streifen nimmt zwar etwas die Stimmung von „im Blutrausch des Satans“ vorweg, erreicht aber nie diese Klasse, von „Blutiger Seide“ wollen wir erst gar nicht reden.
                        Wie gesagt, der Film sollte eigentlich von einem anderen Regisseur gedreht werden, der kurz vorher abgesagt hat. Bava konnte hier eigentlich nicht mehr viel machen – selbst sein eigener Schnitt haut nichts mehr raus.
                        Am Ende bleibt ein belangloser Giallo, den man zwar schauen kann, aber keinen großartigen Mehrwert besitzt. Schade.
                        Die Bluray ist bei Arrow in Großbritannien erschienen und wohl noch gut zu bekommen. Empfohlen sei er nur für Komplettisten und die Hardcore-Giallo-Fans – hier der Trailer:


                        "Wir laufen keinen Trends hinterher, wir SETZEN welche!"


                        Offline Elena Marcos

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                          In The Folds Of The Flesh / Nelle pieghe della carne (1970)

                          Nun gibt es mal wieder eine Zweitsichtung – von einem der wohl bizarrsten Gialli, die es gibt. Im Grunde genommen bietet Sergio Bergonzelli hier den Wahnsinn in Tüten. Folgendes hatte ich 2017 geschrieben:

                          In the folds of the Flesh

                          - ziemlich kruder Giallo mit einigen überraschenden Wendungen (aber nicht so gewitzt wie "Die Falle"), die etwas an den Haaren herbeigezogen sind. Die einzelnen Geschehnisse innerhalb einer italienischen Mörderfamilie (wo man auch zunächst nicht weiss, wer mit wem in einer engeren Beziehung steht), unterstützt von einer Hausdame mit Konzentrationslager-Erfahrung (aber als Opfer), sind zunächst für den Zuschauer verwirrend, aber nach und nach löst sich das Puzzel. Der Film beginnt mit einem hübsche Mord, bei dem ein Kopf rollt, die Leiche landet im Garten - was allerdings von einem flüchtigen Sträfling beobachtet wird. Nun - 13 Jahre später - kommen ein Cousin, der Sträfling, Polizei und andere merkwürdige Gestalten und Verwandte zu dem Anwesen der fiesen Familie, die gerne ihre Opfer an die Geier verfüttert. Nun - die DVD aus der zweiten Koch Giallo Box hat eine gute Qualität und ist wahlweise in italienisch oder englisch mit deutschen Untertitel. Ein Kuriosum, das bei Giallo Fans auf jeden Fall ankommt, obwohl ich ihn nicht als großes Meisterwerk einstufe. Doch sehenswert ist der Streifen allemal.

                          Das war natürlich recht oberflächlich, da der Film mit einigen Wendungen aufwartet, die manchmal an Lächerlichkeit nicht zu überbieten sind, aber keinem wirklich wehtun. Denn dieser Film verbreitet irgendwie gute Laune. Nun, der Beginn ist schon recht wild. Da liegt eine Kopflose Leiche am Boden – zwei Kinder schauen zu, während eine Frau die Leiche wegschafft und im Garten vergräbt. Dieses Vergehen wird von einem flüchtigen Verbrecher gesehen (Vorzeige-Italo-Western-Räuber Fernando Sancho), der jedoch geschnappt wird. Der hält dicht und steht 13 Jahre später auf der Matte, um mit seinem Wissen Geld zu verdienen. Doch die „Bewohner“ haben noch mehr Geheimnisse und Leichen im Keller, bzw. an die Geier verfüttert, die im Garten gehalten werden. Bei der wilden Familie handelt es sind um Haushälterin Eleonora Rossi Drago (die im Alter noch ein heißer Feger ist) mit ihrem Neffen Colin und der Tochter des Hausherren André, Falessse (gespielt von der reizenden und nymphomanen Pier Angeli), die leicht psycho daherkommt. Kein Wunder, denn sie hat in besagter Nacht ihren Vater enthauptet, weil er Töchterchen an die Wäsche wollte…
                          Bevor aber der Sträfling Pascal hier sich großkotzig niederlässt, kommt unter anderem noch ein Cousin vorbei, der leider nicht viel zu lachen bekommt. Da müssen noch einige Köpfe rollen, bis wir zur wirklich unerwarteten Auflösung kommen, die total gaga ist, aber irgendwie doch ins Konzept passt.
                          Bergonzelli schrieb das Drehbuch nach einer Idee von Mario Caiano und inszeniert einen unterhaltsamen Giallo, mit nettem 70er Flair, einigen hübschen Effekten, die nicht unbedingt gut gemacht sind, aber ihren Sinn erfüllen. Die Musik ist stimmig und die Schauspieler geben ihre durchgeknallten Rollen mit dem nötigen Ernst. Insgesamt lässt sich „In the Folds oft he Flesh“ gut weggucken. Leider liegt der Film mal wieder nur im Original mit deutschem Untertitel, oder alternativ mit englischem Ton, vor und war Teil der zweiten Koch Giallo-Box, die selbstverständlich OOP ist.
                          Mir hat der Film erneut diebische Freude gemacht und zauberte mir immer wieder ein Schmunzeln ins Gesicht, angesichts des Blödsinns, den man dem Zuschauer verkaufen will. Egal – Hauptsache gute Laune.

                          Hier der Trailer, leider nur mit Altersüberprüfung, (warum auch immer): Ich warne jedoch ausdrücklich vor diesem Trailer – denn er verrät den ganzen Film und spoilert fast alles …

                          "Wir laufen keinen Trends hinterher, wir SETZEN welche!"


                          Offline Havoc

                          • Bürohengst sucht Paragraphenreiterin
                          • Die Großen Alten
                            • Let me show you its features, hehehe!
                              • Show only replies by Havoc
                            In The Folds Of The Flesh / Nelle pieghe della carne (1970)


                            Witzig dass du den Streifen hier erwähnst.
                            Nach deiner Beschreibung her glaube ich dass ich den nie gesehen habe, obwohl die Koch Media Vol2 im Regal liegt....
                            Ich glaube den habe ich vor Jahren echt vergessen, weil ich die beiden anderen Streifen "The Pyjama Girl Case" und " Who saw her die? schon als US Versionen von Anchor Bay und Blue Underground hatte und das erst nach dem Kauf bemerkt hatte.

                            Aber den kenne ich glaube wirklich gar nicht... :shock:
                            “When I ride my bike I feel free and happy and strong.  I’m liberated from the usual nonsense of day to day life.  Solid, dependable, silent, my bike is my horse, my fighter jet, my island, my friend.  Together we will conquer that hill and thereafter the world”


                            Offline Elena Marcos

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                              In The Folds Of The Flesh / Nelle pieghe della carne (1970)


                              Witzig dass du den Streifen hier erwähnst.
                              Nach deiner Beschreibung her glaube ich dass ich den nie gesehen habe, obwohl die Koch Media Vol2 im Regal liegt....
                              Ich glaube den habe ich vor Jahren echt vergessen, weil ich die beiden anderen Streifen "The Pyjama Girl Case" und " Who saw her die? schon als US Versionen von Anchor Bay und Blue Underground hatte und das erst nach dem Kauf bemerkt hatte.

                              Aber den kenne ich glaube wirklich gar nicht... :shock:

                              Ich würde dann sagen: in einer ruhigen, gut gelaunten Minute mal nachholen...

                              "Wir laufen keinen Trends hinterher, wir SETZEN welche!"


                              Offline Elena Marcos

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                                Hatchet for a honeymoon / Red Wedding Night / Il Rosso segno della follia (1970)

                                Jetzt komme ich mal wieder zu Bava. Dies ist bereits die dritte Sichtung und der Film hat nichts von seinem Reiz verloren.

                                Zuerst schrieb ich dies:

                                Heute bei mir - Hatchet for the Honeymoon

                                - unterschätzter Bava - Thriller, der Hitchcock richtig Spaß gemacht hätte (oder vielleicht hat)... geiles Teil, super gedreht und tolle Darsteller (vor allem Forsythe und auch die Betti als fiese Ehefrau dreht richtig auf). Die Wicked Vision BD ist wohl immer noch zu bekommen - komisch, dass diese Collectors Edition immer noch nicht oop ist, im Gegensatz zu anderen Nummern...

                                Und später dann:

                                Hatchet for the Honeymoon
                                - ironischer Giallo/Geister-Film Hybrid von Altmeister Bava. Kein großer Blutfilm, aber dafür ein feiner, hübsch ausgestatteter Italo-Thriller. Die HD-Neuabtastung birgt zwar die üblichen Kratzer, da diese Filme nie so sauber aufbewahrt werden, sorgt aber für eine besondere Atmosphäre. Bava zeichnet sich ebenfalls für Kamera verantwortlich und komponiert wunderschöne Bilder. Leider geht dieser durchaus humorvolle Film im Angesicht der Überwerke wie "Blutige Seide" oder "Bay of Blood" immer etwas unter - zu Unrecht. Italo-Liebhaber können gerne einen Blick riskieren, besonders die Neuauflage von Wicked Vison ist sehr gelungen.

                                Mein Eindruck bleibt – dieser Bava ist durch seinen Perspektivwechsel sehr interessant. Die Hauptfigur ist der Mörder und wir begleiten den guten Mann auf Schritt und Tritt. John Harrington hat ein Problem und will seinem verwirrten Geist auf die Spur kommen – dafür muss er töten und nach jedem Mord erhält sein Gedächtnis einen Teil des Puzzles. Derweil wird er von seiner reichen Ehefrau richtig gequält (eine tolle Lara Betti), die er einfach nicht los wird. Zudem hat er auch das neue Model Helen Wood (eine junge und selbstbewusste Dagmar Lassander) ins Auge gefasst. Natürlich ist auch ein eifriger Polizist auf Johns Spur und die Schlinge zieht sich immer enger.
                                Der Film besitzt ein langsames Tempo und ist toll gespielt. Er sieht zudem noch sehr gut aus (Bava führte selbst die Kamera) und hat ein paar hübsche Suspense-Momente. Sicher wird schnell klar, wohin die Reise geht. John hat allerhand mit den Geistern seiner Vergangenheit zu tun (und nicht nur den). Eine absolute Empfehlung für Giallo-Freunde und Fans von Hitchcock-Thrillern.
                                Es gibt zurzeit auch eine kostengünstige 50th Anniversary Edition von Wicked Vision. Es lohnt sich.
                                Hier der Trailer:

                                "Wir laufen keinen Trends hinterher, wir SETZEN welche!"


                                Offline Elena Marcos

                                • a.k.a. Dirk
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                                  Il Tuo dolce corpo da uccidere / Your sweet body for killing (1970)

                                  Ein Alternativtitel ist auch „Your sweet body to kill“ – der Streifen von Alfredo Brescia ist eher eine Fußnote im Wust der Giallo-Flut. Nichts Besonderes, dennoch kann man den Film ohne Probleme schauen. Clive Ardington ist Botschaftsangestellter und leidet unter der Knute seiner Ehefrau, die ihm das Leben zur Hölle macht. Als er herausbekommt, dass die Dame ihn mit seinem Arzt betrügt, entwickelt er einen perfiden Plan. Der Doktor hat nämlich eine Nazi-Vergangenheit und wird von Clive erpresst: er soll die Geliebte und Ehefrau ins Jenseits befördern. Nun – dem Deutschen ist sein Ruf wichtiger als die Frau und somit verwandelt sich die Xantippe in zwei Koffer mit Einzelteilen. Als Clive die Koffer nach Marokko schafft, wird einer vertauscht, so dass der arme Mann sich erstmal an diverse Damen hereinschmeißen muss, um herauszubekommen, wer die Leichenteile hat…

                                  Nun – der Film ist eben kein großartiges Highlight, aber durch seinen Anteil von schwarzem Humor gar nicht mal schlecht. Es ist schon witzig anzusehen, wie Clive von einem Fettnäpfchen ins andere tritt und einen Fehler nach dem anderen begeht. Die steife und hölzerne Darstellung von George Ardisson passt allerdings zu dem Charakter, der sich von seiner böswilligen Frau (man erinnert sich schnell an Hatchet for the Honeymoon) eine ganze Menge gefallen lassen muss. Doch die ungeschickte Jagd nach dem Koffer und die ewige Angst entdeckt zu werden, bringt Ardisson sehr gut rüber. Françoise Prévost als Ehefrau lernt man schnell zu hassen und Orchidea De Santis als hübsches Modell ist wirklich Zucker auf dem Giallo-Gebäck.

                                  Optisch erinnert der Film mehr an alte Eurospy-Streifen – es geht um die Welt bis nach Tangier, wo Clive die Koffer in einer Säuregrube versenken will (Das Gelände ist im Übrigen eine Färberei seiner Frau – wahrscheinlich hätte er die Überreste zuhause etwas unauffälliger entsorgen können). Der Film zeichnet sich vor allem durch seinen schwarzen Humor aus – die Schlusspointe ist kaum der Rede wert. Leider ist der Film nur in Italien auf DVD ohne Untertitel erschienen.

                                  Hier ist der offizielle Trailer:

                                  "Wir laufen keinen Trends hinterher, wir SETZEN welche!"


                                  Online Max_Cherry

                                  • Die Großen Alten
                                      • Show only replies by Max_Cherry
                                    Am 15. November erscheint ein Blu-ray 3er Bundle von tonpool. Das Horror Blu-ray Bundle Nummer 19 könnte für Giallo Fans interessant sein. Es beinhaltet die Filme:

                                    Das Parfum der Dame in Schwarz
                                    Das Schloss der blauen Vögel
                                    Buddy Puzzle - mit blutigen Grüßen

                                    Das Set kann man aktuell für 19,99 € bei JPC vorbestellen. Ich denke alleine schon wegen dem ersten Film denk ich mal drüber nach.

                                    In den nächsten Monaten kommen sehr viele von diesen Dreierpacks aus verschiedensten Genren.
                                    https://bluray-disc.de/blu-ray-news/filme/153669-von_tonpool_auf_bluray_disc_genrefilme_im_herbst_2024_in_zahlreichen_bundles

                                    Es ist sehr schwer, herauszufinden welche Filme in den einzelnen Sets drin sind. Ich habe mir mal die Mühe gemacht, da lohnt sich eigentlich sonst nichts von.

                                    Am ehesten noch Horror Bundle 16 mit Manhattan Baby, Das Haus der Verfluchten und Alien die Saat des Grauens kehrt zurück. Aber ob einem der Käse 20 € wert ist, weiß ich nicht. Die kann man auch alle drei im Prime Abo streamen.
                                    « Letzte Änderung: 06. September 2024, 02:27:00 von Max_Cherry »


                                    Online Max_Cherry

                                    • Die Großen Alten
                                        • Show only replies by Max_Cherry
                                      Ich habe mich jetzt doch gegen das Bundle entschieden und "Das Parfüm der Dame in Schwarz" einzeln auf Blu-ray bestellt. Die ist gerade bei Amazon im Angebot für 11,50 €. Dafür probiere ich das mal.



                                      Dirk, Havoc Alex, kennt ihr den Film? Auf italo-cinema.de kommt der sehr gut weg.
                                      https://www.italo-cinema.de/item/parfuem-der-dame-in-schwarz-das
                                      Ich lese von den Reviews dort natürlich nichts zum Inhalt
                                      « Letzte Änderung: 06. September 2024, 12:55:53 von Max_Cherry »


                                      Offline ap

                                      • Untoter russischer Satanofaschist aus dem Weltraum!
                                      • Die Großen Alten
                                        • PARENTAL ADVISORY: Explicit Lyrics
                                          • Show only replies by ap
                                        Am 15. November erscheint ein Blu-ray 3er Bundle von tonpool. Das Horror Blu-ray Bundle Nummer 19 könnte für Giallo Fans interessant sein. Es beinhaltet die Filme:

                                        Das Parfum der Dame in Schwarz
                                        Das Schloss der blauen Vögel
                                        Buddy Puzzle - mit blutigen Grüßen

                                        Das Set kann man aktuell für 19,99 € bei JPC vorbestellen. Ich denke alleine schon wegen dem ersten Film denk ich mal drüber nach.

                                        In den nächsten Monaten kommen sehr viele von diesen Dreierpacks aus verschiedensten Genren.
                                        https://bluray-disc.de/blu-ray-news/filme/153669-von_tonpool_auf_bluray_disc_genrefilme_im_herbst_2024_in_zahlreichen_bundles

                                        Es ist sehr schwer, herauszufinden welche Filme in den einzelnen Sets drin sind. Ich habe mir mal die Mühe gemacht, da lohnt sich eigentlich sonst nichts von.

                                        Am ehesten noch Horror Bundle 16 mit Manhattan Baby, Das Haus der Verfluchten und Alien die Saat des Grauens kehrt zurück. Aber ob einem der Käse 20 € wert ist, weiß ich nicht. Die kann man auch alle drei im Prime Abo streamen.

                                        Danke für den Tipp! Ich hab eh beschlossen mich doch mal mehr mit Giallos zu beschäftigen, das Bundle wär ein guter Start denke ich. ;)


                                        Offline Elena Marcos

                                        • a.k.a. Dirk
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                                          Das Grauen kam aus dem Nebel / La Morte risale a ieri sera (1970)

                                          Die letzte Sichtung ist zwei Wochen her, da ich den noch vor unserem Urlaub gesehen hab, doch ist diese Deutsch-Italienische Koproduktion schon hängen geblieben. Bei „Das Grauen kam aus dem Nebel“ handelt es sich weniger um einen typischen Giallo, sondern folgt den Spuren des späteren Polizeifilms. Statt Maurizio Merli haben wir hier es mit dem sympathischen Duo Frank Wolff und Gabriele Tinti als Ermittlerduo zu tun.
                                          Es beginnt mit einem aufgelösten Vater (Raf Vallone), dessen Tochter verschwunden ist. Die Polizei bemisst dem Fall nicht viel Bedeutung bei, denn jeden Tag verschwinden Dutzende junger Frauen. Doch die junge Donatella ist geistig zurückgeblieben und auf dem Niveau eines Kleinkindes. Kommissar Lamberti lässt der Fall nicht los und er beginnt sich für das Verschwinden der jungen Frau zu interessieren und vermutet, dass sie entführt wurde, um sie zur Prostitution zu zwingen. Lamberti und sein Kollege Marsacranti forschen mit einem ehemaligen Zuhälter in der Szene und kommen so langsam dem Rätsel näher.  Doch dann wird eine Leiche entdeckt…

                                          Duccio Tessari verweigert sich dem schmierigen Ansatz und inszeniert den Film sehr realistisch und nachvollziehbar. Vor allem punktet er von der tollen Besetzung. Von den Polizisten hätte ich ehrlich gerne noch mehr gesehen, vielleicht in einer Fortsetzung, denn die Chemie stimmt hier absolut. Ergänzt wird die Hauptrolle durch Eva Lenzi, die die pfiffige Ehefrau des Polizisten spielt (die Renzi spielt eine besondere Rolle in Argentos Erstling „Das Geheimnis der schwarzen Handschuhe). Einzig Gillian Bray als Donatella übertreibt ihre Darstellung. Klar spielt sie ein Kind in einem erwachsenen Körper, aber die laszive Art erinnert weniger an Unschuld als eher an nymphomane Geilheit. Aber egal … sie hat ohnehin wenig Screentime.

                                          Der Film ist dramaturgisch gut aufgebaut und spannend. Auch wenn er eher als Krimi-Drama funktioniert und weniger mit Mord uns Totschlag auskommt, ist „Das Grauen kam aus dem Nebel“ keine Sekunde langweilig. Ich kann den Film jedem ans Herz legen – leider sollte man sich nicht unbedingt die Screenshots auf der Rückseite der Blu-ray anschauen, denn diese verraten wieder zu viel. Die neue Bluray hat ein großartiges Bild und ist noch gut zu bekommen, da dieser seltene Krimi jetzt erst erschienen ist. Für Italo-Freunde auf jeden Fall einen Blick wert.

                                          Hier der Trailer:

                                          "Wir laufen keinen Trends hinterher, wir SETZEN welche!"


                                          Offline Elena Marcos

                                          • a.k.a. Dirk
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                                            Solo-Konzert für eine Pistole / Weekend-Murders (1970)

                                            Diese MGM-Produktion ist britischer als alle britischen Filme. Wenn ich es nicht besser wüsste, hätte ich es für eine englische Agatha Christie-Adaption gehalten. Aber (Solo-) Konzert für eine Pistole oder „Weekend-Murders“ ist ein echter italienischer Film, der als Giallo geführt wird, da er ein perfektes „Who done it“ darstellt. Der Film ist eigentlich wieder mehr mit den Wallace-Filmen verwandt, weniger mit den typischen Killer-Plots seit Argento. Aber Michele Lupo schafft es, den Streifen wie eine Kino-Großproduktion aussehen zu lassen und trotzdem in wenigen Momenten die typisch italienische Art durchschimmern zu lassen.
                                            Der Plot ist absolut altbacken: Ein reicher Mann stirbt und alle seine Verwandten kommen in das Haus, um das Erbe anzutreten. Leider gibt es bei der Testamentseröffnung so manche Überraschung, was die Verteilung vom Geld anbelangt. Doch dann sterben die ersten Protagonisten … unter anderem der Butler. (Man macht sich schon darüber lustig, dass ja immer der Butler der Mörder ist.) Im Grunde folgt die übliche Schnitzeljagd und das zehn-kleine-Erben*innen Spiel (man darf ja nicht mehr Negerlein schreiben).
                                            Der Film ist sehr unblutig und giallo-untypisch – punktet allerdings durch den genialen Cast. Den der heimliche oder offensichtliche Star ist Gastone Moschin … genau – der italienische Jason Statham der 70er, der hier den trotteligen Sergeant Thorpe gibt, ist der Einzige mit Durchblick. Sonst fallen eigentlich nur Evelyn Stewart als Isabelle auf und die goldige Beryl Cunningham, die als Prostituierte in „Geheimnis der jungen Witwe“ auffiel.
                                            Der Film ist ein typischer Sonntagsnachmittagskrimi, der niemandem wehtut und aufgrund der britischen Machart aus dem Wust an Italo-Produktionen heraussticht. Es gibt eine deutsche Kinosyncho, doch leider ist der Film nicht auf Scheibe oder VHS erschienen. Laut ofdb ist er 1982 im DDR-TV gelaufen. Man greift zur GB-VHS oder zur US-DVD.

                                            Mehr auf You Tube unter
                                            oder hier

                                            "Wir laufen keinen Trends hinterher, wir SETZEN welche!"


                                            Offline Elena Marcos

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                                              Frauen bis zum Wahnsinn gequält / Le Foto proibite di una signora per bene (1970)

                                              Ein selten dämlicher Titel, der wirklich schmierige Italo-Kost verheißt, doch im Endeffekt nicht erfüllt. Der Film von Luciano Ercoli ist ein hübscher Giallo-Klassiker, im wahrsten Sinne des Wortes. Erstmal sieht er toll aus – ist gut gefilmt, hat eine exquisite Ausstattung und vor allem zwei hübsche Darstellerinnen: Dagmar Lassaner und Nieves Navarro (als Susan Scott).
                                              Es geht um die fesche Minou, die mit dem Ingenieur Peter verheiratet ist. Eines Abends wird sie von einem unbekannten verfolgt, der sie fast vergewaltigt. Dieser unangenehme Kautz steckt der Dame, dass ihr Mann ein Mörder ist und beginnt sie zu erpressen. Am nächsten Tag erfährt sie, dass ein Finanzier ihres Mannes gestorben ist – wahrscheinlich Selbstmord. Doch der Unbekannte hat ein Tonband mit einem Schuldeingeständnis ihres Mannes. Minou bietet dem Mann Geld an, doch der will nur eins: SEX und ihre Unterwerfung. Minou vertraut sich ihrer besten Freundin Dominique an, die ihr zunächst mit Geld aushilft und dann rät, ihrem Mann alles zu beichten. Als dieser dann die Polizei einschaltet und die Wohnung des Unbekannten aufgesucht wird, ist sie leer. Auch weitere Beweise, unter anderem ein Foto des Erpressers, verschwinden. Langsam glauben Peter und die Polizei, dass Minou verrückt ist…
                                              Dem geübten Giallo-Fan ist schnell klar, wo die Reise hingeht, denn es gibt nicht allzu viele Verdächtige. Mein Tipp war sofort richtig, aber darauf kommt es nicht an. Das Drehbuch von Ernesto Gastaldi ist gut konstruiert, der Streifen sieht toll aus und die Musik von Morricone sorgt für den richtigen Flair. Oftmals wird die Rolle des Unbekannten bemängelt. Simón Andreus Performance wird als schwach angesehen. Ich fand ihn hingegen als Erpresser wundervoll schmierig und mit seiner ausfahrbaren Speerspitze schon bedrohlich. Natürlich fehlen hier die schwarzen Handschuhe und der vermummte Killer – aber diese Herangehensweise an das Psychodrama ist an sich gelungen. Wie schon geschrieben, macht es Spaß den beiden hübschen Grazien zuzuschauen und das reicht für die 93 Minuten wunderbar aus. Kein Wunder, dass der Regisseur Nieves Navarro geheiratet hat.
                                              Es gab eine tolle Edition von Camera Obscura auf DVD, die leider OOP ist. Die „Italian Genre Cinema Collection“ ist ohnehin limitiert und beliebt. Es gab aber wohl noch weitere kleine Repack-Auflagen.

                                              Für den kleinen Giallo-Snack kann ich allen diesen süßen Happen empfehlen. Hier der englische Trailer:

                                              "Wir laufen keinen Trends hinterher, wir SETZEN welche!"


                                              Offline JasonXtreme

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                                                Du hattest mich spätestens bei Sex und Unterwerfung!
                                                Einmal dachte ich ich hätte unrecht... aber ich hatte mich geirrt.


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                                                  Interessiert mich auch! Ich wollte mich eh ein wenig mit Giallos beschäftigen, das wäre ein Anfang... ;)