Ichi - Die blinde Schwertkämpferin
(Ichi)
("Ichi" ist die Zahl 1 auf Japanisch)Japan 2008
http://www.ofdb.de/film/149643,Ichi---Die-blinde-Schwertk%C3%A4mpferinDie blinde Ichi ist eine wandernde Musikantin. Einst gehörte sie einer Gruppe von weiblichen Musikern an, die als eine ihrer Regeln das Verbot von "Kontakt" mit Männern hatte. Als sich Tages jemand an Ichi vergeht, wird sie von der Gruppe ausgeschlossen. Als sie danach wieder bedrängt wird, tötet sie den Angreifer im Affekt. Was dieser nicht ahnen konnte: Sie hatte bei einem Schwertmeister Unterricht, der ihre Familie während ihrer Kindheit oft besuchte. Diesen Mann sucht sie nun, da sie den Verdacht hegt, dass er ihr Vater sein könnte.
Auf ihrer Reise wird sie von Banditen des Banki-Clans belästigt. Ein wandernder Samurai namens Toma schreitet zur Hilfe ein... doch er kann sein Schwert nicht ziehen. Ein Kindheitstrauma hindert ihn daran. Zwar ist er ein Meister im Umgang mit dem Holzschwert, doch bei seinem Katana gehen ihm die Nerven durch. Ichi klärt schließlich die Situation kurz und schmerzhaft.
Im nahe gelegenen Dorf halten nun alle Toma für den Retter. Wer würde einer Blinden auch schon so etwas zutrauen? Ichi ist dies im Grunde nur recht, da sie Konfrontationen zu meiden versucht. Doch der Banki-Clan lässt die Sache natürlich nicht auf sich beruhen. Blut muss - und wird - fließen.
Es gab schon unzählige Filme über den blinden Schwertkämpfer Zatoichi. Dies nun ist eine weibliche Variante. Doch es ist nicht einfach nur ein Remake, denn der Film lässt, ohne es auszusprechen, die Frage aufkommen, ob Ichi nicht sogar seine Tochter ist. Somit wäre es mehr ein Sequel, wenn nicht sogar ein Neustart (sofern daraus eine Reihe werden sollte). Der Film kommt mit zumeist ruhigen und ansprechenden Bildern daher und konzentriert sich stark auf seine beiden hauptfiguren, deren Vergangenheit mit Flashbacks aufgerollt wird. Doch neben den Drama-Elementen gibt es natürlich auch etwas Schwerter-Action. Wobei diese recht knapp gehalten ist, denn Ichi liefert sich keine langen Schlagabtausche mit ihren Gegnern, sondern setzt ihr Schwert schnell und präzise ein. Dort kommt dann auch der ein oder andere kräftige CGI-Blutschwall zum Einsatz. Recht stylisch gehalten und nett anzusehen.
Dies ist Fumihiko Soris dritter Film, nach dem Animationsfilm
Vexille und dem sehr schönen
Ping Pong. In der Hauptrolle als etwas unterkühlte Ichi dürfen wir Haruka Ayase genießen, die zuletzt in
Cyborg She auf sich aufmerksam machte und aktuell z.B. in
Oppai Volleyball zu sehen ist. Ihr Mitstreiter Toma wird gegeben von Takao Ôsawa, auch kein unbekannter. Zu sehen u.a. in
Goemon, Crying Out Love in the Center of the World und
Aragami. Der Gegenpart schließlich, Banki, wird gespielt von Shido Nakamura, der zwar oftmals auf die etwas schrägeren Rollen aboniert ist (
Ping Pong, Neighbour No. 13 oder auch die Stimme des Todesgottes Ryuuk in
Death Note), aber auch schon gefühlvolle Hauptrollen hatte, wie z.B. in
Be With You.
Unterm Strich ein hübsches solides Filmchen, bei dem die Hauptfigur zwar gelegentlich etwas in den Hintergrund tritt und die Bösewichter teils etwas overacten, aber der Gesamteindruck ist positiv.
Gesichtet wurde diese Fassung:
http://www.ofdb.de/view.php?page=fassung&fid=149643&vid=286696Die UK-BD bietet einen schönen, sauberen HD-Transfer mit einem teils etwas weichen, aber detailreichen Bild. Extras finden sich dort allerdings keine.