!Achtung, leichte Spoiler (nichts inhaltliches, eher zur Machart) !
Avengers Endgame Ja, besoffen war er und dennoch erstaunlich klar und empfänglich für so vieles im Film, was ich nicht erwartet habe. Ich glaube wirklich, mein Zustand hat nicht so viel bei mir manipuliert.
Es gibt ein paar Kleinigkeiten, die ich kritisch sehe, aber ansonsten funktioniert hier einfach fast alles. Alleine mit wieviel Mut zur Langsamkeit die Russo Brüder den Einstieg in die Geschichte inszeniert haben, hat meinen Respekt. Kein Kameragewackel, teils sehr lange Einstellungen und einfach großartige Bilder und eine tolle Atmosphäre, die ich so in noch keinem Marvelfilm gesehen habe. Dann kommen ein paar Kniffe in der Story und das Hauptthema des Filmes dazu, die mir einfach unglaublich gut gefallen haben.
Den Zeitsprung "5 Jahre später" fand ich super und dann die Tatsache, dass Endgame zum "Back To The Future 2" wird, der sich auf etliche wichtige Momente aus dem kompletten MCU aufsetzt, anstatt nur auf einen Film und diese Idee nicht nur als Gag benutzt, sondern voll durchzieht, finde ich absolut großartig. Es ist ein Selbstabfeiern und es mag reiner Fanservice sein.
Aber mit der Mischung aus Tragik und Komik, die dieses Mal hervorragend funktioniert, ist das Ergebnis für mich einfach die beste vorstellbare Lösung. Die Einbindung der einzelnen Figuren passt hier auch überraschend gut. Man darf nie vergessen, wie hoch die Gefahr war, dass Marvel das große Finale an die Wand fährt, Erwartungen enttäuscht, ein zu kitschiges Happy End bringt, oder alle verärgert durch ein zu böses Ende dieser wirklich umfangreichen "Filmreihe". Avengers Endgame ist der Film geworden, den ich den Machern nicht zugetraut habe. Ich bin ja durchaus auch ein Kritiker des großen ganzen, fand nicht jeden MCU Film gut und hab sogar bis heute auf Black Panther, Spiderman Homecoming und Thor 2 verzichtet, weil sie mich einfach nicht so besonders interessieren. Die Story um die Steine fand ich immer schon etwas banal und so richtig gut fand ich vorher eigentlich nur Guardians 1, Thor 3 und den Wintersoldier.
Aber beim Schauen vom großen Finale ertappt man sich bei der Tatsache, irgendwie doch so etwas wie ein Fan zu sein. Das ist auch eine Kunst. Es ist tatsächlich nicht abwägig, Endgame als den besten Film des MCU zu bezeichnen, wobei man sich tatsächlich ein bisschen auskennen solle mit den Vorgängern um alle Qualitäten genießen zu können. Über eine Rangfolge mache ich mir aber erst Gedanken, wenn ich ihn nochmal gesehen habe. Das Bier hat zumindest dafür gesorgt, dass ich viermal in den 3 Stunden pinkeln musste, was im Nachhinein natürlich nicht so clever war.
Wirklich wichtige Momente habe ich aber wohl nicht verpasst.
Ach ja, der Film läuft tatsächlich 180 Minuten und ist dabei keine Sekunde zu lang.