Lords of Chaos

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Offline Nation-on-Fire

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    Gutes Review!

    Werde mir den Film auch noch anschauen, kann mir also keine eigene Meinung im Moment gönnen, kommt aber noch.

    Wenn Du sagst die existieren nur für ihre Szene...dem war aber ja tatsächlich so. Ende der 80er/Anfang der 90er war Musik-technisch noch nicht so viel los in Norwegen.
    Und dass diese Typen einen (mehr oder minder) eigenen Musikstil geprägt haben war denen meiner Meinung nach nicht bewusst.
    Keine Handys, kein Internet, damals war halt "Tape Trading" das Mittel zum Zweck. Und viele Bands in recht abgelegenen Gegenden haben sich nur über ihre Mucke/Band definiert und hatten damit ihren Lebenssinn.
    Bei Sepultura in Brasilien sah dass damals ähnlich aus.

    Aber wie gesagt, ich schau mir den auch noch an und werde dann hier meinen Senf dazu geben.


    Offline Nation-on-Fire

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      So, dann auch mal endlich gesehen.

      Im Endeffekt kann man sowohl Marcos wie auch Alexs Meinung verstehen oder auch gelten lassen. Lords Of Chaos ist ein Film von einem Fan/Beteiligten (Jonas Akerlund spielte für rund ein Jahr bei "Bathory" Schlagzeug) für Fans .

      Wer mit Black Metal nicht viel am Hut hat, wer sich nicht in diese Zeit der "Tape Traders" hineinversetzen kann, wer sich eine Welt ohne Internet und Handys nicht vorstellen kann, oder allgemein es sich nicht vorstellen kann, wie gelangweilte/frustrierte Jugendliche sich über ein Ventil wie extreme Musik definieren, der wird es schwer haben mit Lords Of Chaos. Denn als reine Charakterstudie setzt Akerlund meiner Meinung nach einfach zu viel Szene Wissen voraus, als das Hans Wurst aus Doof sich den Film anschauen kann und sich im Nachgang für Black Metal interessiert oder aber die Handlungen (und seinen sie noch so abstrus) der Figuren nachvollziehen kann.  Da kann man auch mal den Bogen zu dem Film "Spun" spannen, der ja eine ähnliche Herangehensweise hat (wie kaputt die Figuren sind und für das nächste Näschen so ziemlich alles tun).

      Ich find den Film eigentlich ganz gut gelungen, die Figuren sind (nach dem Hörensagen bzw. Beschreibungen) gut getroffen und umgesetzt. Klar, dass die Nebenschauspieler blass bleiben ist wahrscheinlich gewollt, der Fokus soll auf Euronymus und Varg liegen. Dass man einem dummen Arschloch wie dem aktuellen Mayhem Bassisten (und auch Gründungsmitglied!) Jörn "Necrobutcher" Stubberud  so gar keine Bühne gibt finde ich super! Und noch viel besser die Tatsache, dass der rechtsradikale Varg von einem jüdischen Schauspieler dargestellt wird. Ein schönes "Fuck You" an den Herrn Vikernes. 

      Die Geschichte wird recht stringent und zackig erzählt, wer sich mit der Materie auskennt weiß, dass "Dead" sich umbringen wird (inlusive der kranken Handlungen direkt danach von Euronymus) und dass Varg am Ende Euronymus umbringen wird. 
      Dass  das alles sehr kühl rüberkommt.....ja, das wäre ein Kritikpunkt, allerdings läuft man dann auch Gefahr, das wirklich Geschehene vielleicht zu glorifizieren.  Schwierige Nummer.

      ich hab das bekommen was ich erwartet habe, von daher finde ich den Film durchaus gelungen.

       :7:


      Offline Nation-on-Fire

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        Danke für die Meinung. Ja vielleicht würde ich heute mit nem Punkt mehr werten, wobei ich die Punkte ja damals auch alle schon wusste, ohne in dem bereich drin zu sein. Mehr Augenmerk auf Szene und Mucke hättens für mich aber durchaus noch gut gerissen. Da war ja nicht viel

        Ja, da wäre vielleicht wirklich mehr drin gewesen. Andererseits muss man auch klar sagen (und ich bin mir sehr sicher, dass sogar Alex da zustimmen wird) dass "True Norwegian Black Metal" selbst in Metal Kreisen zwar einen gewissen Stellenwerte besitzt, die Mucke aber nur wirklich von wenigen geliebt wird. Ich hör ja gerne Death Metal, gerne auch mal noch ne Stufe härter mit Napalm Death oder Terrorizer, aber mit diesem Black Metal kannst mich jagen. Das fühlt sich an wie eine Scheibe Wurst im Gesicht.

        Von daher....ich weiß nicht ob der Film einen Mehrwert bekommen hätte wenn mehr auf die Musik eingegangen wäre.

        Es gab/gibt halt immer noch diese beiden Szenen in Norwegen, Bergen und Oslo. Und ich würde fast behaupten, dass diese beiden Szenen selbst heute noch sehr übersichtlich sind.