The Green Knight

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Offline Bloodsurfer

  • diagonally parked in a parallel universe...
  • Administrator
  • *****
    • Pfälzer mit saarländischem Migrationshintergrund
      • Show all replies
    Ich hatte den letzte Woche geschaut und ihm eine :8: gegeben, aber noch nix dazu geschrieben.

    Mir hat er letzten Endes vor allem aufgrund der Stimmung sehr gut gefallen. Flo hatte den in einem Chat mal als "Elden Ring: The Movie" bezeichnet, im Grunde liegt das auch gar nicht so weit von der Wahrheit entfernt. Dieses Mysteriöse, die Ahnungslosigkeit auf der Reise, das war schon alles ziemlich stark gemacht.

    Die letzte Station vorm Ziel, mit dem Haus, fand ich zu lang und die Bedeutung ist mir nicht klar geworden. Das fand ich schade, weil das ja offensichtlich irgendeinen tieferen Sinn haben muss, so wie es wirkt.

    Das ist in der Vorlage, der mittelalterlichen Geschichte "Sir Gawain und der grüne Ritter" aus der Zeit um ~1400, noch etwas besser rausgekommen als letzten Endes in der Verfilmung. Ich zitiere dazu mal die Wikipedia:

    Der erste und zweite Schlag wurde unterbrochen, da Gawain seinen Tauschvertrag auf dem Schloss am ersten und zweiten Tag ehrlich und treu erfüllt hatte. Nur am dritten Tag tat er dies nicht, und daher wurde der letzte Schlag ausgeführt.

    Der Grüne Ritter berichtet ihm, dass er selbst, Bercilak, Herr von Hautdesert, die Verführungsversuche seiner Frau veranlasst habe, um Gawains Tugendhaftigkeit zu prüfen. Selbst dessen Fehlen am dritten Tag sieht er nicht als übermäßig verwerflich an, da Arthurs Neffe den Gürtel nicht aus Habgier oder Liebeswerben annahm, sondern aus dem menschlichsten aller Gründe – weil er sein Leben liebte. Gawain reagiert auf diese Erklärungen mit heftigen Selbstvorwürfen. Er klagt sich der Habsucht und Feigheit an, obwohl Bercilak ihm versichert, er sei nunmehr und durch sein Bekenntnis gereinigt und frei von jeglicher Schuld. Gawain jedoch erklärt, den Gürtel fortan immer zu tragen, als Zeichen seines Fehlens und der Schwäche des Fleisches.

    Der Film stellt dieselben moralischen Fragen wie die Vorlage, macht sie aber m.E. zugunsten des Kunstkinos etwas geheimnisvoller, schwerer verständlich. Und gleichzeitig mit dem sehr ertragreichen Handjob etwas moderner und lustiger. :D