Die Nationalität sehe ich als kleinsten gemeinsamen Nenner an, gerade in einem Migrationsland wie D. Ich halte es für einen schweren Fehler diesen nicht zu fördern.
Ein Kollege (Deutschtunesier) ist letzte Woche aus den Staaten zurück gekommen, weiß nicht mehr genau wann aber er kam noch rein, unter Quarantäne kam er nicht. Dennoch findet er, ist in solch einer Krisenzeit der Zusammenhalt da viel höher, gerade im ländlicherem Raum. Er wohnte bei Verwandten in Bostoner Umland und die Nachbarschaftshilfe koordiniert und versorgt alle, die Probleme haben es selbst zu tun. Die Anonymität der City ist nicht vorhanden, man ist Teil einer Gruppe, eines sozialen Umfelds über das Familienhaus hinaus hinaus und kann sich garnicht die Blöße geben asozial und eigennützig zu agieren. Aber auch die Märkte in der Bostoner City sind nicht leer. Die Untergangsverschwörer sind halt auch nicht erst seit gestern mit allen eingedeckt und das „Wir sind Amerikaner, wir halten zusammen“-Gefühl spürt man einfach überall. Er sagt auch „das kriegt ihr Deutschen in hundert Jahren nicht hin“. Wir sind uns von den Einstellung ziemlich einig und ich habe ihn auch Recht gegeben. Auch dass er sich nicht als Deutscher sieht, ja kein Wunder. und ich bleibe dabei, auf das individuelle Gewissen zu appellieren hat bei weitem nicht die Macht wie auf das zu appellieren, was man als nationalen Zusammenhalt umschreiben könnte. Und ich finde es eher traurig, dass man das in diesem Land nicht einsehen will und immer gleich gehitlerte Gedanken im Kopf hat.
Dass die Quarantäne länger als 2 Wochen gehen wird, ja davon gehe ich aus aber es muss doch ein langfristiges Ziel damit erreicht werden, dass auch auf die Zeit danach Wirkung hat und da sehe ich nichts. Ja, der Virus wird sich langsamer verbreiten und in zwei Wochen werden die Menschen in Quarantäne wissen ob sie angesteckt sind aber solange weiter Menschen ohne Gesundheitsprüfung das Land betreten dürfen ist das doch alles ne Luftnummer. In meinen Augen scheint Vielen in der Regierung garnicht klar zu sein, was diese trägen Umsetzungen zur Bewältigung dieser Krise für solch ein exportabhängiges Land bedeutet und wenn der Export einbricht und nur noch der Mittelstand die Fahne hochhält, dieser aber schon längst Insolvenz angemeldet hat, ja dann gute Nacht. Profitieren tun nur die Großen wie Amazon oder andere Weltunternehmen.
Mein bester Freund arbeitet bei indeed. Er sagt sie machen derzeit die Geschäfte ihres Lebens weil die Big Player große Anzeigen starten. Die sind für so eine Krise gut aufgestellt und geht der Mittelstand unter werden sich solche Unternehmen um die Facharbeiter reisen, ob man diese Entwicklung gut heißen soll ist sehr fraglich.