Ronald Malfi - December Park
Im Großen und Ganzen ein starkes Buch, das mir gut gefallen hat. Danke für den Tipp, Marco.
Die Story hast du ja schon hinreichend umrissen, dazu schreibe ich nichts weiter. Es ist kein makelloses Meisterwerk, hat seine Stärken und Schwächen. Der Ton des Buchs wechselt immer mal wieder. Es gibt einige hochspannende Stellen im Buch, aber über die gesamte Story verteilt auch viele Passagen, die sich nur den Figuren widmen, während die immer anwesende Bedrohung dann etwas in den Hintergrund rückt. Im Grunde passiert von ein paar Stellen abgesehen gar nicht so besonders viel. Das soll jetzt aber keinesfalls zu negativ sein, denn langweilig hat sich keine Passage angefühlt.
Das einzige, was ich mir noch etwas feiner gewünscht hätte, ist die Charakterisierung - die finde ich innerhalb der fünfköpfigen Gruppe der Hauptfiguren etwas zu wenig detailliert bzw. etwas ungleich ausbalanciert. Im Grunde hat man nur bei der Erzähler-Hauptfigur (Angelo) und dem Neuzugang (Adrian) das Gefühl, die Figuren im Lauf der Zeit wirklich kennen zu lernen, da diese deutlich detaillierter ausgearbeitet werden, was Malfi wirklich sehr gut und greifbar gelingt. Die drei anderen Freunde aus der Gruppe dienen jedoch mehr oder weniger oft nur als Beiwerk; sie sind eben da, bekommen aber keine nennenswerte Tiefe. Hier hätte etwas mehr auch nicht geschadet. Andererseits ist das Buch nicht besonders lang
Das Buch erreicht nicht die Klasse der ganz Großen im CoA-Genre, es ist natürlich kein Summer of Night, It oder Boy's Life, aber es ist auch nicht meilenweit davon entfernt. Was mich so richtig gepackt hat, waren dann die letzten 20% - der Schluss hat es so richtig in sich. Damit hätte ich nicht mehr gerechnet. Ich werde sicher noch mehr von Malfi lesen, einen sehr guten Schreibstil und nette Einfälle hat er.