Jonathan Janz - The Dismembered

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Online Bloodsurfer

  • diagonally parked in a parallel universe...
  • Administrator
  • *****
    • Pfälzer mit saarländischem Migrationshintergrund


    1912: Der amerikanische Autor Arthur Pearce ist mit dem Zug nach London unterwegs. Er möchte etwas Zeit im Ausland verbringen, um sich von einer desaströs gescheiterten Ehe zu erholen und Inspiration für seinen nächsten Roman zu finden. Als eine ungehobelte Gestalt eine junge Frau in seiner Nähe belästigt, greift er beherzt ein und hilft ihr, wonach die beiden den Rest der Fahrt zusammen verbringen und sich in Gespräche vertiefen.

    Sie heißt Sarah Coyle und erzählt ihm eine spannende Geschichte. Ihre jüngere Schwester Violet ist völlig einem Grafen verfallen, der es anscheinend schafft, mit seinem Charme und Charisma alle um den Finger zu wickeln. Seine Anziehungskraft wird nur noch von seinem schlechten Ruf übertroffen - man sagt ihm dunkle Machenschaften nach, bizarre religiöse Rituale und medizinische Experimente. Bewiesen werden konnte davon bisher allerdings nichts.

    Während ihre Familie den Grafen für einen großen Menschenfreund hält und die junge Violet ihn heiraten möchte, vermutet Sarah dahinter finstere Pläne und bittet Arthur, ihr zu helfen, ihre Familie davon zu überzeugen.

    Pearce beschließt, die Einladung anzunehmen und möchte mehr über diesen Grafen erfahren. Er muss jedoch schnell feststellen, dass die Begegnung gar kein Zufall war und wird schnell in unheimliche Geschehnisse verwickelt.

    Das neueste Werk von Jonathan Janz, erst vor ein paar Wochen erschienen. Er schafft es ganz fantastisch, diese klassische, gotische Geschichte, eine Frankenstein-Variation, in seinem modernen Stil zu erzählen. Man wird völlig in diese packende Atmosphäre gezogen und vergisst dabei glatt, dass die Geschichte nicht vor 100 Jahren geschrieben wurde. Er verteidigt bzw. festigt auch hiermit wieder seinen Platz in der Riege meiner Lieblingsautoren.

    Das Buch ist sehr fast-paced, Janz verliert keine Zeit und schreibt keine unnötige Seite. Ich mag seinen Schreibstil einfach sehr. Nach der Einführung der Figuren geht es Schlag auf Schlag und wird zum Ende hin immer turbulenter. Große Empfehlung!