Die Filme der Shaw Brothers

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Offline Elena Marcos

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    Zum überraschenden Tod von Action-Legende Jimmy Wang Yu musste einfach ein Klassiker her. Und tatsächlich kannte ich den legendären „Chinese Boxer“ noch nicht. Der Film war für die Shaws in mehrfacher Hinsicht rentabel. Denn zum einen war er ein riesiger Erfolg (weltweit) und der erste Shaw, in dem der waffenlose Kampf im Vordergrund stand. Zuvor waren es eher die Schwertkampffilme, die im Studio produziert wurden. Und es war ebenfalls auch Wang Yus Regiedebut – das allerdings nicht mit innovativer Story punktet. Denn der Grundplot ist jedem Martial Arts-Fan vertraut.
    Ein abtrünniger Kungfu-Schüler sinnt auf Rache und überfällt seine alte Schule – im Schlepptau hat er drei Japaner, die Meister des Karate sind (hier ist Lo Lieh der fiese Möp unter den Kämpfern). Hier geht nicht nur der Meister Hops, sondern auch die gesamte Schülerschaft bis auf Wang Yu. Der wird von Meisters Töchterchen gesundgepflegt und sinnt auf Rache. Doch wie soll er sich wehren? Da fällt ihm ein Hinweis des Meisters ein, dass er die Federfußtechnik mit der Eisenhand der Karatekämpfer verbinden muss. Nun – trainiert er und jagt als maskierter Killer die Bösewichter, die mittlerweile die Bevölkerung mit ihren Casinos ausnehmen und Schutzgelder erpressen…

    Der Film ist mit 86 Minuten ein recht flotter Shaw und macht unheimlich Spaß. Die Kampfszenen sind noch etwas ungelenk, wirken aber dafür etwas roher. Bei jedem Schlag spritzt das rote Blut, dass es eine Freude ist – der Streifen ist zwar nicht so blutig, wie der Pirat von Shantung, aber es macht schon Freude – wenn in Augen gestochen wird, die Finger in die Körper dringen und Wunden reißen und bei jedem Schlag die getroffenen viel Blut spucken. Das war wohl auch ein guter Grund für die Zensur den Film damals einzuziehen, als es noch kein Bundesprüfstellenreport gab. Die bereits gekürzte Kinofassung wurde einkassiert und verboten – erst eine nochmals zensierte Fassung (13 weitere Gewaltschnitte…) wurde wieder freigegeben. Abgefahren ist, dass die damalige Super-8 Fassung viele Szenen noch beinhaltete. Heute ist der Streifen auf Bluray mit einer 16er Freigabe erhältlich, was auch ein Fehler ist, denn der Film wurde nie für eine 16 geprüft. Ach ja … besonders cool ist, dass Wang Yu als Maskierter Rächer aussieht, als ob er zu Corona-Zeit im Supermarkt einkaufen möchte…

    Egal – der relativ blutige Film ist heute Uncut und auf BD mit einer Neusyncho ausgestattet. Nur die TVP-DVD beinhaltet die Kinosynchro, wo die fehlenden Stellen entweder im Original mit UT oder mit Neusynchro aufgefüllt werden können.

    Fazit: Ein tolle Shaw-Bros Klassiker mit Wang Yu in Bestform. Blutig, rau und auf die 12. Mehr braucht es nicht für einen unterhaltsamen Videoabend.

    „Das Todeslied der Shaolin“ wird als Fortsetzung gehandelt – hat aber mit dem Original wohl nichts zu tun und ist auch nicht unter der Shaw-Flagge entstanden. Diesen hat Wang Yu dann später selbst produziert und inszeniert.

    Hier noch der alte HK Trailer:


    Und der neue offizielle Trailer:


    "Wir laufen keinen Trends hinterher, wir SETZEN welche!"


    Offline Max_Cherry

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      Auch so einer, von dem die Filme teils gar nicht, teils schwer und wenn dann nur teuer zu kriegen sind.



      Offline JasonXtreme

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        Hab ich auch nie gesehen, ich meine sogar keinen mit Wang Yu
        Einmal dachte ich ich hätte unrecht... aber ich hatte mich geirrt.


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        Offline Max_Cherry

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          Hab ich auch nie gesehen, ich meine sogar keinen mit Wang Yu

          "Duell der Giganten" auch nicht?
          Aka "The One Armed Boxer vs. The Flying Guillotine"


          Offline JasonXtreme

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            Doch den kenn ich, eben mal nachgesehen. Wohl auch noch ein zwei andere
            Einmal dachte ich ich hätte unrecht... aber ich hatte mich geirrt.


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            Offline Elena Marcos

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              Auch so einer, von dem die Filme teils gar nicht, teils schwer und wenn dann nur teuer zu kriegen sind.


              Welchen meinst Du? "Sein Schlag war tödlich" ist auf Bluray für 8 Euro zu bekommen - man muss nur die Neusynchro in Kauf nehmen. Und "Todeslied" erscheint in einer Neuauflauge am 15. Apri auf BD. ofdb gibt den mit 14,98 Euro an.

              "Wir laufen keinen Trends hinterher, wir SETZEN welche!"


              Offline Max_Cherry

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                Auch so einer, von dem die Filme teils gar nicht, teils schwer und wenn dann nur teuer zu kriegen sind.


                Welchen meinst Du? "Sein Schlag war tödlich" ist auf Bluray für 8 Euro zu bekommen - man muss nur die Neusynchro in Kauf nehmen. Und "Todeslied" erscheint in einer Neuauflauge am 15. Apri auf BD. ofdb gibt den mit 14,98 Euro an.

                Das ist ne Top News.
                "Todeslied" Kauf ich für den Preis.

                Gibt es denn bei dem anderen eine O-Ton Spur mit dt. UTs?


                Offline Elena Marcos

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                  Auch so einer, von dem die Filme teils gar nicht, teils schwer und wenn dann nur teuer zu kriegen sind.


                  Welchen meinst Du? "Sein Schlag war tödlich" ist auf Bluray für 8 Euro zu bekommen - man muss nur die Neusynchro in Kauf nehmen. Und "Todeslied" erscheint in einer Neuauflauge am 15. Apri auf BD. ofdb gibt den mit 14,98 Euro an.

                  Das ist ne Top News.
                  "Todeslied" Kauf ich für den Preis.

                  Gibt es denn bei dem anderen eine O-Ton Spur mit dt. UTs?

                  Leider gibt es nur englische UTs für den O-Ton. Ich nehme an, die haben sie einfach von der HK-BD lizensiert. Alternativ gibt es noch die DVD von TVP mit beiden Synchros und O-Ton (für 14,98) - aber auch nur mit englischen UTs.

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                  Offline Sing-Lung

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                    Habe ja schon paar Shaw-Filme auf DVD, aber eigentlich nur welche mit Gordon Liu.

                    Arrow UK hat vor einiger Zeit Shaw Scope Vol. 1 rausgebracht:



                    Hier der Inhalt:
                    This inaugural collection by Arrow Video presents twelve jewels from the Shaw crown, all released within the 1970s, kicking off in 1972 with Korean director Chung Chang-wha’s King Boxer, the film that established kung fu cinema as an international box office powerhouse when it hit Stateside cinemas under the title Five Fingers of Death. From there we see Chang Cheh (arguably Shaw’s most prolific director) helm the blood-soaked brutality of The Boxer from Shantung and two self-produced films in his ‘Shaolin Cycle’ series, Five Shaolin Masters and its prequel Shaolin Temple, before taking a detour into Ho Meng-hua’s King Kong-inspired Mighty Peking Man, one of the most unmissably insane giant monster films ever made. Chang’s action choreographer Lau Kar-leung then becomes a director in his own right, propelling his adoptive brother Gordon Liu to stardom in Challenge of the Masters and Executioners from Shaolin. Not to be outdone, Chang introduces some of Shaw’s most famous faces to the screen, including Alexander Fu Sheng fighting on the streets of San Francisco in Chinatown Kid and, of course, the mighty Venom Mob in The Five Venoms and Crippled Avengers. Finally, Lau and Liu successfully meld high kicks with humor in two of their masterworks, Heroes of the East and Dirty Ho, also featuring such fan favourites as Wong Yue, Hsiao Hao and Kara Hui.

                    Ziemlich wilder Mix, aber einige Highlights, die ich noch nicht habe/kenne. Der Tod von Wang Yu hat mich hierhin geführt. :)


                    Offline Elena Marcos

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                      Wie viele sind denn da genau drin? Und welche... muss mal schauen...

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                      Offline Sing-Lung

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                        12 Filme plus 2 CDs.

                        Disc 1: King Boxer
                        Disc 2: Boxer from Shantung
                        Disc 3: Five Shaolin Masters / Shaolin Temple
                        Disc 4: Mighty Peking Man
                        Disc 5: Challenge of the Masters / Executioners from Shaolin
                        Disc 6: Chinatown Kid
                        Disc 7: The Five Venoms / Crippled Avengers
                        Disc 8: Heroes of the East / Dirty Ho
                        Disc 9: Music from Shaolin Temple, Mighty Peking Man and Chinatown Kid (CD)
                        Disc 10: Music from The Five Venoms, Crippled Avengers and Dirty Ho (CD)


                        Offline JasonXtreme

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                          Dirty Ho!? Hm...
                          Einmal dachte ich ich hätte unrecht... aber ich hatte mich geirrt.


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                          Offline Sing-Lung

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                            Also wegen einem Film lohnen die 82£ wohl kaum! ;)

                            Aber sonst ist die Box wohl top und da ich keinen Film davon hab, habe ich gerne investiert. Fast gespannter bin ich schon fast auf Volume 2. :lol:


                            Offline JasonXtreme

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                              Naja es kommt sicher darauf an, was genau einen bei Dirty Ho denn erwartet, meine Fantasy lässt da EINIGE Schlüsse zu!
                              Einmal dachte ich ich hätte unrecht... aber ich hatte mich geirrt.


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                              Offline Sing-Lung

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                                Oh mann, hab grad nicht dran gedacht dass Donnerstag ist und Deine Bemerkung zum Film tatsächlich ernst gemeint!🙈😂


                                Offline Max_Cherry

                                • Die Großen Alten
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                                  Oh mann, hab grad nicht dran gedacht dass Donnerstag ist und Deine Bemerkung zum Film tatsächlich ernst gemeint!🙈😂

                                  Was soll ich sagen, ich liebe diesen Running Gag. :uglylol:


                                  Offline JasonXtreme

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                                    Also ich lieg auf der Couch und bin entspannt, aber bei schmutzigen Löchlein mach ich nie Witze!
                                    Einmal dachte ich ich hätte unrecht... aber ich hatte mich geirrt.


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                                    Offline Elena Marcos

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                                      Ti Lung – Duell ohne Gnade / The Duel (1971)

                                      „Ein super harter Karate-Thriller aus Hongkong“. Die Werbung für Shaw Brothers Filme war schon immer etwas speziell und übertrieben, aber irgendwie machten die Sprüche einen immer wieder neugierig. Nun mit „Ti Lung – Duelle ohne Gnade“ haut Chang Cheh wieder einmal den perfekten Film fürs Bahnhofskino raus. Hier kann man jederzeit in die Story einsteigen oder rausgehen, ohne dass es irgendwie ein Verlust wäre.
                                      Die Rachegeschichte ist rudimentär und absolut belanglos. Ti Lung spielt den Messerkämpfer Jen Chie, der mit seinen (Halb-)Brüder in der Gangsterorganisation seines Vaters arbeitet. Die Tangs befanden sich im Krieg mit den Pangs, deren Oberhaupt ermordet wurde. Jens Vater rückt auf der Beerdigung dem befeindeten Plan auf die Pelle und es kommt zu einem regelrechten Massaker (das bei anderen Filmen schon ein Finale gewesen wäre). Natürlich rächen sich die Pangs und es kommt bei der Feier am Abend zu einem Angriff, bei dem der Vater ums Leben kommt. Die Brüder beraten sich, wie man am besten der Sache entgehen kann. Kang Tang will zunächst die Schuld auf sich nehmen und fliehen, wird jedoch von den Brüdern zurückgehalten, da er sich am besten mit dem Geschäft und den Finanzen auskennt. Also fällt die Wahl auf Jen, der ein Jahr lang untertaucht und seine geliebte Butterfly zurücklässt, die er heiraten wollte. Doch die versprochene finanzielle Unterstützung der Familie bleibt aus. Als Jen nach einem Jahr zurückkehrt wird er direkt von den eigenen Leuten angegriffen. Die Wahrheit ist – Kang hat den Laden übernommen und ist zudem verantwortlich am Tod des Vaters, der vom eingekauften Killer Ti Wang (David Chiang) bei dem Angriff umgebracht wurde. Zunächst helfen sich die beiden immer wieder aus der Patsche, bis Jen herausfindet, dass Ti der Mörder seines Vaters ist und schwört im Rache. Doch das „Duell“ müssen beide noch verschieben, bis Kang aus dem Weg geräumt ist. Am Ende wartet auf die Kontrahenten jedoch noch eine überraschende Wahrheit…
                                      Die Story gewinnt kein Oscar – denn sie ist platt, voller Klischees und Sequenzen, die zum Brüllen komisch sind. Besonders die Szenen zwischen Jen und Butterfly, die von Kang zur Prostitution gezwungen wird, sind so drüber, dass es dem Zuschauer richtig wehtut. Auch das Finale, in dem die schwerverletzten Helden im Regen zeitlupenartig auf einander zu rutschen um Händchen zu halten – ist wahre Männerfreundschaft in Perfektion. Das sind die Elemente, die John Woo von seinem Meister und Lehrer Chang Cheh gelernt hat und die die Fans später in den Heroic Bloodshed Filmen begeisterten.
                                      Was macht aber „Ti Lung – Duell ohne Gnade“ dann doch zum Klassiker – na die unzähligen Kampfszenen, in denen Messer eine Rolle spielen. Hier wird geschlitzt und erstochen, dass es eine wahre Freude ist. Der exponentielle Einsatz von Kehlenschnitten und Blutbeutelexplosionen sind eine Wucht. Das ist Chang Ches Kino in Reinkultur. Das ist es was man von einem Shaw erwartet. Da wird geprügelt und gemetzelt, dass es eine wahre Freude ist. Der Film sieht übrigens auf Blu-ray phantastisch aus und ist natürlich ungeschnitten.  Die damalige VHS kam im Gegensatz zur Kino-Wiederaufführung (minus 30 Minuten) mit nur 13 Schnitten aus. Doch der volle Genuss bringt nur die Scheibe – von filmart. Fazit: Absoluter No-Brainer auf höchstem Hongkong-Niveau. Ein Muss für Fans blutiger asiatischer Kost der 70er.

                                      P.S. – der Film war so erfolgreich, dass Cheh 9 Jahre später mit „5 Kämpfer aus Stahl“ (Flag of Iron) ein Remake für die Shaws drehte.

                                      Hier der kurze Celestial-Trailer:


                                      "Wir laufen keinen Trends hinterher, wir SETZEN welche!"


                                      Offline Elena Marcos

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                                        Anak Pontianak (1958)

                                        Die Shaw Produktionen aus Malaysia sind ein Garant für krudes Zeug. Run Run Shaw hat auch für „Anak Pontianak“ in die Kiste der lokalen Legenden gegriffen und den Mythos eines weiblichen Blutsaugers hervorgezogen. Im Volksmund ist der Pontianak aber auch der Geist einer verstorbenen Frau oder ein Dämon. Für den Film der 1958 entstand wurde aus dem Wesen irgendwie eine Mischform. Der Streifen beginnt eigentlich recht stimmungsvoll. In einer stürmischen Nacht gebiert eine Frau ein Kind und bittet ihren Mann einen Nagel aus ihrem Nacken zu ziehen (????!?) – nun nimmt das Schicksal seinen Lauf. Die Frau stirbt und wird zum „Pontianak“. Nach der Beerdigung steht sie aus dem Grab auf (aha Vampir) und dringt ins Haus ein. Dort spricht der Ehemann mit einer jungen Frau. Aus Eifersucht tötet sie Frau und Ehemann und nimmt das Kind aus der Wiege (sie konnte es nicht töten). Sie setzt das Haus in Brand und zieht von dannen. Unterschlupf findet sie bei einem einfältigen Bauern, der sie und das Kind aufnimmt. Petir wird erwachsen und verliebt sich in Kamali, ein hübsches Mädchen aus dem Dorf. Doch der junge Mann weiß nicht, dass durch die Kraft seiner Mutter er sich in ein unheilvolles Affenmonster verwandeln kann. Gleichzeitig arbeitet Dr. Sulong, ein (verrückter) Wissenschaftler an einer Substanz, die ihn ebenfalls in ein megastarkes Affenmonster verwandelt. Er hegt im übrigen auch Gefühle für das Mädchen Kamali – und so nimmt das Unheil seinen Lauf.

                                        Der Film lag mir auf YouTube in Originalfassung ohne Untertitel vor. Der Geschichte konnte man aber auch recht einfach folgen. Nach der ersten Halben Stunde kommt etwas Leerlauf in die Geschichte, aber zum Ende hin zieht die Spannung wieder an. Neben dem Pontianak und den Affenmonstern treten noch sonstige Teufel und (Schlangen-)Dämonen auf. Recht gelungen finde ich die kruden Maskeneffekte. Gerade die Affenmasken, die wohl aus Gummi bestehen, haben eine seltsame Mimik, weil die Schauspieler drunter atmen und dadurch die Gesichtszüge bewegen. Die Mutter sieht in ihrem Vampir-Makeup wirklich zum Fürchten aus… Natürlich ist das Ding wirklich nur für beinharte Allesgucker und Fans. Außer mir schaut sich wohl niemand so was an. Aber filmhistorisch ist das wohl recht interessant – da es anscheinend für Malaysia bis Indonesien einen starken Markt für heimische Produktionen gab.

                                        Hier ein Zusammenschnitt der abgefahrenen Monsterszenen:


                                        Und der komplette Film – leider in unterdurchschnittlicher Qualität:



                                        "Wir laufen keinen Trends hinterher, wir SETZEN welche!"


                                        Offline Sing-Lung

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                                          Ti Lung – Duell ohne Gnade / The Duel (1971)

                                          „Ein super harter Karate-Thriller aus Hongkong“. Die Werbung für Shaw Brothers Filme war schon immer etwas speziell und übertrieben, aber irgendwie machten die Sprüche einen immer wieder neugierig. Nun mit „Ti Lung – Duelle ohne Gnade“ haut Chang Cheh wieder einmal den perfekten Film fürs Bahnhofskino raus. Hier kann man jederzeit in die Story einsteigen oder rausgehen, ohne dass es irgendwie ein Verlust wäre.
                                          Die Rachegeschichte ist rudimentär und absolut belanglos. Ti Lung spielt den Messerkämpfer Jen Chie, der mit seinen (Halb-)Brüder in der Gangsterorganisation seines Vaters arbeitet. Die Tangs befanden sich im Krieg mit den Pangs, deren Oberhaupt ermordet wurde. Jens Vater rückt auf der Beerdigung dem befeindeten Plan auf die Pelle und es kommt zu einem regelrechten Massaker (das bei anderen Filmen schon ein Finale gewesen wäre). Natürlich rächen sich die Pangs und es kommt bei der Feier am Abend zu einem Angriff, bei dem der Vater ums Leben kommt. Die Brüder beraten sich, wie man am besten der Sache entgehen kann. Kang Tang will zunächst die Schuld auf sich nehmen und fliehen, wird jedoch von den Brüdern zurückgehalten, da er sich am besten mit dem Geschäft und den Finanzen auskennt. Also fällt die Wahl auf Jen, der ein Jahr lang untertaucht und seine geliebte Butterfly zurücklässt, die er heiraten wollte. Doch die versprochene finanzielle Unterstützung der Familie bleibt aus. Als Jen nach einem Jahr zurückkehrt wird er direkt von den eigenen Leuten angegriffen. Die Wahrheit ist – Kang hat den Laden übernommen und ist zudem verantwortlich am Tod des Vaters, der vom eingekauften Killer Ti Wang (David Chiang) bei dem Angriff umgebracht wurde. Zunächst helfen sich die beiden immer wieder aus der Patsche, bis Jen herausfindet, dass Ti der Mörder seines Vaters ist und schwört im Rache. Doch das „Duell“ müssen beide noch verschieben, bis Kang aus dem Weg geräumt ist. Am Ende wartet auf die Kontrahenten jedoch noch eine überraschende Wahrheit…
                                          Die Story gewinnt kein Oscar – denn sie ist platt, voller Klischees und Sequenzen, die zum Brüllen komisch sind. Besonders die Szenen zwischen Jen und Butterfly, die von Kang zur Prostitution gezwungen wird, sind so drüber, dass es dem Zuschauer richtig wehtut. Auch das Finale, in dem die schwerverletzten Helden im Regen zeitlupenartig auf einander zu rutschen um Händchen zu halten – ist wahre Männerfreundschaft in Perfektion. Das sind die Elemente, die John Woo von seinem Meister und Lehrer Chang Cheh gelernt hat und die die Fans später in den Heroic Bloodshed Filmen begeisterten.
                                          Was macht aber „Ti Lung – Duell ohne Gnade“ dann doch zum Klassiker – na die unzähligen Kampfszenen, in denen Messer eine Rolle spielen. Hier wird geschlitzt und erstochen, dass es eine wahre Freude ist. Der exponentielle Einsatz von Kehlenschnitten und Blutbeutelexplosionen sind eine Wucht. Das ist Chang Ches Kino in Reinkultur. Das ist es was man von einem Shaw erwartet. Da wird geprügelt und gemetzelt, dass es eine wahre Freude ist. Der Film sieht übrigens auf Blu-ray phantastisch aus und ist natürlich ungeschnitten.  Die damalige VHS kam im Gegensatz zur Kino-Wiederaufführung (minus 30 Minuten) mit nur 13 Schnitten aus. Doch der volle Genuss bringt nur die Scheibe – von filmart. Fazit: Absoluter No-Brainer auf höchstem Hongkong-Niveau. Ein Muss für Fans blutiger asiatischer Kost der 70er.

                                          P.S. – der Film war so erfolgreich, dass Cheh 9 Jahre später mit „5 Kämpfer aus Stahl“ (Flag of Iron) ein Remake für die Shaws drehte.

                                          Hier der kurze Celestial-Trailer:


                                          Klingt cool. Ich hoffe Arrow packt denn in Vol. 2 ihrer Shaw-VÖs…


                                          Offline Elena Marcos

                                          • a.k.a. Dirk
                                          • Die Großen Alten
                                            • Come on in ... hahahahahahahahahah
                                              • Show only replies by Elena Marcos
                                            Shen Chang und die Karate-Bande / The Delinquent (1973)

                                            Dieser Reißer ist etwas ungewöhnlich für die Shaws, denn sie taten für „The Delinquent“ aus ihren Studios wieder in die Straßen von Hongkong. Der Film spielt auch in den 70er Jahren und so bot sich das Setting natürlich perfekt an.

                                            Es geht um den jungen Shen Chang, der mit seinem Vater in ärmlichen Verhältnissen lebt. Die beiden kommen nicht gut miteinander aus, da Chang sich öfter prügelt und immer wieder aus seinen Gelegenheitsjobs gefeuert wird. Sein Vater schuftet als Sicherheitsmann in einer Industriefirma und verdient mehr schlecht als recht. Die Mutter hat die Familie verlassen, weil der Vater halt nicht genügend verdient hat, und zog zum Fleischer. Chang ist ein recht guter Kungfu-Fighter und kann sich auf der Straße behaupten. Doch eine kriminelle Bande ist scharf auf den Jungen, weil sie einen Raubzug auf die Firma vorhaben, wo der Vater arbeitet. Zuerst will ihn ein Handlanger (Fatty Fan Mei-Cheng) für die Bande gewinnen, doch Cheng bleibt stark. Leider kommt er nach einer Prügelei in den Knast und erwartet, dass der Vater ihn rausholt – doch der hat die Faxen seines Sohnes satt. Cheng kommt trotzdem frei, weil der Oberboss (Tung Lin) die Kaution stellt. Er wickelt Chang um den Finger, mit Geld, teuren Geschenken und einer Frau (Betty Pei-Ti), die Chang seine Freundin Elaine (Lily Li Li-Li) vergessen lässt. Chang beginnt eine kriminelle Karriere und findet sogar die Safe-Kombination raus, wo sein Vater die Schlüssel versteckt. Der Raubzug ist beschlossene Sache – doch Chang will seinen Vater raushalten und überredet in zu einem Kurztrip. Doch sein Vater geht lieber arbeiten. Das Unheil nimmt seinen Lauf…

                                            Hier bieten die Shaw Brothers eine hervorragende Mischung aus Familien-Drama, Milieustudie und Streetgang-Film, natürlich mit hervorragenden Kloppereien. Wang Chun hat nicht ganz den Status der anderen Stars, ist aber die perfekte Besetzung für den jungen „Delinquenten“. Man nimmt ihm den wilden Jugendlichen ab, der schnell reich werden will – weil er sieht, dass sein Vater sich sein Leben lang ohne Dank abrackert – gelichzeitig aber um die Anerkennung durch seinen Vater ringt. Daher ist der Film mit 105 Minuten recht lang und auf die Action muss man zum Teil etwas warten. Doch Story und die Atmosphäre der 70er Jahre unterhalten in der Zwischenzeit ganz gut. Der Film ist bis aufs Finale nicht unbedingt blutig, aber die Kampfszenen sind flott und super inszeniert. Besonders gelungen fand ich die Verfolgungsjagd mit den Motorrädern – wo Chang gejagt und quasi im Vorbeifahren verprügelt wird. Als er sich dann ein Motorrad und ein Kantholz schnappt, dreht er den Spieß um. Das Finale ist eigentlich spannend und auch relativ brutal. Chang will seinen Vater schützen und versucht, die ganze Bande aufzuhalten. Eine harte Aufgabe – bringt aber gut 30 Minuten Freude für den Zuschauer. Das Ende verrate ich nicht – aber das kann sich der Shaw geübte Zuschauer denken…

                                            Die Bluray von BlackHill hat ein scharfes, knackiges Bild und beinhaltet die ungekürzte Fassung, sowie die kürzere Kinofassung, die lediglich Handlung vermissen lässt.

                                            Fazit: wer einen etwas anderen Shaw sehen will, ist hier genau richtig. Weg vom historischen Schwertkampffilm hin zum zeitgenössischen Klopper. Dringende Empfehlung.

                                            Hier der moderne Celestial-Trailer:


                                            "Wir laufen keinen Trends hinterher, wir SETZEN welche!"


                                            Offline Elena Marcos

                                            • a.k.a. Dirk
                                            • Die Großen Alten
                                              • Come on in ... hahahahahahahahahah
                                                • Show only replies by Elena Marcos
                                              Diau Charn (1956 oder 1958?)

                                              Die Sternstunde der Shaw Brothers – der erste Farbfilm, der nicht nur zahlreiche Preise gewann, sondern den Erfolg des Studios zementierte. Die erste Huangmei Oper brach alle Rekorde und schuf ein neues Genre – quasi aufwendiges Theater für die Massen mit ohrwurmträchtigen Songs. „Diau Charn“ war die Initialzündung uns schuf auch den ersten Shaw Brothers Star – Linda Lin-Dai. Sie war nicht nur eine ungewöhnliche Darstellerin, sondern hatte auch ein ungewöhnliches Leben. Auf dem Höhepunkt ihrer Karriere schied sie mit Anfang Dreißig freiwillig aus dem Leben… was für eine Schande! Nennt mich rassistisch, aber Lin-Dai hatte mit ihren großen Augen und ihren Gesichtszügen ein europäisches Aussehen, dass etwa Doris Day in die Tasche gepackt hätte, wäre sie jemals außerhalb von HK berühmt geworden. Eine unglaubliche Ausstrahlung und ein zeitloses Gesicht, dass eine große Zukunft verheißt. Mit „Diau Charn“ begründete sie eine einzigartige Karriere….
                                              Der Film ist eigentlich noch relativ unspektakulär, auch wenn hier die Shaw schon einiges investiert haben. Die großartigen Sets und die tollen Leinwandmalereien an den Studiowänden werden uns Jahrzehnte begleiten. Aber die Story ist für 88 Minuten eigentlich recht flüssig erzählt. Es geht um einen Premierminister und seinen General, die gegen den Kaiser intrigieren. „Diau Charn“ wird eingeschleust, um die Herzen von beiden zu gewinnen. Sie verliebt sich in den General, wird aber vom „Minister“ geschändet. Hinter den Kulissen spielt sie beide gegeneinander aus – so dass es am Ende zur Katastrophe kommen muss…
                                              Nun – ich verrate nicht zu viel, wenn hier der eine Kontrahent den anderen eliminiert und Diau Charn am Schluss den anderen während eines Schwerttanzes ebenfalls töten soll. Doch wie immer, ist das Ende nicht vorhersehbar.
                                              Der Film ist natürlich noch Null spektakulär, weil die Shaws noch in den Kinderschuhen steckten und keine Martial Arts integrierten. Auch wenn die Hauptfigur das sogar anspricht… Kung Fu ist in den 50ern noch kein Thema.
                                              Dennoch ist der Film ein echter Klassiker, mit allen Zutaten, die Shaw in den folgenden Jahren aufboten. Typische Songs, Period-Geschichten und Künstlichkeit in den Sets.

                                              Fazit: „Diau Charn“ ist der perfekte Einstieg in die Hunagmei-Ära der Shaws. Ich bin persönlich ein großer Fan von Ivy Ling Po geworden, die als einzige selbst gesungen hat. Aber Linda Lin-Dai ist auf jeden Fall einen Blick wert. Ich würde es Arthouse-Fans empfehlen, aber die haben nicht die Klasse diesen Film zu würdigen. Für Shaw das Fundament und ein toller Film (sogar in Vollbild). Die Farben und die Sets werden auf jeden Fall begeistern.

                                              Hier der Original-Trailer:

                                              Hier der neue kurze Celestial-Trailer:

                                              « Letzte Änderung: 01. Juli 2022, 16:02:40 von Elena Marcos »

                                              "Wir laufen keinen Trends hinterher, wir SETZEN welche!"


                                              Offline Max_Cherry

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                                                  • Show only replies by Max_Cherry
                                                Hmmm, ich kann nicht einschätzen, ob der was für mich ist. Das sieht schon sehr nach abgefilmtem Theater aus, aber das soll es ja auch sein, wenn ich das Gerne richtig verstehe. Sets und Farben gefallen mir durchaus. Gibt es den mit dt. Synchro?


                                                Offline Elena Marcos

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                                                  Hmmm, ich kann nicht einschätzen, ob der was für mich ist. Das sieht schon sehr nach abgefilmtem Theater aus, aber das soll es ja auch sein, wenn ich das Gerne richtig verstehe. Sets und Farben gefallen mir durchaus. Gibt es den mit dt. Synchro?

                                                  Du hast recht - es wirkt wie abgefilmten Theater. Dennoch ist die Optik etwas ganz eigenes - wo man sich aber drauf einlassen muss. Den gibt es leider nicht mit dt. Synchro, wie ein Großteilder Shaws. Meine DVD ist ein RC3 Import aus HK - die sind allesamt nicht mehr so einfach zu bekommen, da oftmals oop. Das ich damals überhaupt noch einen bekommen habe ist echt ein Wunder. - Es gibt noch eine Karaoke Edition, was aber mir zu weit ging. 

                                                  "Wir laufen keinen Trends hinterher, wir SETZEN welche!"


                                                  Offline Max_Cherry

                                                  • Die Großen Alten
                                                      • Show only replies by Max_Cherry
                                                    Karaoke Edition klingt lustig.
                                                    Hast Du schon mal überlegt auf den indischen Hype Train aufzuspringen? Bahubali 1+2, RRR usw. :)