Die Filme der Shaw Brothers

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    Auch so einer, von dem die Filme teils gar nicht, teils schwer und wenn dann nur teuer zu kriegen sind.


    Welchen meinst Du? "Sein Schlag war tödlich" ist auf Bluray für 8 Euro zu bekommen - man muss nur die Neusynchro in Kauf nehmen. Und "Todeslied" erscheint in einer Neuauflauge am 15. Apri auf BD. ofdb gibt den mit 14,98 Euro an.

    "Wir laufen keinen Trends hinterher, wir SETZEN welche!"


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      Auch so einer, von dem die Filme teils gar nicht, teils schwer und wenn dann nur teuer zu kriegen sind.


      Welchen meinst Du? "Sein Schlag war tödlich" ist auf Bluray für 8 Euro zu bekommen - man muss nur die Neusynchro in Kauf nehmen. Und "Todeslied" erscheint in einer Neuauflauge am 15. Apri auf BD. ofdb gibt den mit 14,98 Euro an.

      Das ist ne Top News.
      "Todeslied" Kauf ich für den Preis.

      Gibt es denn bei dem anderen eine O-Ton Spur mit dt. UTs?

      Leider gibt es nur englische UTs für den O-Ton. Ich nehme an, die haben sie einfach von der HK-BD lizensiert. Alternativ gibt es noch die DVD von TVP mit beiden Synchros und O-Ton (für 14,98) - aber auch nur mit englischen UTs.

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        Wie viele sind denn da genau drin? Und welche... muss mal schauen...

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          Ti Lung – Duell ohne Gnade / The Duel (1971)

          „Ein super harter Karate-Thriller aus Hongkong“. Die Werbung für Shaw Brothers Filme war schon immer etwas speziell und übertrieben, aber irgendwie machten die Sprüche einen immer wieder neugierig. Nun mit „Ti Lung – Duelle ohne Gnade“ haut Chang Cheh wieder einmal den perfekten Film fürs Bahnhofskino raus. Hier kann man jederzeit in die Story einsteigen oder rausgehen, ohne dass es irgendwie ein Verlust wäre.
          Die Rachegeschichte ist rudimentär und absolut belanglos. Ti Lung spielt den Messerkämpfer Jen Chie, der mit seinen (Halb-)Brüder in der Gangsterorganisation seines Vaters arbeitet. Die Tangs befanden sich im Krieg mit den Pangs, deren Oberhaupt ermordet wurde. Jens Vater rückt auf der Beerdigung dem befeindeten Plan auf die Pelle und es kommt zu einem regelrechten Massaker (das bei anderen Filmen schon ein Finale gewesen wäre). Natürlich rächen sich die Pangs und es kommt bei der Feier am Abend zu einem Angriff, bei dem der Vater ums Leben kommt. Die Brüder beraten sich, wie man am besten der Sache entgehen kann. Kang Tang will zunächst die Schuld auf sich nehmen und fliehen, wird jedoch von den Brüdern zurückgehalten, da er sich am besten mit dem Geschäft und den Finanzen auskennt. Also fällt die Wahl auf Jen, der ein Jahr lang untertaucht und seine geliebte Butterfly zurücklässt, die er heiraten wollte. Doch die versprochene finanzielle Unterstützung der Familie bleibt aus. Als Jen nach einem Jahr zurückkehrt wird er direkt von den eigenen Leuten angegriffen. Die Wahrheit ist – Kang hat den Laden übernommen und ist zudem verantwortlich am Tod des Vaters, der vom eingekauften Killer Ti Wang (David Chiang) bei dem Angriff umgebracht wurde. Zunächst helfen sich die beiden immer wieder aus der Patsche, bis Jen herausfindet, dass Ti der Mörder seines Vaters ist und schwört im Rache. Doch das „Duell“ müssen beide noch verschieben, bis Kang aus dem Weg geräumt ist. Am Ende wartet auf die Kontrahenten jedoch noch eine überraschende Wahrheit…
          Die Story gewinnt kein Oscar – denn sie ist platt, voller Klischees und Sequenzen, die zum Brüllen komisch sind. Besonders die Szenen zwischen Jen und Butterfly, die von Kang zur Prostitution gezwungen wird, sind so drüber, dass es dem Zuschauer richtig wehtut. Auch das Finale, in dem die schwerverletzten Helden im Regen zeitlupenartig auf einander zu rutschen um Händchen zu halten – ist wahre Männerfreundschaft in Perfektion. Das sind die Elemente, die John Woo von seinem Meister und Lehrer Chang Cheh gelernt hat und die die Fans später in den Heroic Bloodshed Filmen begeisterten.
          Was macht aber „Ti Lung – Duell ohne Gnade“ dann doch zum Klassiker – na die unzähligen Kampfszenen, in denen Messer eine Rolle spielen. Hier wird geschlitzt und erstochen, dass es eine wahre Freude ist. Der exponentielle Einsatz von Kehlenschnitten und Blutbeutelexplosionen sind eine Wucht. Das ist Chang Ches Kino in Reinkultur. Das ist es was man von einem Shaw erwartet. Da wird geprügelt und gemetzelt, dass es eine wahre Freude ist. Der Film sieht übrigens auf Blu-ray phantastisch aus und ist natürlich ungeschnitten.  Die damalige VHS kam im Gegensatz zur Kino-Wiederaufführung (minus 30 Minuten) mit nur 13 Schnitten aus. Doch der volle Genuss bringt nur die Scheibe – von filmart. Fazit: Absoluter No-Brainer auf höchstem Hongkong-Niveau. Ein Muss für Fans blutiger asiatischer Kost der 70er.

          P.S. – der Film war so erfolgreich, dass Cheh 9 Jahre später mit „5 Kämpfer aus Stahl“ (Flag of Iron) ein Remake für die Shaws drehte.

          Hier der kurze Celestial-Trailer:


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            Anak Pontianak (1958)

            Die Shaw Produktionen aus Malaysia sind ein Garant für krudes Zeug. Run Run Shaw hat auch für „Anak Pontianak“ in die Kiste der lokalen Legenden gegriffen und den Mythos eines weiblichen Blutsaugers hervorgezogen. Im Volksmund ist der Pontianak aber auch der Geist einer verstorbenen Frau oder ein Dämon. Für den Film der 1958 entstand wurde aus dem Wesen irgendwie eine Mischform. Der Streifen beginnt eigentlich recht stimmungsvoll. In einer stürmischen Nacht gebiert eine Frau ein Kind und bittet ihren Mann einen Nagel aus ihrem Nacken zu ziehen (????!?) – nun nimmt das Schicksal seinen Lauf. Die Frau stirbt und wird zum „Pontianak“. Nach der Beerdigung steht sie aus dem Grab auf (aha Vampir) und dringt ins Haus ein. Dort spricht der Ehemann mit einer jungen Frau. Aus Eifersucht tötet sie Frau und Ehemann und nimmt das Kind aus der Wiege (sie konnte es nicht töten). Sie setzt das Haus in Brand und zieht von dannen. Unterschlupf findet sie bei einem einfältigen Bauern, der sie und das Kind aufnimmt. Petir wird erwachsen und verliebt sich in Kamali, ein hübsches Mädchen aus dem Dorf. Doch der junge Mann weiß nicht, dass durch die Kraft seiner Mutter er sich in ein unheilvolles Affenmonster verwandeln kann. Gleichzeitig arbeitet Dr. Sulong, ein (verrückter) Wissenschaftler an einer Substanz, die ihn ebenfalls in ein megastarkes Affenmonster verwandelt. Er hegt im übrigen auch Gefühle für das Mädchen Kamali – und so nimmt das Unheil seinen Lauf.

            Der Film lag mir auf YouTube in Originalfassung ohne Untertitel vor. Der Geschichte konnte man aber auch recht einfach folgen. Nach der ersten Halben Stunde kommt etwas Leerlauf in die Geschichte, aber zum Ende hin zieht die Spannung wieder an. Neben dem Pontianak und den Affenmonstern treten noch sonstige Teufel und (Schlangen-)Dämonen auf. Recht gelungen finde ich die kruden Maskeneffekte. Gerade die Affenmasken, die wohl aus Gummi bestehen, haben eine seltsame Mimik, weil die Schauspieler drunter atmen und dadurch die Gesichtszüge bewegen. Die Mutter sieht in ihrem Vampir-Makeup wirklich zum Fürchten aus… Natürlich ist das Ding wirklich nur für beinharte Allesgucker und Fans. Außer mir schaut sich wohl niemand so was an. Aber filmhistorisch ist das wohl recht interessant – da es anscheinend für Malaysia bis Indonesien einen starken Markt für heimische Produktionen gab.

            Hier ein Zusammenschnitt der abgefahrenen Monsterszenen:


            Und der komplette Film – leider in unterdurchschnittlicher Qualität:



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              Shen Chang und die Karate-Bande / The Delinquent (1973)

              Dieser Reißer ist etwas ungewöhnlich für die Shaws, denn sie taten für „The Delinquent“ aus ihren Studios wieder in die Straßen von Hongkong. Der Film spielt auch in den 70er Jahren und so bot sich das Setting natürlich perfekt an.

              Es geht um den jungen Shen Chang, der mit seinem Vater in ärmlichen Verhältnissen lebt. Die beiden kommen nicht gut miteinander aus, da Chang sich öfter prügelt und immer wieder aus seinen Gelegenheitsjobs gefeuert wird. Sein Vater schuftet als Sicherheitsmann in einer Industriefirma und verdient mehr schlecht als recht. Die Mutter hat die Familie verlassen, weil der Vater halt nicht genügend verdient hat, und zog zum Fleischer. Chang ist ein recht guter Kungfu-Fighter und kann sich auf der Straße behaupten. Doch eine kriminelle Bande ist scharf auf den Jungen, weil sie einen Raubzug auf die Firma vorhaben, wo der Vater arbeitet. Zuerst will ihn ein Handlanger (Fatty Fan Mei-Cheng) für die Bande gewinnen, doch Cheng bleibt stark. Leider kommt er nach einer Prügelei in den Knast und erwartet, dass der Vater ihn rausholt – doch der hat die Faxen seines Sohnes satt. Cheng kommt trotzdem frei, weil der Oberboss (Tung Lin) die Kaution stellt. Er wickelt Chang um den Finger, mit Geld, teuren Geschenken und einer Frau (Betty Pei-Ti), die Chang seine Freundin Elaine (Lily Li Li-Li) vergessen lässt. Chang beginnt eine kriminelle Karriere und findet sogar die Safe-Kombination raus, wo sein Vater die Schlüssel versteckt. Der Raubzug ist beschlossene Sache – doch Chang will seinen Vater raushalten und überredet in zu einem Kurztrip. Doch sein Vater geht lieber arbeiten. Das Unheil nimmt seinen Lauf…

              Hier bieten die Shaw Brothers eine hervorragende Mischung aus Familien-Drama, Milieustudie und Streetgang-Film, natürlich mit hervorragenden Kloppereien. Wang Chun hat nicht ganz den Status der anderen Stars, ist aber die perfekte Besetzung für den jungen „Delinquenten“. Man nimmt ihm den wilden Jugendlichen ab, der schnell reich werden will – weil er sieht, dass sein Vater sich sein Leben lang ohne Dank abrackert – gelichzeitig aber um die Anerkennung durch seinen Vater ringt. Daher ist der Film mit 105 Minuten recht lang und auf die Action muss man zum Teil etwas warten. Doch Story und die Atmosphäre der 70er Jahre unterhalten in der Zwischenzeit ganz gut. Der Film ist bis aufs Finale nicht unbedingt blutig, aber die Kampfszenen sind flott und super inszeniert. Besonders gelungen fand ich die Verfolgungsjagd mit den Motorrädern – wo Chang gejagt und quasi im Vorbeifahren verprügelt wird. Als er sich dann ein Motorrad und ein Kantholz schnappt, dreht er den Spieß um. Das Finale ist eigentlich spannend und auch relativ brutal. Chang will seinen Vater schützen und versucht, die ganze Bande aufzuhalten. Eine harte Aufgabe – bringt aber gut 30 Minuten Freude für den Zuschauer. Das Ende verrate ich nicht – aber das kann sich der Shaw geübte Zuschauer denken…

              Die Bluray von BlackHill hat ein scharfes, knackiges Bild und beinhaltet die ungekürzte Fassung, sowie die kürzere Kinofassung, die lediglich Handlung vermissen lässt.

              Fazit: wer einen etwas anderen Shaw sehen will, ist hier genau richtig. Weg vom historischen Schwertkampffilm hin zum zeitgenössischen Klopper. Dringende Empfehlung.

              Hier der moderne Celestial-Trailer:


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                Diau Charn (1956 oder 1958?)

                Die Sternstunde der Shaw Brothers – der erste Farbfilm, der nicht nur zahlreiche Preise gewann, sondern den Erfolg des Studios zementierte. Die erste Huangmei Oper brach alle Rekorde und schuf ein neues Genre – quasi aufwendiges Theater für die Massen mit ohrwurmträchtigen Songs. „Diau Charn“ war die Initialzündung uns schuf auch den ersten Shaw Brothers Star – Linda Lin-Dai. Sie war nicht nur eine ungewöhnliche Darstellerin, sondern hatte auch ein ungewöhnliches Leben. Auf dem Höhepunkt ihrer Karriere schied sie mit Anfang Dreißig freiwillig aus dem Leben… was für eine Schande! Nennt mich rassistisch, aber Lin-Dai hatte mit ihren großen Augen und ihren Gesichtszügen ein europäisches Aussehen, dass etwa Doris Day in die Tasche gepackt hätte, wäre sie jemals außerhalb von HK berühmt geworden. Eine unglaubliche Ausstrahlung und ein zeitloses Gesicht, dass eine große Zukunft verheißt. Mit „Diau Charn“ begründete sie eine einzigartige Karriere….
                Der Film ist eigentlich noch relativ unspektakulär, auch wenn hier die Shaw schon einiges investiert haben. Die großartigen Sets und die tollen Leinwandmalereien an den Studiowänden werden uns Jahrzehnte begleiten. Aber die Story ist für 88 Minuten eigentlich recht flüssig erzählt. Es geht um einen Premierminister und seinen General, die gegen den Kaiser intrigieren. „Diau Charn“ wird eingeschleust, um die Herzen von beiden zu gewinnen. Sie verliebt sich in den General, wird aber vom „Minister“ geschändet. Hinter den Kulissen spielt sie beide gegeneinander aus – so dass es am Ende zur Katastrophe kommen muss…
                Nun – ich verrate nicht zu viel, wenn hier der eine Kontrahent den anderen eliminiert und Diau Charn am Schluss den anderen während eines Schwerttanzes ebenfalls töten soll. Doch wie immer, ist das Ende nicht vorhersehbar.
                Der Film ist natürlich noch Null spektakulär, weil die Shaws noch in den Kinderschuhen steckten und keine Martial Arts integrierten. Auch wenn die Hauptfigur das sogar anspricht… Kung Fu ist in den 50ern noch kein Thema.
                Dennoch ist der Film ein echter Klassiker, mit allen Zutaten, die Shaw in den folgenden Jahren aufboten. Typische Songs, Period-Geschichten und Künstlichkeit in den Sets.

                Fazit: „Diau Charn“ ist der perfekte Einstieg in die Hunagmei-Ära der Shaws. Ich bin persönlich ein großer Fan von Ivy Ling Po geworden, die als einzige selbst gesungen hat. Aber Linda Lin-Dai ist auf jeden Fall einen Blick wert. Ich würde es Arthouse-Fans empfehlen, aber die haben nicht die Klasse diesen Film zu würdigen. Für Shaw das Fundament und ein toller Film (sogar in Vollbild). Die Farben und die Sets werden auf jeden Fall begeistern.

                Hier der Original-Trailer:

                Hier der neue kurze Celestial-Trailer:

                « Letzte Änderung: 01. Juli 2022, 16:02:40 von Elena Marcos »

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                  Hmmm, ich kann nicht einschätzen, ob der was für mich ist. Das sieht schon sehr nach abgefilmtem Theater aus, aber das soll es ja auch sein, wenn ich das Gerne richtig verstehe. Sets und Farben gefallen mir durchaus. Gibt es den mit dt. Synchro?

                  Du hast recht - es wirkt wie abgefilmten Theater. Dennoch ist die Optik etwas ganz eigenes - wo man sich aber drauf einlassen muss. Den gibt es leider nicht mit dt. Synchro, wie ein Großteilder Shaws. Meine DVD ist ein RC3 Import aus HK - die sind allesamt nicht mehr so einfach zu bekommen, da oftmals oop. Das ich damals überhaupt noch einen bekommen habe ist echt ein Wunder. - Es gibt noch eine Karaoke Edition, was aber mir zu weit ging. 

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                    Karaoke Edition klingt lustig.
                    Hast Du schon mal überlegt auf den indischen Hype Train aufzuspringen? Bahubali 1+2, RRR usw. :)

                    Nein - weil die Filme nicht auf Scheibe verfügbar sind und nur über irgendwelche Streamingdienste zu sehen sind. Dabei gibt es eigentlich ganz gute amüsante Vertreter  (Anji, Bajrang, der grandiose GARV oder auch der durchgeknalle Prem Ratan Dhan Payo, den es jetzt sogar auf deutsch gibt (Königin meines Herzens) - und der abgefahrene Film, wo die Katholiken als total sündhaftes versoffenes Volk gezeichnet werden... herrlich).

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                      Karaoke Edition klingt lustig.
                      Hast Du schon mal überlegt auf den indischen Hype Train aufzuspringen? Bahubali 1+2, RRR usw. :)

                      Nein - weil die Filme nicht auf Scheibe verfügbar sind und nur über irgendwelche Streamingdienste zu sehen sind. Dabei gibt es eigentlich ganz gute amüsante Vertreter  (Anji, Bajrang, der grandiose GARV oder auch der durchgeknalle Prem Ratan Dhan Payo, den es jetzt sogar auf deutsch gibt (Königin meines Herzens) - und der abgefahrene Film, wo die Katholiken als total sündhaftes versoffenes Volk gezeichnet werden... herrlich).

                      Das ist nicht richtig, lieber Dirk.
                      Bahubali 1+2 gibt es auf DVD und BD.

                      Und RRR kommt nach dem Erfolg bestimmt auch noch auf Scheibe.

                      Ach - hab ich nicht gewusst. Vielleicht mal notieren...

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                        Angel with the Iron Fists (1967)

                        In den 60er Jahren schlugen die Bondfilme natürlich ein wie eine Bombe. Auch die Shaws dachten sich: was die Briten können, können wir auch. Prompt gab es auch in Hongkong Spionage- und Agentengeschichten, die sich im internationalen Vergleich nicht verstecken müssen. 1967 ließen die Brüden Lily Ho als Ai Si, Agentin 009, auf die Kinozuschauer los. Und das funktioniert absolut superb. Natürlich sparen die Shaws nicht an den Sets, so dass der 60er Jahre Flair und die bunte Ausstattung perfekt harmonieren. Die Story ist recht überschaubar – Agentin 009 schleicht sich in eine Diamantenschmuggel-Organisation ein, die nicht von ungefähr nach SPECTRE aussieht. Hier spielt sie verschiedene Figuren gegeneinander aus, unter anderem der gegnerische Agent Tie Hu und die eifersüchtige Sängerin Dolly. Alle unterstehen der Nummer Eins, Mrs. Jin. Lily Ho gibt sich als Partnerin vom „Baldy Man“ aus, doch der kommt unerwartet aus dem Gefängnis raus und droht die Tarnung von Ai Si auffliegen zu lassen.
                        Wenn nicht alle Chinesen wären, könnte das glatt als Bond Film durchgehen, den die Atmosphäre der alten Bonds wird optimal eingefangen. Natürlich sieht man sofort, dass man sich an den Originalen orientiert, aber das macht „Angel with the Iron Fist“ sehr gut. Auffällig ist, dass hier die Frauen das Zepter in der Hand haben. Neben Lily Ho als Agentin, machen auch Fanny Fan Lai als Dolly und vor allem Tina Chin Fai als Mrs. Jin eine hervorragende Figur. Die Männer sind oft Staffage und Objekt des Begehrens, die handelnden Protagonisten sind allerdings die Mädels. Es gibt natürlich auch Bond-typische Gadgets – die Taschenlampe im Diamantring, die Bombe im Armreif, der Signalgeber in der Kette, Giftnadeln die durch Zigaretten geschossen werden und die obligatorischen Messern in den Schuhspitzen.
                        Auch Mitglieder der Verbrecherorganisation, die etwas Kohle beiseite schaffen, werden hier flugs bestraft. Da kommt dann schnell eine Haube von der Decke, die allerdings nicht für eine Dauerwelle sorgt, sondern schnell man den Kopf abtrennt.
                        Alles in allem ist „Angel with the Iron Fist“ ein schwer unterhaltsamer 60er-Jahre-Agenten Spaß, dessen Martial Arts einlagen zwar nicht so perfekt, wie in den Kungfu-Epen rüber kommen, aber durch Lily Ho doch hübsch anzusehen sind. Der „Catfight“ zwischen 009 und Dolly fand ich ebenfalls gelungen. Das Ding war so erfolgreich, dass es später eine Fortsetzung (The Angel strikes back) gab und Lily Ho auch später in „Lady Professional“ zur Waffe griff. Leider ist dieser Streifen nur im Osten auf DVD erhältlich und höchstwahrscheinlich wie die anderen Celestial-Sachen oop.

                        Fazit: Bunt, flott und jede Menge Girlpower in Hongkongs Agenten-Welt. Spitze. 

                        Kleiner Eindruck – hier im Celestial-Trailer:

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                          That Man in Chang-An (1967)

                          Auch wenn in den 60ern noch die Huangmei Opern dominierten, gab es doch schon die ersten Eastern, die jedoch noch nicht ganz „Kungfu-Klopper“ waren. „That Man in Chang-An“ ist ein unheimlich unterhaltsamer Eastern, der als klassischer Abenteuerfilm funktioniert.
                          Die Story klingt zunächst etwas verwirrend, ist aber auf den Punkt inszeniert und lässt den Zuschauer die ganzen 112 Minuten nicht los.
                          Die Kaiserin möchte den König der Provinz Zhongdu durch ihren Neffen General Lu Kun ersetzen. Der zieht los, um König Dai zu stürzen, in dem er den edlen Herrscher der Zusammenarbeit mit den einfallenden Hunnen bezichtigt. Doch das Edikt der Kaiserin wird von dem „maskierten Mann“ geraubt, der den König warnt. Die Schwester des Königs Prinzessin Wen und ihre Dienerin Hong-Er werden losgeschickt, um bei dem berühmten Alchimisten Zhuang Bai Hilfe zu suchen. Doch die Frauen werden von Lu Kuns Soldaten gejagt und stürzen mit der Kutsche einen Abgrund hinunter. Sie werden von dem Alchimisten gerettet und gepflegt, doch die Frauen trauen ihm nicht und flüchten – in die Fänge des bösen Generals, der mittlerweile den König gefangen genommen hat. Doch um die Herrschaft weiter auszubauen, braucht Lu Kun Gold. Er lässt nach dem Alchimisten schicken, der Gold herstellen soll. Auf dem Hofe begegnen sich die Prinzessin und der Alchimist wieder, der sich in die Prinzessin verguckt und ihr nachstellt… Währenddessen befreit der „maskierte Mann“ König Dai – doch der böse General stellt dem „dunklen Rächer“ eine Falle…

                          Die Story wird flott erzählt und vor allem super gespielt. Meine Highlights waren neben Alison Chang-Yen, die als kämpferische „Hong-Er“ so manchen Fein killt, vor allem Kim Jin-kyu als Zhuang Bai, der die meiste Zeit den vertrottelten Alchimisten gibt. Er besäuft sich und stellt dann der Prinzessin nach und versucht über den Wassergraben in ihr Schlafgemach zu klettern. Die Shaw haben den Film vor allem mit viel Humor gewürzt – was dem Streifen echt gut tut. Natürlich weiß der Zuschauer schnell, dass der Alchimist eine Doppelrolle spielt und gar nicht so vertrottelt ist, wie er tut. Doch es gelingt ihm irgendwie alle an der Nase herum zu führen. Die Schwertkampf-Actionszenen sind ebenfalls flott inszeniert, deshalb wäre es auch im Finale nicht nötig gewesen, die Geschwindigkeit höher zu drehen. Da dieser Shaw in Kooperation mit Südkorea entstand, sieht man auch frische Gesichter und aufwändigere Außenaufnahmen. Fazit: Ein wunderbarer WuXia-Film, der viel Spaß macht – und mich irgendwie etwas an die Atmosphäre von „Tiger and Dragon“ erinnerte, allerdings nur nicht so tragisch… (die Story mit maskierten Gestalten usw. wird es wohl gewesen sein).

                          Der Film ist natürlich mal wieder nur als HK-DVD erhältlich und garantiert oop.

                          Ich habe leider keinen offiziellen Trailer auf YouTube gefunden – nur das da:


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                            Madam Slender Plum (1967):

                            Der Titel lässt wieder ein herzzerreißendes Drama vermuten, aber die Shaw warten hier mit einem leisen Thriller auf, der sich durchaus bei Alfred Hitchcock anlehnt. Lo Wei liefert einen langsamen, aber durchaus spannenden Thriller ab, der mit 94 Minuten auch eine gute Lände besitzt.

                            Die Geschichte beginnt mit einem Mord – Xumei Wang ersticht ihren Freund und Geschäftspartner Shangyuan Chen, nachdem er über sie herfallen und vergewaltigen wollte. Sie informiert die Polizei und erzählt, wie es zu der Tat kommen sollte…
                            Xumei ist mit Xuebin verheiratet und hat zwei Töchter. Ihr Mann ist sehr reich und beginnt plötzlich in Immobilien zu investieren, was sich allerdings als Fehler herausstellt. Bei der Geburtstagsfeier von Lillian gerät das Ehepaar in Streit. Währenddessen fällt Töchterchen Yulan durch einen Unfall die Treppe herunter und stirbt. Der Vater gibt sich die Schuld und verlässt die Familie – die Schulden geben ihm noch zusätzlich recht. Xumei muss jetzt mit ihrer Tochter alleine klarkommen, die oftmals einsam ist und mehr Zuneigung von ihrer Mutter will. Doch Xumei möchte ihrer Tochter eine gute Zukunft bieten und sucht sich einen Job – leider findet sie keinen, da sie nie gearbeitet hat und keine Erfahrung besitzt. In einer Bar beobachtet sie eine Kellnerin, wie sie reichlich Trinkgeld bekommt und beginnt in einem Nachtclub zu kellnern. Ihre Tochter ist nicht begeistert, als sie das rausbekommt und schämt sich für ihre Mutter. Doch Xumei fasst den Plan selber eine Bar zu eröffnen und arbeitet wie eine Verrückte. Der Club läuft gut und Xumei macht viel Geld – so viel, dass sie wieder das alte Haus kaufen kann.
                            Doch dann taucht plötzlich ihr Freund aus Schultagen auf. Shangyuan hat seine Jugendliebe nie vergessen, doch Xumei bleibt ihrem verschwundenen Ehemann treu. Shangyuan überredet die Geschäftsfreu in Kwoloon einen weiteren Club zu eröffnen und verspricht dafür sich um Tochter Lilian zu kümmern. Das Gör verknallt sich natürlich in den Onkel – und hier nimmt das Unglück seinen Lauf. Denn der liebe „Onkel“ ist nicht so nett, wie er sich immer gibt. Spätestens als Xumei merkt, dass sich ihr Freund an den Geschäftskonten bedient, ist der Ofen aus… doch der „Partner“ hat bereits das Töchterchen in seinen Krallen…

                            Ich verrate nicht, wie es ausgeht, denn das Finale wartet doch mit einem Plottwist auf, den man nicht erwartet hätte. Hitchcock hätte aus der Story garantiert ein Meisterwerk gezimmert, doch Lo Weis Film ist weit davon entfernt – auch wenn er sehr gut ist. Die Story konzertiert sich auf Xumeis Aufstieg als Geschäftsfrau und den schleichenden Prozess des Eindringens von Shangyuan in das Leben der Familie. Man ahnt allerdings schnell, dass der Typ ein „falscher Fuffziger“ ist… doch man weiß nicht genau, wo es hingehen soll und wie es zu dem Mord kommt.

                            Top ist in dieser Produktion wie immer das 60er Jahre Setting mit der passenden Atmosphäre. Das Schauspiel von Diana Chang als Xumei und Paul Chang als Shangyuan ist hervorragend und Jenny Hu ist als Lillian hübsch anzusehen. Das Tempo ist relativ ruhig und nimmt sich Zeit für die Entwicklung, was für manchen etwas langweilig wirken mag – aber ich fand es eigentlich angemessen. Schließlich ist das hier kein harter Krimi…

                            Fazit: Für Shaw Fans, die gerne die anderen Genres erkunden, auf jeden Fall einen Blick wert. Ich fand den sehr unterhaltsam, trotz der ruhigen Gangart.

                            Die HK-DVD ist wieder oop – man kann aber die Filme schonmal für „happige“ Preise auf Ebay finden – oder als Zweitverwertungen, zum Beispiel in Taiwan. Ich hab für die Scheibe etwas tiefer in die Tasche gegriffen, denn auf YT war nur einen Version ohne Untertitel zu sehen – was bei den „Nicht-Actionfilme“ das Verständnis schon mal erschwert.

                            Hier der Celestial-Trailer:

                            "Wir laufen keinen Trends hinterher, wir SETZEN welche!"


                            Offline Elena Marcos

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                              Ja, ich glaube der Koloss von Konga fällt da etwas aus der Rolle. War selbst für die Shaws ein Kuriosum, ähnlich wie "Invasion aus dem Inneren der Erde".
                              « Letzte Änderung: 07. Januar 2023, 15:03:10 von Elena Marcos »

                              "Wir laufen keinen Trends hinterher, wir SETZEN welche!"


                              Offline Elena Marcos

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                                Weiter gehts mit der Shaw Scope Collection:

                                Nach Liu Chiu-liang jetzt wieder mit Chang Cheh und den Five Venoms!

                                Auch hier eine Erstsichtung was die Story zu Beginn nicht gerade einfach macht bzw. die Beweggründe einzelner Figuren. Das wird aber irgendwann besser. Die Fights sind leider nicht so zahlreich und nicht ganz so gut choreographiert wie in Liu‘s Filmen, aber immer noch top. Vom Cast kannte ich nur Philip Kwok, aber die anderen machen das auch gut trotz einigem Over-Acting. ;) Meng Lo ist mir positiv aufgefallen, der wird mir noch einige Male begegnen in der Box.

                                Welcher Film ist das?

                                "Wir laufen keinen Trends hinterher, wir SETZEN welche!"


                                Offline Elena Marcos

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                                  Ach so - die Five Venoms spielen ja auch in mehreren Filmen mit... war etwas irritiert.

                                  "Wir laufen keinen Trends hinterher, wir SETZEN welche!"


                                  Offline Elena Marcos

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                                    Die Shaw-Scope Edition 2 von Arrow Video ist grad in Aktion auf knapp 90£ über Ostern. Mein Finger schwebt schon über dem Bestellbutton! :lol:

                                    @ Dirk: kennst Du alle schon oder willst Du zwingend dt. Ton? Weil Edition 1 war schon traumhaft! :love:

                                    Ich bevorzuge oft deutschen Ton - oder eben das Original. Mal schauen, welchen Filme sonst nicht erhältlich sind...

                                    "Wir laufen keinen Trends hinterher, wir SETZEN welche!"